Zitate rund um das Beten und das Gebet - existenzielles menschliches Bedürfnis und Kern christlichen Glaubens |
.......... |
Gerade in Grenzssituationen entdecken Menschen das Beten wieder Das Gebet ist eine Himmelsleiter. Auf
steigt das Gebet und herab steigt Gottes Erbarmen. Das Gebet ist "eine Himmelfahrt des
Geistes". Gebet ist die Bitte um ein Gut, die der
Gläubige an Gott richtet. Das ist ein gutes Gebet, das eine
lebhafte Vorstellung von Gott in der Seele bewirkt. Das Gebet ist der Aufstieg des Geistes
zu Gott oder eine Bitte an Gott um das uns Zukömmliche. Ein perfekter Beter ist der, der, allem
Menschlichen entsagend, vereinigt ist mit allem Menschlichen. Ein perfekter
Beter ist der, der sich selbst als einer erkennt, der mit allen Menschen
existiert und sich selbst in jeder Person sieht. Beten heisst: den allgegenwärtigen
Gott
allezeit ansehen und sich von ihm allezeit ansehen lassen. Das Gebet ist Mutter und Ursprung aller
Seelenerhebung. Wie schwer ist das Beten! In geistiger
Hinsicht muss ich eine ganz deutliche Vorstellung von Gott, von mir selber
und von meinem Verhältnis zu ihm besitzen … Das tiefste Wesen der Religion offenbart
der einfachste Akt der Religion, das Gebet. Beten ist in der Religion, was Denken in
der Philosophie ist; der religiöse Sinn betet, wie das Denkorgan denkt. Beten heißt seine ganze Existenz auf
Gott konzentrieren. Im Geiste das Unendliche unten mit dem
Unendlichen oben in Berührung bringen heißt beten. Alle wahre Frömmigkeit hat Kraft. Wo
keine wahre Kraft ist, da ist auch keine wahre Frömmigkeit, und wer
liederlich ist, kann weder recht beten, noch seine Kinder recht beten
lehren.
Was ist Beten? Sich ansprechen
lassen und Antwort geben, danken, sich freuen, fragen, klagen, schreien,
schweigen, mitgehen, ja sagen in Worten, in Zeichen, in Taten und in deinem
ganzen Leben. Es ist egal welches Gebet besser ist,
als die Abwesenheit des Gebets. Es ist eine Art, die Macht Gottes
anzuerkennen, und meiner Meinung nach, eine Art ihn zu loben. Beten ist, Gott in unser Leben zu
lassen. Wer betet, gibt Jesus Christus Raum in
seinem Leben. Denn das Gebet ist die geöffnete Tür, durch die Jesus
eintreten kann. Während wir beten, sollten wir nebenher
nichts anderes denken oder tun - aber bei allem, was wir denken, sprechen
oder tun, können wir gleichzeitig beten. Immer wieder ist Beten ein klagender
Schrei aus der Tiefe. Gebet besteht nicht in dem Bemühen Gott
zu erreichen, sondern darin, unsere Augen zu öffnen und zu erkennen, dass
wir schon bei Ihm sind. Beten heißt für mich, 24 Stunden lang
eins mit dem Willen Jesu zu sein, für ihn, durch ihn und mit ihm zu leben. Möchtest du wissen, wer Jesus Christus
ist, dann lies das Neue Testament. Möchtest du Jesus Christus erfahren, dann
bete! Das Gebet verbindet uns mit
einer Realität, die größer ist als wir. Gott, das ist ein Wort mit vier
Buchstaben. Welche Bedeutung hat es schon, ob man ein Wort benutzt oder
nicht. Man muss in Gott leben, ob man nun zu ihm betet oder nicht.
Es ist noch etwas über die Absicht zu
sagen, mit der ein Mensch betet. Man sollte nicht die eigene Beglückung und
Erbauung darin suchen, die nur der Selbstliebe dienen. Zu suchen sind die
immer bessere Bereitschaft und Fähigkeit, den Willen Gottes zu tun. Dafür
muss man sich so ganz in Gottes Hände geben, dass man gleichermaßen bereit
ist, aus dem Gebet beschenkt oder leer hervorzugehen. Wenn das Gebet auf sich selbst und
seine eigenen Bedürfnisse beschränkt bleibt, stirbt es bald vor Kleinigkeit,
Begrenztheit und Egoismus. Manche Leute sprechen das Gebet um das
tägliche Brot so, als betriebe der liebe Gott eine Bäckerei. Gott ist überfordert, wenn er die Gebete
jeder Fußballmannschaft erhören sollte. Das Gebet ist kein Mittel zum Erreichen
beliebiger Ziele oder Güter (und zwar ergal, ob es sich um materielle oder
"geistige" - handel), denn dann wäre es Magie, also das Gegenteil eines
Gebetes. Im
Gebet geht es um Gott, in der Meditation um einen selbst, und damit können
sich die meisten Menschen sehr gut identifizieren.
Das Gebet ist keine müßige Beschäftigung einer alten Frau.
Richtig verstanden und angewendet, ist es das wirksamste Instrment
der Aktion.
Sich beim Gebet in aller Stille jemandem anzuvertrauen, ohne dabei etwas
leisten zu müssen, ist gerade für junge Menschen besonders wichtig.
Wer nicht beten kann, kann auch nicht zur See fahren. Ich kann nicht beten! [letzte Worte] Du sagst, dass du nicht recht beten
könntest. Ist denn kein Oh, kein Ach in deinem Herzen? Und gesetzt, du
könntest auch dieses nicht so finden, so sage es dann Jesus nur einfältig,
dass du nicht könntest beten, dann betest du schon.
Wenn ich beten könnte, so würde ich
darum beten müssen, dass ich aller Hoffnung, mir zu entgehen, beraubt würde.
Gelegentliche Versuche, zu beten, scheitern gerade daran, dass ich hoffe,
durch Beten verwandelt zu werden, meiner Ohnmacht zu entgehen. Gott liebt dich schon, bevor du ihn
liebst. Du glaubst, ihn zu erwarten, und er erwartet dich. Weshalb sich
Sorgen machen, wenn du nicht richtig beten kannst? In der Stille des Herzens
sagt Christus leise: Hab keine Angst, ich bin da. Auch ich kann nicht beten. Ich glaube,
man sieht uns allen an, dass wir nicht beten können. Man sieht es auch denen
an, die weiterhin beten oder zu beten meinen. Dennoch kann ich mir die
Sprache einer besseren Zukunft nicht vorstellen ohne etwas wie Gebete. Nehmen wir den Fall an: Ein Mensch kann
nicht mehr beten, denkt auch nicht mehr ans Gebet, so dass es scheint, es
wäre alles aus. Aber andererseits, wenn er sich danach sehnt zu beten, es
aber nicht kann und das in seinem Herzen schmerzlich empfindet, dann ist
gerade diese Plage und Angst wegen seines vollkommenen Unvermögens ein
Gebet. Denn er betet ja gerade damit, dass er klagt, er könne es nicht und
dass ihm dieses Unvermögen innerlich weh tut: Gerade damit betet er am
heftigsten.
Wie man beten soll, das steht in der
Bibel; und was man beten soll, das steht in der Zeitung.
Ohne Glauben kann ein Gebet kein Gebet
sein. Denn wie will der beten, der nicht glaubt, dass bei Gott soviel Güte
sei, dass er die Betenden erhören wolle? Halten Sie sich immer an diese Regel,
Ihr Gebet niemals anders zu beendigen als mit Vertrauen. Gott tut nichts außer als Antwort auf
das glaubende Gebet. Nur der Glaube betet;
nur das Gebet des
Glaubens hat Kraft. Das Gebet muss voll Glaubens sein. Ein
Mensch empfängt nur so viel, wie er glaubt. Was ist nur Religion? Sprecht die
Antwort betend aus: der Glaube an Gott. Unser Nehmen heißt beten und unser Geben
heißt lieben. Beides aber ist nur dem Glauben möglich, der von Gottes Gnade
lebt. Ich möchte vorsichtig sagen: Ich hoffe,
dass ich bete. Ich bete, weil ich glaube. Hilflosigkeit vereint mit Glaube erzeugt
Gebet, denn ohne Glaube gibt es kein Gebet. Der Unglaube hält weder vom eigenen
Gebet etwas, noch vom Gebet der anderen. Gebete sind die Zweige des Baumes, und
seine Wurzel heißt Glaube.
Die Hoffnung im Beter ist bei Gott sein
Vertreter. Bau Hoffnung an mit Gebet und Fleiß,
säst drein Geduld, bringt´s Ehrenpreis. Das Gebet erfrischt die Hoffnungen des
Herzens. Ein verzweifelter Mensch betet nicht
mehr, weil er nicht mehr hofft. Das Gebet ist die Schule der Hoffnung,
die Schule eines geduldigen Ausschauhaltens, die Schule des Wartens, die
Schule einer unendlichen Ausdauer in der Sehnsucht. Zwischen dem Hass und der Liebe gibt es
keine Verbindung. Liebt, liebt - und ihr werdet beten können! Der betet gut, wer Liebe hegt für alle,
groß und klein! Gott, der uns schuf, der liebt uns all', will allen Vater
sein. Wundertätig ist die Liebe, die sich im
Gebet enthüllt. Ich kann die Erde ohne Himmel,
Liebe ohne Gebet und Zeit ohne Ewigkeit nicht verstehen. Beten heißt nicht viel reden, sondern
viel lieben. Gott lieben, das heißt, sich an ihm
freuen, gerne an ihn denken, gern zu ihm beten. Das beste Gebet ist jenes, das am
meisten Liebe enthält.
Das Gebet und die Liebe haben die
gleichen Geheimnisse. So wie das Gebet untrennbar ist vom
Opfer, so ist es auch untrennbar von der Nächstenliebe. Der springende Punkt unserer Liebe
besteht darin, mit Hilfe des Gebetes aus dem Herzen Gottes Leben für die
Welt zu schöpfen. Wandern ist Liebe. Höhere Liebe ist die
Gemeinschaft. Aber ihre beste Kraft nimmt die Liebe zusammen, wenn sie sich
nach Gott ausstreckt, wenn sie Gebet wird. Ich glaube, es gibt niemanden, der Gott
so nötig hat, wie ich. Ich fühle mich so nutzlos und schwach. Weil ich mich
nicht auf mich selbst verlassen kann, verlasse ich mich auf ihn, 24 Stunden
am Tag. Mein Geheimnis ist einfach: Ich bete. Ich liebe das Beten. Der Drang
zu beten ist immer in mir. Das Gebet erweitert das Herz, bis es bereit ist,
Gottes Geschenk seiner selbst zu empfangen. Wir wollen so gerne richtig
beten, aber dann scheitern wir. Wenn du besser beten willst, bete mehr.
Wenn wir fährig sein wollen zu lieben, müssen wir mehr lieben. Oft bewirken unsere Gebete deshalb
nichts, weil wir nicht mit Herz und Sinn auf Christus ausgerichtet sind.
Durch ihn können unsere Gebete zu Gott aufsteigen. Das innigste Gebet
besteht oft einfach darin, mit inniger Liebe auf Christus zu schauen. Ich
blicke Ihn an, und Er blickt mich an - das ist das vollkommene Gebet.
Gott suchen heißt immer weiter fragen, alles zu Ende zu denken: Wonach sehne
ich mich wirklich? Was suche ich in meiner Arbeit, in
meinem Gebet, in der
Freundschaft? Letztlich ist es immer Gott, den wir in allem suchen. Gebet ist, Gemeinschaft mit Gott
pflegen. Das Gebet ist der sicherste Weg zu
Gott. Beten heißt, die Gegenwart Gottes
erleben. Beten heißt die Gnade des Heiligen
Geistes aus der überschwänglich süßen Quelle der Heiligsten Dreifaltigkeit schöpfen.
Gott freut sich, wenn man ihn
belästigt. In der wahren Gebetsbeziehung ist es
nicht Gott, der erhört, was man von ihm verlangt, sondern der, der betet,
der weiter betet, bis er selbst ist, der versteht was Gott will. Beten ist eine Gabe Gottes. Beten heißt, liebend an Jesus denken. Leid ist in der Welt. Das ist der tote
Mann oben, Christus. Seine Wunden, seine Hinrichtung, seine durchbohrten
Knochen. Entsetzen geht von ihm aus. Zu ihm beten sie. Zu ihm, nicht zu den
Säulen, den Pfeilern, den bunten Fenstern. Als ein Kind Gottes in Christus leben
heißt: bei ihm sein und mit ihm reden, das heißt: persönlich beten.
Ohne ein ganz persönliches Verhältnis zu
Gott hat das Beten überhaupt eigentlich gar keinen Sinn. Beten ist keine einfache Angelegenheit.
Es verlangt eine Beziehung, in der du jemand anderen als dich das
eigentliche Zentrum deiner Person betreten lässt, um dort zu sehen, was du
lieber im Dunklen lassen würdest, und das anzufassen, was du lieber nicht
angefasst haben möchtest. Beten bedeutet sich in das Flehen
Christi für das Heil der Menschen versenken. Beim Gebet geht es nicht um Methoden
und Definitionen, sondern um die wunderbare, herrliche Beziehung und
Begegnung, die Gott mit seinen Kindern haben möchte.
Gebete, die aus dem Herzen gläubiger
Menschen unter der Führung des Heiligen Geistes aufgestiegen sind, sind
eine
uns vom Heiligen Geist angebotene Schule, die langsam unseren stummen Mund
öffnet und uns hilft, beten zu lernen und die Stille zu füllen. Das Gebet ist eine Erhebung der Seele
über sich selbst und alles Erschaffene, eine Einigung mit Gott und eine
Versenkung in die Tiefe der unermeßlichen Süße und in das Meer der
göttlichen Liebe. Das Gebet ist der Ausgang der Seele, um Gott zu empfangen,
wenn Er zu ihr kömmt. Sie zieht Ihn zu sich wie einen Nachbar: sie nimmt Ihn
bei sich als in seinem Tempel in die Herberge auf. Dort besitzt sie Ihn,
liebt Ihn und genießt Seiner. Das Gebet ist die Stellung seiner Seele in
Gottes Gegenwart, und die Versetzung Gottes in die Gegenwart der Seele,
indem Er die Seele ansieht mit den Augen der Barmherzigkeit, und diese Gott
anschaut mit den Augen der Demut. Dieses Anschauen hat größere Kraft und
Fruchtbarkeit, als der Anblick aller Sterne und Planeten des Himmels.
Wer betet, bindet die Erde an den
Himmel. Dein Gebet sei ein zum Himmel offenes
Fenster. Wenn alle Wege verstellt sind, bleibt
nur der Weg nach oben. Gebet ist für mich der Vollzug einer
vierten Dimension, ein Aufbruch aus der Enge dieser Welt in neue Räume. Das Gebet sprengt die Enge
der Welt.
Das Gebet verbindet die Seele mit Gott. Wenn man micht fragt: Warum beten wir,
warum fasten wir, warum tun wir alle guten Werke, warum sind wir getauft,
warum ist Gott Mensch geworden? - ich antworte: Darum, damit Gott in der
Seele geboren werde und die Seele wiederum in Gott. Immer habe ich den Wunsch, Zeit zum
Lesen zu haben, da ich immer sehr daran gehangen habe. Ich lese nur sehr
wenig, denn sobald ich ein Buch zur Hand nehme, gerate ich zu meiner
Befriedigung in innere Sammlung, und so wird aus der Lesung inneres Beten. Das edelste Gebet ist, wenn der Beter
sich in das, vor dem er kniet, verwandelt inniglich. Das Ziel des Gebetes ist die
Vereinigung mit Gott. Durch das Gebet öffnen wir die Augen
unserer Seele. In dieser intensiven Vereinigung des
Gebets sind Gott und die Seele wie zwei zusammengeschmolzene
Wachsstücke. Beten bedeutet: Der Mensch schaut einem
Nichts ins Auge und bekennt es. Die Erkenntnis ist das Erbe nicht der
Weisen, nein, der Frommen. Nicht im Grübeln, nein, im Beten wird die
Offenbarung kommen.
Wir beten nicht, um Gott wissen zu
lassen, was wir wollen, denn er kennt unser Herz besser als wir selbst;
sondern wer betet, lebt vor ihm, zu ihm hin, von ihm her, gibt Gott, was
sein ist, und empfängt, was Er geben will. Eigentlich solle ich mich schämen, Gott
mit meiner Person zu behelligen. Aber seltsam, ich fühle, dass sich Gott mit
mir beschäftigt.
Ich wählte deshalb, was mir am besten
meiner veränderten Perspektive zu enstprechen schien: ich entschloss mich zu
beten … Dann habe ich, leisend und nachdenkend, Gott gefunden, aber indem
ich bete, habe ich geglaubt, dass Gott mich fand und dass es lebendige
Wirklichkeit ist und man ihn lieben kann, wie man eine Person liebt. Wenn wir zu beten beginnen, haben wir
den Eindruck, dass wir die Initiative übernehmen. Aber das Gebet ist immer
eine Initiative Gottes in uns.
Die Gebetsgabe, die
einem Talent gleicht, ist das mündliche Gebet…. Die Person,
welche diese Gabe von Gott empfangen hat, wird damit zufrieden sein und
wird, soweit sie kann, diese Gabe auf folgende Weise anwenden: Sie wird
jeden Tag für den Zeitraum einer Viertel- oder halben Stunde oder länger zu
Hause, in der Kirche oder an einem anderen Ort, beim Knien, Stehen, Gehen
oder Arbeiten, entsprechend ihren Möglichkeiten gläubig und demütig das
Vaterunser beten und bei jedem Wort mehr oder weniger Zeit verbringen, je
nachdem sie dabei verweilen kann. Beten bedeutet nichts anderes, als
sich
in die Sonne der Gnade legen, die Not seiner Seele und seines Leibes in
diesem heiligen Licht ausbreiten, das alle Bakterien der Sünde entkräftet. Wenn du betest, so zweifle nicht.
Ich habe erkannt, dass ich mit jeder
Sache zu Jesus kommen kann, wie schwierig sie auch sei - ich brauche mich
nicht von meinen Zweifeln und Glaubensschwächen abhalten zu lassen. Ich sage
nur, wie schwach mein Glaube ist. Damit habe ich Jesus mein Herz geöffnet,
und er beginnt, mein Gebet zu erhören. Jeder Gedanke an Gott - selbst der
zweifelnde - ist ein Gebet. Auch wir glauben an Gott und beten zu
ihm; aber dann meinen wir, unsere Umkehr - dazu sind die Pfarrer da, die
großen Prediger, die frommen Bücher. Unser Gebet um das Kommen des Reiches
Gottes reduzieren wir auf eine Angelegenheit wie die Bewerbung bei einer
Behörde, von der wir im Grunde nichts erwarten. Ich bete noch, aber es ist etwas
automatisches und ich bin noch nicht einmal sicher, ob ich daran glaube.
Beim täglichen Gebet kann ich manchmal
das Gefühl großer Nähe zu Gott haben. Manchmal habe ich aber auch das
Gefühl, ich spreche mein Gebet "ins Leere" und Gott ist gar nicht da.
In der Zeit der Versuchung nimm deine
Zuflucht zu kurzen aber feurigen Gebeten. Wer in Trübsal und Versuchung beständig
und inbrünstig betet, der kämpft mit Jesu im Todeskampf wider den Teufel.
Wenn du nun im Gebet von was immer für
einer Versuchung gepeinigt wirst, bete gleichwohl weiter und bemühe dich zu
beten, da das Verlangen und gute Streben schon für das Verrichten des Werkes
angerechnet wird. Betet, damit ihr nicht in Versuchung
fallet. Es ist gefährlich, versucht zu sein. Und die es sind, die sind es
darum, weil sie nicht beten.
Wollen wir selig werden, so hören wir
nicht auf, zu beten und uns unserem Erlöser Jesus Christus zu empfehlen,
besonders, wenn wir versucht sind. Und bitten wir ihn nicht nur um
Beharrlichkeit, sondern auch um die Gnade, immer zu beten. Wer betet, wird
sicher gerettet, wer nicht betet, geht sicher verloren.
Wo gebetet wird, haben die gefallenen Geister keine Macht. Hände zum Gebet falten, ist der Anfang
eines Aufstandes gegen die Unordnung der Welt. Der Teufel lächelt, wenn wir Pläne
schmieden. Er lacht, wenn wir überbeschäftigt sind. Aber er zittert, wenn
wir beten. Um den Willen Gottes zu erkennen, werden
drei Dinge verlangt: Beten, abwarten, sich beraten lassen. Die Erkenntnis ist das Erbe nicht der
Weisen, nein der Frommen; nicht im Grübeln, nein im Beten wird die
Offenbarung kommen. Wir betrachten das Gebet als ein Mittel,
um Dinge zu bekommen; der biblische Gedanke des Betens ist aber, dass wir
Gott selbst kennen lernen. Das Gebet ist […] der klarste Spiegel,
worin man Gott erkennt; man erkennt auch den Menschen darin mit allen seinen
Mängeln, Unvollkommenheiten und Armseligkeiten. Das Gebet ist eine tägliche
Übung vieler Tugenden, eine Abtödtung der sinnlichen Begierden, eine
Brunnquelle jedes guten Vorsatzes und jedes guten Verlangens. Wie du betest, so bist du.
Das eigene Gebet ist die genaueste
Selbstanalyse. Das Gebet ist die Lebensbetrachtung vom
höchsten Standpunkt aus. Ich bete an, also bin ich.
Wem Gott kein Götze ist und wer das Gebet nicht als Zauberformel ausübt,
sondern als innigste Zusammenfassung aller inneren Kräfte erlebt, als
gespannten Willen zum Guten, zum Besten, zum einzig Notwendigen, der wird
aus den Gebeten von heute sein Leben lang Kraft schöpfen; denn sie haben ihn
genötigt, das eigene Herz zu prüfen, Faules zu bekämpfen, Strebendes zu
steigern, kleine eigene Interessen über großen allgemeinen zu vergessen.
Für den progressiven Katholiken ist das
Gebet eine Ermahnung an sich selbst. Das Beichtkind muss beten, damit der
liebe Gott seinem Seelenführer das nötige Licht und die nötige Gnade gebe. Das Gebet ist wirksamer, wenn es von
der Buße begleitet wird.
Nicht durch ein Gebet kann ein Herz
rein werden, sondern aus einem reinen Herzen entfließe das reine Gebet. Das Herz wird nicht rein von
auswendigem Gebet, nein, das Gebet wird rein durch ein reines Herz. Durch Gebete werden wir gereinigt,
durch Lesungen unterrichtet. Beides ist gut, wenn es zugleich möglich ist,
andernfalls ist Beten besser als Lesen. Große Gedanken und ein reines Herz, das
ist's, was wir uns von Gott erbitten sollten. Die Hände werden durch Arbeit
gereinigt, das Herz durch das Gebet. Es sind vor allem drei
Verhaltensweisen, in denen religiöses Leben zum Ausdruck kommt: beten,
fasten und Almosen geben… Denn durch das Gebet suchen wir eine Versöhnung
mit Gott, durch dads Fasten wird das fleischliche Begehren besiegt
und durch
Almosen werden unsere Sünden getilgt. Eine Gesellschaft, die weder fastet
noch betet und in der nicht wenigstens einige Mitglieder sich in diesen
Formen der Reinigung und Teilhabe am Unendlichen zuwenden, ist ernstlich in
ihrem Gleichgewicht gestört. Ich habe heute tiefer denn je
begriffen, dass es kein Gebet ohne Fasten gibt, sei letzteres auch noch so
gering. Dieses Fasten betrifft nicht nur den Gaumen, sondern alle Sinne und
Organe. Völlige Versunkenheit im Gebet muss bedeuten, dass alle leiblichen
Tätigkeiten völlig aufhören, bist das Gebet von unserem ganzen Wesen Besitz
ergriffen hat und wir über alle leiblichen Abläufe hinauswachsen und voöllig
von ihnen losgelöst sind. Willst du, dass dein Gebet zu Gott
aufsteigt, schaff ihm Flügel: Fasten und Almosen geben. Arbeite und bete zu Gott.
Arbeite, als ob du ewig zu leben
hättest, bete, als ob du heute nacht sterben müsstest. Zum Gebet und zum Psalmengesang sowie
zu mehreren anderen Dingen ist jede Zeit geeignet. So können wir, während
sich die Hände zur Arbeit regen, zugleich mit der Zunge durch Psalmen und
geistliche Lieder Gott preisen. So verrichten wir während der Arbeit das
Gebet und danken dem, der uns die Kraft der Hände zur Arbeit und die
Weisheit des Verstands zur Erlangung der Erkenntnis verleiht, wie auch das
Material für das Werkzeug und die von uns verfertigten Kunstgegenstände
liefert. Wir bitten ihn, die Arbeit unserer Hände möchte ihren Zweck, Gott
wohl zu gefallen erreichen. Willst du nicht arbeiten, so hilft dir
kein Beten.
Bete und Arbeite! (Ora et labora!)
Bete und arbeite und lies.
Arbeiten ist beten.
Sei nie müßig, sondern lies oder
schreibe oder bete oder betrachte oder beschäftige dich mit einer nützlichen
Arbeit. Wer treulich arbeitet, der betet
zwiefältig. Aus dem Grunde, dass ein gläubiger Mensch in seiner Arbeit Gott
fürchtet und ehret und an seine Gebote denkt. Gott in allen Dingen finden lernen, ihn
in allem lieben und alles in ihm! Zwischen den äußeren Arbeiten den Geist zu
Gott erheben! Wer alles auf den Dienst Gottes richtet, für den ist alles
Gebet. Arbeiten ohne Beten ist eine Nuss ohne
Kern, ist ein Himmel ohne Stern. Du musst auch lernen, vom Gebet zu
jeder Arbeit überzugehen, die dein Beruf und Stand verlangen, auch wenn sie
weitab von den Affekten deiner Betrachtung liegt. So muss der Rechtsanwalt
nach der Betrachtung an die Prozessrede gehen, der Kaufmann zu seinem
Geschäft. Gewöhne dich daran, das Gebet in all
deine täglichen Handlungen zu tragen; spreche, handle, arbeite in Frieden,
als ob du im Gebet seist, wie du tatsächlich sein solltest. Arbeite, als ob du hundert Jahre alt
werden würdest, bete, als ob du morgen sterben würdest. Arbeiten ist schon beten! Zum Richten sind wir nicht da, sondern
zum Beten und Arbeiten. Der Zweck der Arbeit soll das
Gemeinwohl sein; dann bringt Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet. Bete, aber arbeite, leide, aber hoffe,
das eine Auge auf die Erde gerichtet, das andere auf die Sterne. Nicht sich
niederlassen und festsetzen, denn es ist ja eine Fußwanderung; kein Heim,
sondern eine Station; die Wahrheit suchen, denn die gibt es, aber nur an
einer Stelle, bei dem Einen, der selber der Weg, die Wahrheit und das Leben
ist! Das Werk, glaubt mir, das mit Gebet
beginnt, das wird mit Heil und Sieg und Ruhm sich krönen. Gebet und Arbeit – diese beiden darfst
nie du voneinander scheiden. Mit Gott fang` deine Arbeit an, und dank` ihm,
wenn sie ist getan. Therese Lurvink Das Gebet (2008) Es gibt Menschen, die unter der
Überschätzung der äußeren Arbeit leiden. Dabei ist es absolut möglich, trotz
großer äußerer Arbeit innerlich Fortschritte und die Arbeit zu einem Gebet
zu machen. Wo Menschen beten, arbeitet Gott. Du kannst beten, während du arbeitest.
Die Arbeit hält das Gebet nicht auf und das Gebet nicht die Arbeit. Trachte nach stetiger Arbeit zu den
festgesetzten Stunden; achte den Zeitplan der Brüder, und nimm dir nicht das
Recht, sie durch deine Besuche zu stören. Gebet, Arbeit und Ruhe, jedes zu
seiner Zeit, alles aber in Gott.
Suchvorschlag von Google - statt "betender arbeiter" "wütender arbeiter", statt "darstellung beten kunst" "darstellung beton kunst"... soviel zur "künstlichen Intelligenz" von Google ... Beten scheint der Suchmaschine ein Fremdwort zu sein .... Wachet und betet, dass ihr nicht in
Versuchung geratet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Lasst nicht nach im Beten! Seid dabei
wachsam und dankbar. Bleibt wach und hört nicht auf zu beten,
damit ihr alles, was noch kommen wird, durchstehen und zuversichtlich vor
den Menschensohn treten könnt! Da sagte er ihnen: Wie könnt ihr
schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Arbeiten im Lande ist besser als in der
Wüste beten. Das ist ja die seltsame Ähnlichkeit
zwischen Sterben und Beten: in beidem tritt der Mensch allein vor Gott. Wer
es im Beten gelernt hat, wird es im Sterben können.
Verlass von Zeit zu Zeit die Menschen,
such die Einsamkeit, um im Schweigen und anhaltenden Gebet deine Seele zu
erneuern. Die wichtigste Zeit im Leben eines
Menschen ist die, die er allein verbringt. Aus manchen Quellen können wir
nur dann schöpfen, wenn wir allein sind. Der Künstler weiß, dass er nur dann
kreativ ist, wenn er allein ist. Und nur dann kann auch der Schriftsteller
seine Gedanken formulieren, kann der Komponist komponieren und der Heilige
beten. Und wenn ihr betet, so sollt ihr nicht
sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken
der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden.
Wahrlich ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Wenn du aber betest, so
geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu
deinem Vater, der im Verborgenen is! Und dein Vater, der im Verborgenen
sieht, wird dir's vergelten. Ich liebe die Anbeter, die der Welt und
selbst dem Propheten unbekannt sind. Erhaben ist, wer Gott durch Lernen und
Beten dient. Aber noch erhabener ist, wer Gott im Handeln und Wandeln und in
den einfachen Dingen dient. Das Gebet ist die erste und
vorzüglichste Religionsausübung. Das Gebet erleuchtet den Geist,
erquickt das Herz, stärkt den Willen; es festigt den Glauben, hebt die
Hoffnung und entflammt die Liebe; es nährt jede Tugend. Es bleiben diese drei: das Wort,
das Beispiel und das Gebet. Das Größte von diesen dreien ist das Gebet,
welches dem Wort und Beispiel erst Gnade und Wirksamkeit verdient. Gut gebetet ist halb studiert. Arbeit, Gebet, Mahl, Schlaf, Spiel sind
die fünf Finger unserer Lebenshand. Die Luft, die wir atmen, das Brot, dass
wir essen, das Herz, dass in unserer Brust schlägt ist nicht notwendiger für
den Menschen, damit er als menschliches Wesen leben kann, als as Gebet
für
den Christen ist, damit er als Christ leben kann. Das Gebet ist aller Tugenden
Anfang, Wachstum und Vollendung. Unter allen Heilsmitteln,
die uns Jesus Christus im Evangelium empfohlen hat, nimmt das Gebet den
ersten Platz ein. Das Gebet ist für die Seele das, was die
Wärme für den Körper ist. Lieben, Beten, Singen, da ist mein
ganzes Leben. [letzte Worte] Gebet ist das Atemholen der Seele. Das Gebet ist kein gelegentlich
anzuwendendes Mittel, nicht ein letzter Ausweg dann und wann. Es ist
vielmehr ein fester Wohnsitz für das Innerste der Person.
Alle Dinge haben eine Heimat: Der Vogel hat ein Nest, der Fuchs seinen Bau
und die Bienen ihren Stock. Eine Seele ohne Gebet ist eine Seele ohne Heimat
…. Denn was die Seele betrifft: Die Seele ist immer dort zuhause, wo Gebet
ist. Gebet ist die Achse der Welt. Das Gebet ist eine Pflicht, das
Martyrium ein Lohn. Oben und unten sind aneinander gebunden.
Wer mit den Menschen reden will, ohne mit Gott zu reden, dessen Wort
vollendet sich nicht; aber wer mit Gott reden will, ohne mit den Menschen zu
reden, dessen Wort geht in die Irre. Gebete sind die Straßen ins Jenseits. Das Gebet ist die Seele und das
wahre Wesen der Religion. Darum muss das Gebet der Kern des Lebens
eines jeden Menschen sein, denn kein Mensch kann ohne Religion leben. Für das Unerlässsliche, für das im Leben
geliebter Menschen oder im eigenen Notwendige findet man immer Zeit. Also
werden wir die Zeit zum Gebet, die im allgemeinen für jeden von uns möglich
schiene, nur finden, wenn wir sie als notwendig erachten. Ohne Gebet können wir "Experten" sein in
der Lehre der Kirche oder in einem Spezialgebiet davon; wir haben dies oder
jenes gelernt und behalten, aber es hat in uns nicht jene innere Schicht
erreicht, aus der heraus wir besser zu leben vermöchten. Man kann auf die Dauer kein guter Christ
sein ohne zu beten - sowenig man leben kann, ohne zu atmen.
Das Gebet lässt uns neue Wege sehen und eine neue
Melodie hören. Das Gebet ist der Atem unseres Lebens.
Ein geistliches Leben ohne Gebet ist wie das Evangelium
ohne Christus. Es ist keine größere Schande zu beten,
als zu trinken und zu atmen. Der Mensch braucht Gott, wie er das Wasser und
den Sauerstoff braucht. Dass wir - jeder von uns und jederzeit,
ohne Voranmeldung oder Wartezeit - in dieser Weise mit dem Schöpfer aller
Dinge sprechen können, ist das größte Wunder aller Weltwirklichkeit und
zugleich der zentrale Inhalt unseres religiösen Glaubens, der in der
Gebetserfahrung zur Gewissheit wird. Das Gebet ist kein Zubehör, kein
‚Extra‘, sondern es ist eine Frage von Leben und Tod.
Nur derjenige, der betet, derjenige also, der sich Gott in kindlicher Liebe
anvertraut, kann in das ewige Leben eingehen, das Gott selbst ist. In der Kirche lege man oft den Wert auf
das, was nach außen getan wird. Aber ohne das Fundament des Gebetes hänge
alles andere in der Luft. Gebet ist der Pulsschlag
des Lebens; der Arzt kann daraus Rückschlüsse auf die Verfassung des Herzens
ziehen. Die Sünde der Gebetslosigkeit ist für den einfachen Gläubigen oder
den Prediger ein deutlicher Hinweis, dass das Leben aus Gott in der Seele
todkrank und todesmatt ist. Das Gebet ist eine der wesentlichsten
Notwendigkeiten des modernen Menschen.
Ich wollte, ich stände auf einem hohen
Berge, von wo aus ich auf der ganzen Welt gehört werden könnte; ich würde
rufen mit solcher Stimme, dass alle es hörten: O ihr Menschenkinder, betet,
betet, betet! Seit Urzeiten weiß man, dass Beten für
den Menschen notwendig ist. Die Menschen wenden beim Beten verschiedene
Rituale, spezielle Anrufungen für besondere Umstände und besondere Orte
dafür an, wie sie ihre Mitteilungen an Gott richten und ihn um seine Güte
bitten. Ich bete, weil ich muss. Ich bete, weil
ich hilflos bin. Ich bete, weil das Bedürfnis aus mir herausfließt, immer,
wach und im Schlafe. Das Beten verändert nicht Gott, es verändert mich. Einzig das Gebet rechtfertigt unser
Dasein. Ein Mensch ist ein Mensch, wenn er
betet. Wir rauchen zu stark, trinken zu viel,
wir geben verantwortungslos viel aus, wir lachen zu wenig, fahren zu
schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde
auf, wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten. Der Beschränkte erfüllt beim Beten eine
Pflicht, der Gescheite ein Bedürfnis. Ich glaube, dass eine wohlgeordnete
Seele nicht ohne Gebet sein kann. Das Gebet ist ein so natürlicher
Ausdruck des Glaubens wie das Atmen für das Leben ist. Wenn der Mensch betet so atmet Gott in
ihm auf. Beten ist für uns das, was das Atmen für
die Lungen ist. Das Ausatmen befreit uns von der verbrauchten Luft, das
Einatmen gibt uns frische Luft. Ausatmen bedeutet bekennen. Einatmen
bedeutet, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Das Gebet ist der Atem der Christen, das
Zeichen, dass wir wirklich leben. Betet; denn ohne Gebet werdet ihr keine
Luft zum Atmen haben. Das Gebet ist der Atem der Seele.
Die Kraft des Gebets hat die Stärke des
Feuers underdrückt; es hat die Wut der Löwen gezügelt, die Anarchie zur Ruhe
gebracht, Kriege ausgelöscht, die Elemente besänftigt, Dämonen vertrieben,
die Ketten des Todes gesprengt, die Himmelstore erweitert, Krankheiten
gelindert, Betrug abgewehrt, Städte vor der Zerstörung gerettet, die Sonne
in ihrem Lauf bewahrt und den Lauf des Blitzes aufgehalten. Wenn nämlich das Gebet eines einzigen
oder zweier [Menschen] eine solche Kraft hat, um wie viel mehr das des
Bischofs und der ganzen Gemeinde? Nichts ist mächtiger als ein glühendes
und herzliches Gebet. Diese drei bleiben uns: das Wort, das
Werk und das Gebet. Am wirksamsten ist das Gebet. Das Gebet hat große Macht, das ein
Mensch verrichtet mit seiner Kraft. Es macht ein bitteres Herz süß, ein
trauriges Herz froh, ein törichtes Herz weise, ein zaghaftes Herz kühn, ein
schwaches Herz stark, ein blindes Herz sehend, eine kalte Seele brennend. Es
zieht den großen Gott in ein kleines Herz, es treibt die hungrige Seele
hinauf zu dem Gott der Fülle.
Christen, die beten, sind wie Säulen,
die das Dach der Welt tragen. Nichts ist mächtiger als ein Mensch, der
betet. Denn durch das Gebet wird er der Macht Gottes teilhaftig. Durch Gebet erlangt man alles. Gebet ist
eine universelle Arznei. Zwei gefaltete Hände bewirken mehr auf
Erden wie das ganze Rollen der Kriegsmaschinen. Gebete wirken mehr, als diese Welt
träumt. Die Allmacht, an die sich der Mensch im
Gebete wendet, ist nichts als die Allmacht der Güte, die zum Heile des
Menschen auch das Unmögliche möglich macht. Das sicherste Mittel im Kampf gegen
Katastrophen ist das Gebet. Das Gebet hat einen langen Arm. Das Gebet, gewaltige, der Seele eigene
Kraft, ist von gleicher Art wie das Geheimnis. Niemand weiß, welchen Einfluss die
Gebete besitzen. Gebete ändern nicht die Welt. Aber die
Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt. Das Gebet ist die geheimnisvolle
Verbindung von der Ohnmacht des Menschen zur Allmacht Gottes. Das Gebet ist die Allmacht des
ohnmächtigen Menschen und die Ohnmacht des allmächtigen Gottes. Meine größte Waffe ist das stille Gebet. Wenn die gefesselte Macht des Gebetes
wieder ungehemmt entflammt in der Menge der Männer und Frauen, wenn der
Geist mutig sein Sehnen verlautbart, dann wird die Hoffnung leben können,
dass unsere Bitten um eine bessere Welt erhört werden. Das Gebet ist die stärkste Form von
Energie, die man erzeugen kann, so real wie die Schwerkraft. Eine Sache, die mit einem Gebet begonnen
wurde, kann nicht ohne Erfolg sein. Gebet ist die einzige Kraft auf Erden,
die himmlische Macht freisetzt. Kein Wissen der Welt wird diese Welt
retten, nur der Glaube an Christus und das Gebet. Keine noch so raffinierte Technologie
kann uns vor dem Untergang des Materialismus retten. Ob sein Ende
schrecklich sein wird, hängt einzig von der Kraft des Gebetes ab.
Fern ist der Herr von den Gottlosen,
aber das Gebet der Gerechten hört er. Zum Lieben und zum Beten kann man
niemanden zwingen. Du sagst: Was habe ich nötig zu beten?
Gerade deshalb hast du es nötig, weil du glaubst, du hättest es nicht nötig! Das wahre Gebet hast du dann gefunden,
wenn du beim Aufstehn zum Gebet eine unübertroffene Freude empfindest.
Das Gebet wandelt sich unaufhörlich,
entsprechend dem Grad der Reinheit, den die Seele jeweils erreicht hat, und
je nach der Gestimmtheit, mag diese spontan sich einstellen oder durch
äußere Umstände bedingt sein. Denn anders betet der heiter Gestimmte als der
von Traurigkeit oder Verzweiflung Beschwerte; anders ist das Gebet aus dem
Kraftgefühl geistlichen Fortschritts, als wenn einer unter der Last der
Versuchungen niedergedrückt ist; anders betet, wer um Verzeihung seiner
Sünden fleht, als jener, der eine Gnade oder eine Tugend erbittet; wer von
Furcht vor dem kommenden Gericht ganz zerknirscht ist, betet bestimmt anders
als ein anderer, der gerade von der Sehnsucht nach den geistigen Gütern
entflammt ist; ein Gebet aus Not und Gefahr ist von ganz anderer Art, als
wenn man gerade in Sicherheit und Ruhe ist; und anders betet, wem sich die
himmlischen Mysterien leuchtend offenbaren als jener, der sich wie gelähmt
fühlt, weil es im an (Schwungkraft der) Tugend fehlt oder weil er unter der
Dürre seiner Empfindungen leidet. Ich habe kein besser Werk denn Zorn und
Eifer; denn wenn ich wohl dichten, schreiben, beten und predigen will, so
muss ich zornig sein. Da erfrischet sich mein ganzes Geblüt, mein Verstand
wird geschärft. und alle unlustigen Gedanken und Anfechtungen weichen. Wer erhörlich beten will, der bete:
weise, inbrünstig, demütig, aufrichtig, anhaltend, zuversichtlich. Wenn man beten will, so muss man mit
Dank anfangen für das, was man hat; das bringt das Herz in die richtige
Stimmung; sodann den Willen übergeben und endlich mit Glauben und Liebe für
den heutigen Tag bitten. Beim Beten ist ein Herz ohne Worte
besser als Worte ohne Herz. Beten heißt nicht, sich selbst reden
hören, beten heißt, still werden und still sein und warten, bis der Betende
Gott hört. Ich möchte zu Gott beten wie der alte
Vater Tolstoi. In unserem Haus gab es immer Gebet -
laut, stolz und nicht schüchtern.
Wenn wir mächtigen Menschen etwas
unterbreiten wollen, wagen wir es nur in Demut und Ehrfurcht. Um wie viel
mehr müssen wir zum Herrn, dem Gott des Weltalls, mit aller Demut und
lauterem Herzen flehen. Benedikt von Nursia Es gibt keine vollkommene Leistung ohne
das Gebet, ohne die eindeutige Erkenntnis, dass selbst das beste menschliche
Streben keine Frucht bringt, wenn nicht der Segen Gottes darauf liegt.
Ich habe nicht den leisesten Zweifel,
dass Gebet ein unfehlbares Mittel ist, das Herz von Leidenschaften zu
reinigen. Aber es muss sich mit äußerster Demut verbinden.
Niemand unter den Sterblichen ist so
groß, dass er nicht in ein Gebet eingeschlossen werden könnte. So ist es bis zur heutigen Zeit
geblieben, wo der Traum der Frommen mit dem Gebet beginnt und endet, d.h.
mit einem "rite d'entrée et de sortie". Diese Übung erfüllt ihren Zweck so
gut wie möglich. Täte sie es nicht, so wäre sie schon längst außer Gebrauch
gekommen. Wenn sie je ihre Wirksamkeit in größerem Umfang eingebüßt hat, so
geschah es jeweils bei Einzelnen oder bei Gesellschaftsgruppen, deren
archetypischen Vorstellungen unwirksam geworden sind. Das Gebet ist der Boden, auf dem alle
Tugenden wachsen und gedeihen. Dem Gebete andere als natürliche Folgen
beizulegen, ist töricht und bedarf keiner ausführlichen Widerlegung. Man
kann nur fragen: Ist nicht das Gebet seiner natürlichen Folgen wegen
beizubehalten? Zu diesen natürlichen Folgen zählt man, dass durchs Gebet die
in der Seele vorhandenen dunklen und verworrenen Vorstellungen deutlicher
gemacht oder ihnen ein höherer Grad der Lebhaftigkeit erteilt werde, dass es
den Beweggründen zur Tugend dadurch eine größere Wirksamkeit erteilt. Das Gebet ist eine Unterweisung, die
sich jeder selbst macht, um sich von der Notwendigkeit zu überzeugen die er
hat sich an Gott zu wenden, mit seiner Gnade zusammenzuarbeiten, seine
Laster aus seinem Herz zu reißen und dort die Tugenden zu errichten. Die ganze Funktion des Gebetslebens
besteht also darin, unser Gewissen zu erleuchten und zu stärken,
damit es nicht nur die äußeren, schriftlichen Vorschriften der moralischen
und göttlichen Gesetze kennt und wahrnimmt, sondern vor allem Gottes Gesetz
in der konkreten Realität durch vollkomene und ständige Vereinigung mit
seinem Willen lebt. Oft, wenn ich wichtige Entscheidungen zu
treffen habe, bete und spreche ich mit Freunden, die Gott mir gegeben hat,
über die Pläne. Arbeit ist das Gebet der Sklaven. Gebet
ist die Arbeit der freien Menschen. Ich will nur, dass die Männer beten an
jedem Ort. Er aber hielt sich zurückgezogen an
einsamen Orten auf und betete. Das Gebet such den Menschen nicht und
hat keinen bestimmten Ort. Hat ja doch der Herr in seinem Leben
uns geboten, im Geheimen zu beten, an verborgenen und abgelegenen Orten, ja
sogar in unserem Kämmerlein, weil es so dem Glauben besser entspricht. Selbst auf dem Marktplatz oder auf
einem einsamen Spaziergang ist es möglich, oft und eifrig zu beten.
Auch
dann, wenn ihr in eurem Geschäft sitzt, oder gerade kauft oder verkauft, ja
selbst wenn ihr kocht. Vom Ort des Gebetes muss man wissen,
dass, wenn man recht betet, jeder Ort zum Beten geeignet ist. Damit aber ein jeder in Ruhe und ohen
Ablenkung seine Gebete verrichten kann, so gibt es auch eine Anordnung, dass
mann im eigenen Hause womöglich die sozusagen heiligste Stelle auswählen und
[dort…] beten soll. Auf Plätzen zu betet rät die eitle
Ruhmsucht an, doch wer diese bekämpft, betet in seiner Kammer. Wähle dir einen geeigneten Ort aus,
abseits vom Lärm der Familie, wo du dich wie in einem
Zufluchtsort
zurückziehen kannst. Dort pflege eifrig die Lesung der Heiligen Schrift,
dort bete und denke über die zukünftigen Dinge nach. Das alles tue mit
solcher Hingebung, dass diese innere Ruhe alle Beschäftigungen der übrigen
Zeit ausgleicht. Wo immer du bist, bete insgeheim in
dir. Wenn du weit von einem Gebetshaus entfernt bist, mach dir keine Mühe
nach einem zu suchen, denn du selbst bist ein Heiligtum vorgesehen für das
Gebet. Wenn du im Bett bist, oder an einem anderen Platz, bete dort, dein
Tempel ist dort. Den Ort des Gebetes findet die
tugendhafte Seele überall, denn sie trägt ihn stets in sich. Ich habe in meiner Wohnung eine
Hauskapelle. Dorthin gehe ich, wenn ich mich ermattet fühle. Dieses Mittel
hat bei mir noch nie seine Wirkung verfehlt. Der archimedische Punkt außerhalb der
Erde ist eine Betkammer. Es ist gut und notwendig, zu beten,
wenn du allein bist, aber es is auch gut, in einer Menschenmenge zu beten,
oder wenn du aufgeregt und gereizt bist, und an deine Seele und an Gott zu
denken. Ich bete während ich im Labor arbeite. Menschen haben in Gefängnissen gebetet,
Menschen haben in Slums und Konzentrationslagern gebetet. Nur die
Mittelklasse verlangt, dass man in passender Umgebung betet. Am Grab ist der Ort zum Beten, nicht
zum Reden. Wenn ein Christ weiß, dass er an
bestimmten Orten beten soll - Jesus betete im Tempel -, so soll er auch
wissen, dass er überall beten kann. Anbetung erfordert nicht
Zurückgezogenheit und Einsamkeit. Es ist nicht gleichgültig, dass wir
in
denselben Kirchen beten, in denen unsere Vorfahren über Jahrhunderte hin
ihre Bitten und ihre Hoffnungen vor Gott hingetragen haben. Als ein Mann des Glaubens fühlte ich
das Bedürfnis, meine Hingabe auszudrücken, indem ich an dem Ort
betete, an dem unser Herr Jesus getauft wurde. Wer nicht, wo er will kann beten, der
soll auch keine Kirche betreten. Heimat entsteht im Umkreis der Orte, an
denen man beten und verehren kann. Es gibt Funklöcher, aber keine
Gebetslöcher. Wir können nicht immer telefonieren, aber immer beten. Deshalb schauer wir zwar alle bei
Gebet
nach Osten, doch wenige wissen, dass wir auf der Suche nach der
ursprünglichen Heimat, dem Paradies, sind, das Gott in Eden, nach Osten hin,
pflanzte.
Es scheint mir nicht unpassend zu sein,
um das Thema des Gebets erschöpfend darzustellen, im Sinne einer Einführung
die Verfassung und die Haltung, die der Beter haben muss, einer Betrachtung
zu unterziehen, sowie den Ort, an dem man beten soll, und die
Himmelrichtung, in die man unter allen Umständen blicken muss, und die für
das Gebet günstige und privilegierte Zeit, und wenn es diesen ähnliche Dinge
gibt. Wenn man in Augenblicken von Not und
Gefahr verhindert ist, die notwendige Andacht für das tägliche Achtzehngebet
aufzubringen, so spreche man ein kurzes Gebet. Sooft du die Liebe pflegen willst,
ziehe dein Herz weg von allen ungeordneten Neigungen, Hemmnissen und
Bildern. Wähle zu disem Zweck einen geeigneten Tag und eine passende Zeit,
wenigstens drei Stunden, und zwar je eine am Morgen, Mittag und Abend… O, wie liebe ich diese kleinen Opfer,
die von niemandem gesehen werden, wie z. B. eine Viertelstunde eher
aufstehen, oder sogar in der Nacht für einen kurzen Augenblick das Bett
verlassen, um zu beten. Es ist gut, jeden Tag zur selben Zeit
zu beten. Wenn du dich nicht sammeln kannst, ist es besser, nicht zu beten,
weil du stets mit dem Herzen beten und nicht nur Worte mit den Lippen
wiederholen sollst. Das Beten sollte niemals auf bestimmte
Zeiten, Orte oder Umstände beschränkt bleiben. Du sprichst ein Gebet vor den
Mahlzeiten. In Ordnung. Aber ich spreche ein Gebet vor dem Konzert oder der
Oper, und vor dem Schauspiel oder der Pantomime, und bevor ich ein Buch
öffne, und bevor ich zeichne, male, schwimme, fechte, boxe, wandere, spiele,
tanze und bevor ich meine Feder in Tinte eintauche. Es ist ein großer Irrtum zu glauben,
die Zeit des Betens müsse sich von der übrigen Zeit unterscheiden. Nein! Es
ist uns aufgegeben, bei Gott zu sein in der Zeit des Gebetes durch das
Gebet. Beten ist nichts anderes, als in der Gegenwart Gottes zu leben. Die Jahreswende mit Briefschreiben
verbracht und dann gebetet. "Wir können zu allen Zeiten beten" -
ich weiß, wir können es, aber ich fürchte, dass diejenigen, die nicht zu
bestimmten Stunden beten, überhaupt selten beten. Wir müssen immer wieder eine Zeit
finden, die wir ganz Gott schenken, Zeit, die ausschließlich dem Gebet
gewidmet ist. Keine Arbeit kann so wichtig, so dringend sein, uns davon
abzuhalten. Welche Freude, zu wissen, dass wir
unsere Augen zu Deinem Angesicht erheben können, ganz allein, während die
Suppe langsam aufkocht, während wir beim Telefon auf den Anschluss warten,
während wir an der Haltestelle nach dem Bus Ausschau halten, während wir
eine Treppe hinaufsteigen, während wir im Garten für den Salat ein wenig
Petersilie holen… Welch günstige Gelegenheit bietet eine Verspätung, wenn
man auf den Mann, die Kinder, auf Freunde wartet! Wer nicht zu bestimmten Zeiten betet,
der betet auch nicht zu unbestimmten. So, wie Sie Zeit für das Essen,
Schlafen und Ihre Arbeit einräumen, sollten Sie das auch für das Gebet tun. Seid eifrig im Gebet zu den
festgelegten Stunden und Zeiten. Wenn ihr in Psalmen und Liedern zu Gott
betet, dann soll das, was ihr in Worten aussprecht, auch euer Herz bewegen. Die Seele lebt aus dem Gebet. Aber
alles Leben will Regel und Wiederkehr, will Rhytmus. Das Gebet sei kurz und lauter, nur
wenn
die göttliche Gnade uns erfasst und bewegt, soll es länger dauern. Kurz soll man beten, aber oft und stark. Man muss sich bewusst sein, dass der
Mensch Gott nicht nur dient, wenn er betet; sonst wären alle Gebete zu kurz,
die nicht vierundzwanzig Stunden dauerten. Es sind nicht die schönen und nicht die
langen Gebete, auf die Gott achtet, sondern jene, die aus dem Grunde des
Herzens kommen, mit einer großen Ehrfurcht und einer wahren Sehnsucht, Gott
zu gefallen. Macht Christus zu eurem täglichen
Gefährten; zehn Minuten, ja sogar zwei Minuten täglich in seiner
Gesellschaft, von Herz zu Herz verbracht, wird euch den Tag ganz anders
erscheinen lassen. Bemiss den Umfang der Gebete nach der
Menge deiner Geschäfte und richte deine gewöhnlichen frommen Übungen so ein,
dass die Länge derselben deine Seele nicht ermüdet. Es ist gut, dir täglich eine
Viertelstunde zu widmen, auf den Knien, und wäre es nur, um sie für dich zu
verlieren, man verliert noch andere. Und doch scheint uns nur die Zeit zu
reuen, die wir dir schenken - als könnten wir nützliche Arbeit verrichten,
ehe wir Jegliches von dir empfangen. Manchmal ist das wichtigste an einem Tag
die Pause zwischen zwei tiefen Atemzügen oder die innere Einkehr zum Gebet
für fünf kurze Minuten. Kurze Gebete sind lang genug. Jesus kommt es nicht auf die Quantität,
sondern auf die Qualität des Betens an. Gott misst meine Frömmigkeit nicht
in Minuten, sondern an meiner inneren Haltung. Wem Zeit schenken? Ich denke zuerst
einmal an Gott. Er freut sich bestimmt darüber, wenn man Zeit für ihn hat,
für sein Antlitz in Jesus Christus, seinem geliebten Sohn, für all das, was
er uns durch den Sohn zu sagen und zu zeigen hat: wenn man betet. Betet ohne Unterlass! Danket für alles!
Denn das will Gott von euch, die ihr Christus angehört. Eine Frau aber, die wirklich eine Witwe
ist, setzt ihre Hoffnung auf Gott und betet beharrlich und inständig bei Tag
und Nacht. Wenn eine jedoch ein ausschweifendes Leben führt, ist sie schon
bei Lebzeiten tot. Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig
in der Trübsal, beharrlich im Gebet. Man sollte sich häufiger an Gott
erinnern als man atmet. Ohne Unterlass betet, wer mit seinen
nötigen Werken das Gebet verbindet und mit dem Gebet die entsprechenden
Taten, da auch die rechten Taten oder die Ausführung der Gebote (Gottes) mit
in den Bereichen des Gebetes einbezogen werden. Wegen keiner Beschäftigung das innere
Gebet unterlassen, denn es ist Nahrung für die Seele. Allein das beständige Gebet erhellt und
erleuchtet die Seele, festigt und verwandelt sie und erhebt sie zu Gott. Kenne die Freuden eines harten Lebens;
und bete, bete ohne Unterlass. Das Gebet ist ein Sammelbecken von Kraft. Das ist immerwährendes Gebet: es besteht
darin, den Geliebten nicht aus den Augen zu lassen. Wenn man liebt, möchte man ohne
Unterlass zu dem geliebten Wesen sprechen … das Gebet ist nichts anderes.
Die äußerlichen und sichtbaren
körperlichen Bewegungen verstärken die inneren uns unsichtbaren Bewegungen
der Seele, ohne die sie unmöglich sind. Glaubt mir, dass die äußere Haltung des
Körpers beim Verweilen in der Kirche viel zur Sammlung des Geistes beiträgt.
(Die Menschen können) davon überzeugt
werden, dass die körperliche Haltung für ihr Beten gleichgültig sei, denn
sie vergessen stets, was Dir jedoch nie entgehen darf, dass sie Tiere sind
und dass alles, was ihr Körper tug, auch ihre Seele beeinflusst. Es ist
spaßhaft, dass die Sterblichen sich immer vorstellen, wir flößten ihrem Geist
gewisse Dinge ein; dabei beruhen unsere besten Erfolge darauf, dass wir
Ihnen gewisse Dinge fernhalten.
Ein konzentrierter Geist und ein sitzender Körper sorgen für ein besseres
Gebet als ein kniender Körper und ein Geist, der halb schläft.
Die Gebetsgebärden und die Gebärden,
die die Bibel uns anbietet, entfalten eine heilende Wirkung. Sie bringen uns
in die rechte Haltung vor Gott, zugleich aber auch in eine heilsame
seelische Verfassung. Ich erhebe meine Hand
zum Herrn, dem Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. Ich will, dass die Männer überall beim
Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit.
Ich strecke die Hände aus und bete ..
Und ich erfahre das Neue: Vergangenes kehrt dir zurück als deines Lebens
lebendigstes Stück durch Dank und durch Reue. Fass' im Vergangenen Gottes
Vergebung und Güte, bete, dass Gott dich heute und morgen behüte. Das Händefalten sieht so aus, wie wenn
sich einer auf Gnade und Ungnade ergibt und das Gewehr streckt.
Heute ballt man nur die Hände, man
faltet sie nicht mehr. Der Gewaltigste ist der, der seine
Hände richtig faltet.
Wo es Berge abzutragen gibt, kommt man
mit Händefalten nicht aus. Die Hände, die zum Beten ruhen, die
macht Gott stark zur Tat. Hände im Gebet zu falten, ist der
Anfang eines Aufstandes gegen die Unordnung in der Welt. Gefaltete Hände: Kapitulation des
Tatmenschen. Ich falte die Hände, die lahmen, im
Geist und bete ins Dunkel, dass es zerreißt. Was jetzt nottut sind nicht geballte
Fäuste, sondern gefaltete Hände. Mit gefalteten Händen kann man weit
mehr bewirken als mit tätigen Händen. Wer betet, legt die Hände nicht in den
Schoß: er faltet sie. Christen drücken nicht die Daumen,
sondern falten die Hände. Die größte Kraft des Menschen liegt in
seinen gefalteten Händen.
Kommt lasst uns niederfallen, uns vor
ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem Herrn unserem Schöpfer. Im Namen Jesu sollen sich beugen alle
Knie. Knien heißt noch lange nicht beten. Man lernt das Christentum auf den
Knien, nicht auf den Akademien. Sich oft zum Beten niederwerfen! Die Betenden tun mit den Gliedern ihres
Leibes das, was Bittstellern zukommt; sie lassen sich auf ihre Knie nieder,
strecken die Hände nach vorne, werfen sich sogar auf den Boden nieder. Du sollst oft beten und mit gebeugtem
Körper deinen Geist zu Gott erheben. Das wahre Gebet hat du dann gefunden,
wenn du beim Aufstehn zum Gebet eine unübertroffene Freude empfindest. Anfangs war es oft so, dass es an
Büchern fehlte und zehn Juden gemeinsam aus einem Buch beten mussten. Daher
mussten sie sich ständig vor- und zurückbeugen, um den Text entziffern zu
können. In der Folge blieb die Gewohnheit erhalten. Es gibt wenig Wohltäter, welche nicht
wie Satan sagen: "Knie nieder und bete mich an!" Ich werfe mich in meinem Zimmer nieder,
und ich rufe und lade Gott und seine Engel dorthin ein; und wenn sie da
sind, vernachlässige ich Gott und seine Engel wegen dem Lärm einer Fliege,
dem Geklappere einer Kutsche, dem Wimmer einer Tür. Ich bin schon oft betend auf
die Knie gesunken, getrieben von der tiefen Überzeugung, dass ich
mich an sonst niemanden wenden konnte. Mein Wissen und das der Menschen um
mich herum schien für den Tag nicht ausreichend zu sein. Meiner Meinung nach ist die Bibel
Gottes größtes Geschenk an den Menschen. Alle Wohltaten des Erlösers der
Menschheit werden uns durch dieses Buch bekannt. Ich musste schon oft auf
die Knie gehen, weil ich fest davon überzeugt war, dass es dazu keine
Alternative gab. Es ist ein Sturz, aber ein Sturz auf die Knie, der im Gebet enden kann. Victor Hugo
Wie die Mutter sich freut, wenn sie das
erste Lächeln ihres Kindes bemerkt, so freut sich Gott jedes Mal, wenn er
vom Himmel sieht, dass ein Sünder sich vor ihm aus vollem Herzen zum Gebet
beugt. Zwei Ungläubige betraten eine Kirche,
in der eben das Messopfer abgehalten und zur Wandlung geläutet wurde. Der
eine blieb aufrecht stehen, der andere kniete mit den Betenden nieder. Wie
konntest du knien? fragte ihn beim Fortgehen sein Gefährte, du glaubst ja
nicht. - Ich beugte mich vor dem Glauben der anderen, erhielt er zur
Antwort. Gewisse Gedanken sind Gebete. Es gibt
Augenblicke, in denen - welche Stellung auch der Körper einnimmt - die
Seele
kniet. Ich gab nach, und gab zu, dass Gott
Gott war, und kniete und betete: vielleicht diese Nacht der
niedergeschlagenste und widerwilligste Bekehrte in ganz England. Der Mensch ist nie größer als dort, wo
er kniet. Ich glaube, man versteht eine Kirche
nur, wenn man in ihr kniet. Vom ersten Mal an habe ich kniend
gebetet, immer voller Angst, ich könnte einer Idee aufsitzen. Ich habe das
an diesem und an vielen anderen Tagen gemacht, ohne auf die Uhr zu schauen.
Seitdem habe ich lesend und nachdenkend Gott gefunden. Aber indem ich
betete, habe ich geglaubt, dass Gott mich gefunden hat und dass er lebendige
Wahrheit ist und 1dass man ihn lieben kann, wie man eine Person liebt. Diese
Wahrheit habe ich umsons empfangen. Ich schulde sie Gott, der sie mir
geschenkt hat, und ich schulde sie den Menschen. Denn es waren Menschen, die
mir geholfen haben, ihr zu begegnen, sie für mich möglich zu halten und mir
eine erste Vorstellung von dem, was sie ist, zu eigen machen. Wer niemals auf den Knien betet, weiß
nicht, wer er in Wahrheit vor dem großen heiligen Gott ist. Um uns ganz einzubringen, um überhaupt
in die Nähe des Mysteriums zu kommen, müsssen wir stehen, uns beugen, knien.
Im Knien passiert am allermeisten. Ein Heiliger auf seinen Knien kann
weiter sehen als ein Philosoph auf den Zehenspitzen. Als ich dort in der kleinen romanischen
Kapelle aus dem zwölften Jahrhundert, Santa Maria degli Angeli, diesem
unvergleichlichen Wunder an Reinheit, wo der heilige Franz so oft gebetet
hat, allein war, da zwang mich etwas, das stärker war als ich selbst,
zum
erstenmal in meinem Leben auf die Knie. Bevor wir morgens auf die Füße kommen,
sollten wir zuerst auf die Knie gehen. Nur wer ein Rückgrat hat, kann sich so
tief bücken. Er weiß, dass er den aufrechten Gang dem verdankt, vor dem er
in die Knie geht. Ach, wissen Sie, dem Allmächtigen auf
der vielzitierten Augenhöhe zu begegnen, das brauche ich nicht.
Es gibt
meinem Gebet eine viel größere Tiefe, wenn ich mich dabei auch auf die Knie
begebe. Und ich war auch niedergekniet,
inmitten dieser Menge, wie gezwungen von einer unwiderstehlichen Macht, und
im tiefen Schweigen der Sammlung und des Gebetes hatte ich in diesem
Augenblick gespürt, dass jemand neben mir war... Und seit jenem Abend in
Luzern brannte das Feuer Christi in meinem Herzen. Aber mein Herz hatte sich
von diesem Feuer nicht verzehren lassen wollen, sondern hatte versucht, es
zu ersticken und wenn möglich auszulöschen, denn mein Herz hatte Angst
davor, sich dieser Flamme zu ergeben… Die drei Weisen knien vor dem Kind. Wir
knien nicht mehr: Wir Un-Weisen.
Dann warfen Sie sich auf die Erde
nieder und flehten zum Herrn.
Die Prostratio, das der ganzen Länge
nach auf dem Boden Sichhinstrecken der Weihekandidaten, hat etwas
Beeeindruckendes an sich: sie ist Symbold ihrer totalen Unterwerfung vor der
Majestät Gottes und ihrer vollständigen Verfügbarkeit gegebnüber dem Wirken
des Heiligen Geistes, der als Urheber der Weihe auf sie herabkommt.
Ich wüsste nicht, wie ich beten sollte
ohne Einbeziehung des Leibes. Es gibt Perioden, wo ich den Eindruck habe,
ich bete mehr mit dem Leib als mit dem Geist. Ein Gebet auf dem bloßen
Boden: niederknieen, sich niederwerfen, den Ort betrachten, wo die
Eucharistie gefeiert wird … Der Leib ist da, ganz gegenwärtig, um zu
lauschen, zu begreifen, zu lieben. Wie lächerlich, nicht mit ihm rechnen zu
wollen. Aber er sammelt sich, um sich
zu den Menschen wenden und zu ihnen reden zu können, indem er sich
zunächst von ihnen abwendet. Ich weiss nicht, woher die Gewohnheit
bei den Christen kam, die Augen beim Gebet zu schließen. In der Bibel steht
nichts darüber. Ich persönlich schließe niemals die Augen im Gebet, sondern
öffne sie weit, damit ich im Gebet meine Brüder sehe.
Es ist ganz ausgeschlossen, dass das
Gebet der vielen keine Erhörung finde, wenn aus vielen Gebeten gleichsam ein
einziges Gebet geworden ist. Das Privatgebet
gleicht dem Stroh, das da und dort auf dem Felde zerstreut umherliegt.
Liegen aber diese zerstreuten Halme auf einem Haufen, dann brennt die Flamme
mächtig und hoch empor. So ist es mit dem gemeinsamen Gebet. Betet ihr, so erhebt ihr euch gen
Himmel und trefft dabei jene, die zur gleichen Stunde beten
und denen ihr nur im Gebete zu begegnen vermögt. Wir brauchen dringend mehr
Gebetsversammlungen. Weil wir an unsere Begegnung im
gemeinsamen Gebet glauben, bittet der zu spät kommende Bruder Gott
und alle Anwesenden um Vergebung, dass er jene gefüllte Stunde gestört hat. Jede Erweckung kommt, genau wie
Pfingsten, als eine Frucht gemeinsamen, anhaltenden Gebets. In der Gemeinschaft lässt es sich
leichter glauben, leichter beten, leichter freuen und leichter leiden. Eine wachsende Gemeinschaft muss drei
Elemente integrieren: ein Leben des schweigenden Gebets, ein Leben des
Dienstes und vor allem des Hörens auf die Armen, und ein Gemeinschaftsleben
durch das alle Mitglieder in ihrem eigenen Talent wachsen können. Gebt mir betende Mütter und ich rette
die Welt. Sie sind wahrhaft zwei in einem
Fleisch. Wo ein Fleisch ist, ist auch nur ein Geist. Sie beten zusammen, sie
verehren gemeinsam, sie fasten zusammen, unterweisen und ermahnen einander,
stützten einander. Sie besuchen Gottes Kirche gemeinsam, nehmen gemeinsam am
Gastmahl Gottes teil, gemeinsam erleiden sie Schwierigkeiten und Verfolgung,
sie trösten einander. Kener verheimlicht dem andern etwas, keiner vermeidet
die Gegenwart des andern, keiner fügt dem anderen Schmerz zu. Alles was ich bin, oder zu sein hoffe,
verdanke ich einem Engel, meiner Mutter. Ich erinnere mich an die
Gebete und
sie sind mir immer gefolgt, sie sind mir mein Leben lang treu geblieben. Ein Vater soll zu Gott an jedem Tage
beten: Herr, lehre mich dein Amt beim Kinde recht vertreten! Das gib es nicht: Menschen mit zwei
Muttersprachen. Man kann wohl zwei oder mehr Sprachen beherrschen, aber nur
eine Sprache ist für einen Menschen die Muttersprache: Die Sprache, in der
unsere Mutter uns beten lehrte, das ist unsere Muttersprache. Beten wir in unseren Familien, beten
wir mit den Kindern. Lehrt sie beten. Denn ein Kind, das betet, ist ein
glückliches Kind. Eine Familie, die betet, ist eine glückliche Familie. Eine Familie, die zusammen betet,
bleibt zusamen. Eine Familie im Gebet ist ein
Stück dieses Sauerteigs, das den ganzen Teig aufgehen lässt, ein
Funke dieses Feuers, das Christus auf Erden angezündet hat. Sie trägt das
Leben und die Hoffnung unserer Menschheit in sich. Die Welt kann nicht schneller
verbessert werden, als die Eltern ihre Kinder zur Liebe erziehen können, zu
Menschen, die beten.
Sie verharrten in der Lehre der Apostel, in der brüderlichen Gemeinschaft,
im Brotbrechen und im Gebet.
Es beten nicht alle, die in die Kirche gehen.
Die Kirche betet und wirkt
gemeinschaftlich.
Jeder Christ sollte sich mit großem
Eifer für die Kirche einsetzen, ihr Liebe entgegenbringen und ihr
Wohlergehen und Wachstum wünschen. Mit dem gleichen Eifer sollte er für die
Kirche in aller Welt unaufhörlich beten, besonders für die Gemeinde, zu der
er gehört.
Ihr sollt nicht in der Messe beten, ihr sollt die Messe beten.
Die betende Kirche steht am Anfang des Christentums.
Religion ist nicht bloß eine Kirche, in die man gelegentlich zum Beten geht,
sondern eine Welt, in der man beständig leben soll.
So, wie die Kirche betet, so glaubt
sie.
Kirche begann, als die Jünger sich einmütig im Abendmahlsaal versammelt
hatten und beteten.
Der Mensch braucht keine heiligen
Stätten für seine Gebete, weder Synagogen noch Religionsschulen, noch
Tempel. Er kann überall beten, auch unter den Bäumen des Waldes.
Hier betete ich im Gehen, nicht bloß mit
einem leeren Stammeln der Lippen, sondern mit einer wahren Erhebung des
Herzens zu dem Schöpfer dieser schönen Natur, deren Reize vor meinen Augen
ausgebreitet lagen. Nie habe ich gerne in meinem Zimmer beten mögen; es ist
mir, als wenn die Mauern und alle die kleinen Menschenwerke sich inzwischen
mich und Gott stellten. Ich betrachte ihn gern in seinen Werken, während
mein Herz sich zu ihm lebt.
Wenn du beten lernen willst, so geh an
die Ufer des Meeres.
Bevor du betest, frage dich, ob du dich
darauf konzentrieren kannst. Sonst bete lieber gar nicht.
Wer aus dem Beten eine Gewohnheit macht, betet nicht aufrichtig. Jene Haltung ist die beste, die uns die
größte Aufmerksamkeit ermöglicht. Mit einem Wort,
der ganze Mensch muss
beten. Man kann es nicht Beten nennen, etwas
mit den Lippen zu murmeln, wenn damit nicht die Aufmerksamkeit des Herzens
verbunden ist. Gott, inbrünstig möcht ich beten, doch
der Erde Bilder treten immer zwischen dich und mich. Der Mensch muss so leben, dass er
Stunden und Zeiten hat, da er sein Gemüt sammelt, dass sein Leben an
Durchsichtigkeit gewinne!
Beten heißt, jemand oder etwas anderem
als sich selbst die Aufmerksamkeit zu schenken.
Aufmerksamkeit auf höchster Ebene ist dasselbe wie Gebet.
Es setzt Glauben und Liebe voraus. Damit verbunden ist eine andere
Freiheit als die der Wahl. Nämlich Gnade. Wenn nämlich der Mensch seinen Willen
aufgibt, dann versöhnt sich Gott mit ihm und nimmt sein Gebet an. Er muss sich zum Gebet zwingen, wenn ihm
das geistige Gebet mangelt. Und sieht Gott, wie er derart kämpft und sich
trotz seinem widerstrebenden Herzen mit Gewalt nötigt, so verleiht er das
wahre Gebet des Geistes, spendet wahre Liebe, wahre Sanftmut, herzliches
Erbarmen, wahre Güte, kurz, er erfüllt ihn mit den Früchten des Geistes. Die wichtigste Bitte, die wir an Gott
richten müssen, ist die um die Einheit unseres Willens mit dem seinen, und
das letzte Ziel des Gebetes besteht darin, nichts zu wollen als Gott. Das größte Wohlgefallen hat Gott am
Gebet, zu dem wir uns zwingen und Gewalt antun müssen. Das ist ein Beten
nicht nach Lust und Neigung, sondern rein um Gottes willen. Unser Gebet ist trotz unserer
Zerstreutheit Gott nicht weniger angenehm und uns nicht weniger nützlich. Es
hat vielleicht gerade deshalb, weil wir uns plagen müssen, mehr Wert, als
wenn wir mit Tröstungen überhäuft wären. Man ist versucht zu meinen, dass man
nicht mehr zu Gott betet, sobald man beim Beten keine fühlbare Freude
empfindet. Wir sind Menschen. Die Gabe zu beten ist
nicht immer in unserer Gewalt.
Dem Himmel ist beten wollen auch beten. Nicht weil wir vom Gebet angezogen sind,
beginnen wir zuerst zu beten. öfter müssen wir mit dem Gebet beginnen, und
dann kommen der Geschmack und das Verlangen danach. Betet, und sei es auch widerwillig. Wer
viel betet, wird gerettet; wer wenig betet, ist gefährdet, und wer nicht
betet, wird verdammt. Wer nur betet, wenn er dazu aufgelegt
ist, wird bald ganz aufhören zu beten. Nichtbetenwollen führt zum
Nichtbetenkönnen. Wir sollten nicht nur das als Gebet
ansehen, was unsere Lippen äußern; schon der Wunsch des gläubigen Herzens
gilt vor Gott als Gebet.
Es ist wichtig, Beten nicht nur dann zu
pflegen, wenn es uns gerade Freude macht. Wie nichts Großes im Menschenleben
ohne Disziplin und Methode zu erreichen ist, so braucht auch das innere
Leben beides. Was ist Gottesdienst im eigenen Herzen:
das Gebet. Kurze Predigten, aber solide; kurze
Gebete, aber von ganzem Herzen. Nicht das Geräusch der Lippen, sondern
das glühende Gelübde des Herzens gewinnt gleich einer hellen, lauteren
Stimme die Ohren Gottes. Es ist kein Zweifel: Tausende werden
dich anbeten; aber dich lieben - das konnte allein mein Herz. Sage Gott alles, was in deinem Herzen
ist, wie man sein Herz, seine Freuden und seine Schmerzen, einem lieben
Freund ausschüttet. Was anderes ist das Gebet als der mit
Zuversicht in seiner Erfüllung geäußerte Wunsch des Herzens? Das Gebet braucht ein Herz, nicht eine
Zunge. Ohne Herz haben Worte keine Bedeutung. Das Gebet geht nicht durch das Gehirn,
sondern durch das Herz. Ein Gebet ist das Lied des Herzens, das
sich zum Throne Gottes emporhebt, selbst wenn es sich im Gejammer Tausender
von Seelen verstrickt. Wenn du betest, lass dein Gebet keine
reine Formsache sein, sondern ein Ausdruck deiner Ermpfindungen und deiner
Bitten zu Gott… Wenn man nur mit den Lippen betet, den
Verstand aber vergisst, so betet man in die Luft, da doch Gott auf den
Verstand merkt. Beten ist ein Vorzug des vernünftigen
Geschöpfes. Nur wer beten kann, kann denken. Dass unser Gebet nicht in Silben
aufgehen darf, sondern dass die Kraft des Gebetes mehr in der Gesinnung der
Seele und im sittlichen Handeln, das auf das ganze Leben sich erstreckt,
ruht. Gebet ist kein bloßes Lippenbekenntnis.
Es muss sich auch im Handeln ausdrücken. Gebete verändern die Welt nicht, Gebete
verändern den Beter, und Beter verändern die Welt. Die Hände, die zum Beten ruhn, die
macht er stark zur Tat. Und was der Beter Hände tun, geschieht nach seinem
Rat. Das Gebet ist eine Handlung, durch die
ich vor dem liege, was an mir vorbeizieht.
Beten sollte niemals eine
Entschuldigung für Untätigkeit sein. Nehemia betete, aber er stellte auch
Wachen zum Schutz auf. Das Gebet ist eine wunderbare Ergänzung
unserer Mühen, aber es wäre ein gefährlicher Ersatz dafür. Es gibt etwas, das größer ist als unser
Handeln: das Beten. Je mehr wir im stillen Gebet empfangen,
desto mehr können wir in unserem Leben geben. Wir brauchen die Stille, um
Seelen anrühren zu können. Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das
Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann. Wahrhaft, wer gut zu beten weiß, der
weiß auch gut zu leben. Auf diese Weise wirst du ohne Unterlass
beten, wenn du also dein Gebet nicht auf die Worte einschränkst, sondern
in
deinem ganzen Lebenswandel dich mit Gott vereinigst, so dass dein Leben ein
anhaltendes, ununterbrochenes Gebet ist. Wir sollen in diesem Leben durch Werke
und Handlungen beten. Alle Handlungen derjenigen, die
gottesfürchtig leben, sind fortgesetzte Gebete; das nennt man das Gebet des
Lebens. Wenn wir unsere Gedanken, Worte und
Werke auf Gott ausrichten, wird unser ganzes Leben ein großes Gebet. Richtiges Beten ist eine Art zu leben,
und richtiges Leben ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Art Gebet. Das an Gott gerichtete Gebet und der
geleistete Dienst gehen niemals verloren. Wo immer du Gutes beginnst, erbitte in
stillem Gebet, das Gott es vollende. In Wirklichkeit aber hat Gott nicht
selten an anderen Dingen mehr Wohlgefallen als am Gebet, und freut sich dann
sogar, wenn man auf das Gebet verzichtet - um wieviel mehr, wenn man es nur
abkürzt. Der hört nie auf zu beten, der nie
aufhört, anderen gut zu tun. Es ist von größerer Bedeutung, mit dem
Herzen und im Werke zu beten, als mit dem Munde. Nichts ist verantworungsvoller als das Beten.
Roger Schutz
Die Güte erhebt den Menschen so hoch,
dass er Gott begegnet. Tue deshalb eine gute Tag, bevor du zu beten
beginnst. Die Sehnsucht betet ununterbrochen, auch
wenn die Zunge schweigt. Sehnst du dich immer, so betest du immer. Wann
erschlafft das Gebet? Wenn die Liebe erkaltet. Sehnsucht, die nach Gott ruft, ist
bereits Gebet. Willst du unaufhörlich beten, höre nie auf, dich zu sehnen. Die stärkste Gefühlsbewegung bei einer
Liturgie ist das Gebet, das nichts Besonderes sucht, sondern eine
Sehnsucht ist, den Grenzen unserer eigenen Schwäche zu entkommen
und alles Gute anzurufen, um in uns einzutreten und bei uns zu bleiben. Für mich ist das Gebet die tiefe
Sehnsucht des Herzens, ganz im Herrn aufzugehen. Schon der Wunsch zu beten ist ein Gebet. Diese Sehnsucht macht das Gebet aus, und
zwar gleichgültig wo. Der rechte Beter streitet im Gebet und
siegt – damit, dass Gott siegt. Wann des Sieges Stunde kommt, wissen wir
nicht, aber dies wissen wir: der Streit ist auf Leben und Tod. Das Gebet ist überhaupt die einzige Form
der Revolte, die den Kopf aufrecht trägt. Jedes
Gebet wird zum subversiven Protest gegen die Welt der Dinge, die uns
verschlingen möchte. – Jedes Gebet ist das Eingeständnis
einer höheren Wahrheit. Nichts scheint mir wunderbarer, als alle
Sinne zum Schweigen zu bringen und zu sich selbst zurückzukehren und mit
sich und Gott Zwiegespäch zu halten. Beten ist Verweilen bei einem Freund. Beten ist ein Herzensgespräch mit Gott
in der Gewissheit, dass er uns liebt. Es gibt auch zweierlei Gespräch: eins,
da wir mit Gott reden, das andere, da er mit uns redet. Mit ihm reden, das
heißt beten; welches ist eine große Herrlichkeit, dass sich die hohe
Majestät im Himmel gegen uns arme Würmlein so herunterlässt, dass wir dürfen
gegen ihn den Mund autun und er uns gerne zuhört. Aber dies ist viel
herrlicher und köstlicher, dass er mit uns redet und wir ihm zuhören. Eigne dir die Gewohnheit an, mit Gott zu
sprechen, der ganz für dich da ist. Sprich vertraulich und mit grenzenlosem
Vertrauen, wie zu deinem besten Freund, der ganz von Liebe erfüllt ist.
Sprich oft mit Gott: von deinem Leben, von deinen Plänen, von deinen Sorgen,
von deinen Freuden und deinen Befürchtungen, von allem, was dich bewegt. Gott sehnt sich danach, dass du offen
mit Ihm Zwiesprache hältst, vertraulich und ohne Hemmungen. Sprich mit Gott von deinem Leben, von
deinen Plänen, von deinen Sorgen, von deinen Freuden, von deinen
Befürchtungen, von allem, was dich bewegt. Sage Gott alles, was in deinem Herzen
ist, wie man sein Herz, seine Freuden und seine Schmerzen, einem lieben
Freund ausschüttet. Eine Persönlichkeit ist eine
Beschränkung; daher ist Gott, wie wir ihn verstehen, keine Persönlichkeit.
Das Gebet ist unsere Ansprache an Gott, aber wie können wir jemanden
ansprechen, der keine Persönlichkeit hat? Ich spreche Gott an, als wäre er
ein Mensch, obwohl ich weiss, dass dem nicht so ist. Das Gebet, das allen Gebeten vorangehen
muss, lautet: "Möchte das wirkliche Ich sprechen. Möchte ich das wirkliche
Du anreden."
Beten heißt: auf Wegweisung und
Instruktionen hören, mit einem Herzen, das ihm zugewandt ist; es ist ein
Gespräch zwischen Vater und Kind. Das Gebet, kristallisiert im Wort, legt
immer wieder die Wellenlänge fest, auf welcher das Zwiegespräch weiter
geführt werden muss, auch wenn sich unser Bewusstsein auf andere Ziele
richtet. Gut, wenn Menschen über Gott sprechen.
Besser, wenn sie mit Gott sprechen. Wer betet, reagiert seine Angst nicht
ab, sondern bespricht seine Sache mit Gott, und Vertrauen regiert das
Gespräch. Mit Gott können wir mehr besprechen als
mit irgendeinem Menschen. Der einfache Weg! Die Frucht der Stille
ist das Gebet. Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des
Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des
Dienens ist der Friede! Je mehr wir in der Stille des Gebetes
empfangen, desto mehr geben wir in unserem aktiven Leben Gott ist so über alle′ s, dass man nicht
sprechen kann, drum betest Du ihn auch mit Schweigen besser an. Oft ist das Schweigen die einzige
Möglichkeit, mein Gebet auszudrücken, aber Gott versteht alles.
Beten ist Verstummen, nicht bloß mit
den Lippen, auch mit dem Gedanken. Das Gebet, das wahre ist stumm. Ja,
stumm, denn jedes Wort ist unvollkommen. Um beten zu können, müssen wir lernen zu
schweigen. Schweigen zwei Menschen miteinander, so
ist es immer möglich, dass wenigstens der eine gerade betet. Es ist gewiss nicht das schlechteste
Gebet, wenn der Mensch schweigend vor Gott steht. Wie verlangst du, dass Gott dich hört,
wenn du dich selbst nicht hörst? Bei allen anderen Gebetsarten tut der
Mensch etwas. Wenn Gott das Innere des Menschen ohne Worte anspricht, tut er
nichts mehr. Sogar das Anhören (der Worte Gottes) fällt weg. Er ist, wie
wenn jemand, der nichts gelernt und studiert hat, der nicht einmal lesen
kann, alle Wissenschaft versteht, ohne zu wissen wie. Beten ist mehr Lauschen als Sprechen. Einübung ins Beten ist Enübung ins
Hören. Beten heißt mehr zuhören als reden.
Betrachten heißt mehr angeschaut werden als anzuschauen. Das Gebet bittet nicht nur. Es
hört auf Gottes Befehle.
Jeder bekreuzigt sich, doch nicht jeder
betet. Ein Andachtsbild, vor dem kein Armer
beten kann, ist das nicht das, was man sich unter einem schändlichen Frevel
vorstellt? Wenn
auch nur wenige Gebete der Schulkinder in Erfüllung gingen, so würde keiner
ihrer Lehrer noch eine Woche leben. Ja, Gebete versetzen Berge; aber
man muss glauben und nicht so beten, wie wir als Kinder gebetet haben, dass
der Schnee zu Zucker werde. Kindergebete sind leer und kalt
und eigentlich die Überreste des jüdisch-christlichen Opferglaubens, der
durch Unschuldig, statt durch Unschuld, verführen und gewinnen will. Deine Gebete offenbaren deine
geistliche Reife.
Die erste Art zu Beten ist: Bezüglich
der Zehn Gebote und der sieben Todsünden, der drei Seelenfähigkeiten und der
fünf leiblichen Sinne. Die dritte Weise zu Beten soll nach
Rhythmus sein… Bei einem jeden Atemzug oder Luftholen soll man geistig
beten, indem man ein Wort des Vaterunsers oder eines anderen Gebetstextes
betet. Man soll also zwischen einem Atemzug und einem anderen nur ein Wort
beten und, solange die Zeit von einem Atemzug zum anderen dauert,
hauptsächlich auf die Bedeutung dieses Wortes schauen oder auf die Person,
zu der man das Gebet spricht, oder auf die Niedrigkeit seiner selbst oder
auf den Unterschied von so großer Hoheit zu so großer eigener Niedrigkeit. Von wo immer aus wir unsern "Einstieg"
ins Gebet nehmen mögen - Rosenkranz, Offizium, Nachdenken über irgendein
Buch, irgendeine unserer Taten oder Begegnungen -: vom Augenblick an, da wir
Kurs auf Gott nehmen, sind die großen übernatürlichen Kräfte zu unserer
Verfügung, und sobald wir uns in Wahrheit Gott zuwenden, sind sie uns
unentbehrlich.
Ich will Gott nicht darum bitten, dass
er mir gebe; ich will ihn auch nicht dafür loben, dass er mir gegeben hat.
Ich will ihn vielmehr bitten, dass er mich würdig mache zu empfangen. Gott will Menschen, die ihn preisen,
anbeten, loben und danken können. Das Gebet im Sinne einer Bitte um etwas
bildet nur einen kleinen Teil des Gebets überhaupt: Bekenntnis und Buße sind
seine Schwelle, Anbetung sein Heiligtum, Gegenwart Gottes sein Brot und
Wein. Man kann heute nicht mehr beten wie
früher, es sei denn man wäre in einem Kloster oder in einer bestimmten
außergewöhnlichen Lebenslage. Doch folgt daraus keineswegs, dass man nicht
mehr beten soll, nur anders wird man beten müssen, und dieses anders
gilt es zu entdecken. Deine Not bringst du vor Gott - und
deine Freude? Ich habe erkannt, wie wichtig das
Gleichgewicht zwischen Bitt- und Dankgebet ist. Zum Beten braucht es nicht unbedingt
Kirchen und Formeln. Es gibt vier Stufen des Gebets,
je nach der Gesinnung des Menschen. Zuerst betet der Anfänger, aus
der Schlinge böser Gewohnheiten befreit zu werden. Dann wird er mutig und
bittet um die Vergebung der Sünden. Nach der Vergebung gewinnt er neue
Zuversicht und erbittet von Gott die Kraft zu einem guten Leben. Jetzt betet
er auch für die anderen. Schließlich wird er so vertraut mit Gott, dass er
bei jedem Gebetsanliegen eher Dank sagt als bittet. Wache darüber, dass du dich während
deines Gebetes an keine Vorstellungen hängst, sondern in tiefer Stille
verharrst. Die Voraussetzungen für ein rechtes
Gebet bestehen im folgendem: Man muss Herr seiner Gedanken sein und sich mit
großem Herzensfrieden, der durch keine äußere Einwirkung gestört wird, dem
Gebete hingeben. Der Mensch muss den Kampf mit seinen Gedanken aufnehmen,
die Menge der schlechten Gedanken ablehnen, die ihn hindern sich Gott
zuzuwenden. Er darf ihnen nicht nachgeben, sondern muss Ordnung in sie
hineinbringen, indem er die rein natürlichen von den bösen scheidet. Wenn du zur heiligen Sammlung gelangen
willst, sollst du nicht alles aufnehmen wollen, sondern dich zurücknehmen. Manche versteifen sich darauf, durch
Meditation oder Nachdenken voranzukommen. Dabei bauen sie zu sehr auf ihre
eigenen Kräfte. Das ist ein Fehler, denn in der Nacht des Geistes leitet
Gott den Menschen auf einem anderen, durchaus verschiedenen Weg, dem der
Kontemplation. Der eine ist ein Weg vergegenwärtigenden Nachdenkens, der
andere hat nichts mit Betrachten und Überlegung zu tun. Man muss dem Inneren
die entspannte Ruhe zugestehen, auch wenn wir überzeugt sind, die Zeit im
Nichtstun zu verlieren. Das einzige, was man in diesem Zustand tun kann, ist
dies: Man soll das Innere frei lassen von Wahrnehmungen und Gedanken,
Meditationen und Erwägungen und sich ausschließlich hingeben an ein
liebevolles und friedvolles Innewerden Gottes. Suche dir eine passende Zeit aus, in der
du ganz allein bist und dich mit dir selber beschäftigen kannst. Wenn du
dich vor überflüssigen Gesprächen und müßigem Umherlaufen hütest und nicht
nach Neuigkeiten und Stadtgesprächen fragst, so wirst du hinreichend
geeignete Zeit haben, um dich innerlich zu sammeln und dein Bewusststein auf
die Einheit des Ganzen zu richten. Die großen Heiligen sind dem Umgang mit
anderen, soviel sie konnten, ausgewichen und zogen es vor, im Stillen Gott
zu loben. Beim Gebet müssen wir ein leeres
Gefäß sein, das sich Gott anbietet. Beginne jedes Gebet damit, dass du dich
in die Gegenwart Gottes versetzt. Daran halte dich ausnahmslos, und du wirst
bald sehen, wie nützlich dir das ist. Je einfacher … unser Geist ist, desto
mehr ist es wirklich Gebet. Mein einziges Gebet ist das um
Vertiefung. Durch sie allein kann ich wieder zu Gott gelangen. Vertiefung!
Vertiefung! Wir müssen vor Gott bringen, was in uns
ist, nicht, was in uns sein sollte. Das rechte Gebet ist nicht ein Werk,
eine Übung, eine fromme Haltung, sondern es ist die Bitte des Kindes zum
Herzen des Vaters. Das Nachlassen der Kräfte ist ein
Hilfsmittel, um besser zu beten. Die Entspannung verscheucht die Spinnweben
aus dem Geist. Ich sitze hier vor Dir, Herr, aufrecht
und entspannt, mit geradem Rückgrat. Ich lasse mein Gewicht senkrecht durch
meinen Körper hinuntersinken auf den Boden, auf dem ich sitze. Ich halte
meinen Geist fest in meinem Körper. Ich widerstehe seinem Drang, aus dem
Fenster zu entweichen, an jedem anderen Ort zu sein als an diesem hier, in
der Zeit nach vorn oder hinten auszuweichen, um der Gegenwart zu entkommen. Drei Pinzipien des Gebets: 1. Halt es
ehrlich. 2. Halt es einfach. 3. Halt es aufrecht.
Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich
preisen.
Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Wir wissen
nicht, worum wir in richtiger Weise beten sollen; der Geist selbst tritt
jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht Worte fassen können. Je weniger Wort, je besser Gebet. Je
mehr Wort, je ärger Gebet. Zum Gebet braucht es nicht immer Worte,
aber immer Einsicht und ein ergriffenes Herz. Gott achtet mehr auf das Herz des
Betenden als auf die Worte, die er spricht. Im Gebet ist es besser, das Herz ohne
Worte sprechen zu lassen als Worte ohne Herz. Wenn es dir nicht gelingt, zu beten,
dann sage nur ein einfaches Wort und wiederhole es immer wieder, denn das
tut der Seele wohl. Sag nichts weiter, wiederhole nur unaufhörlich,
unzählige Male dieses Wort. Es wird seinen Sinn verlieren und dann eine neue
Bedeutung erlangen. Gott wird die Türen öffnen, und du wirst dieses einfache
Wort benutzen und damit alles sagen können, was du sagen möchtest. Medel Singer betete. Er betete auswendig
und mechanisch, er dachte nicht an die Bedeutung der Worte, ihr Klang allein
genügte, Gott verstand, was sie bedeuteten. Als mein Gebet immer inniger wurde, da
hatte ich immer weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still. Ich meinte
zuerst, beten sei reden. Ich lernte aber, dass beten nicht bloß schweigen
ist, sondern hören. So ist's: Beten heißt nicht, sich selbst reden hören;
beten heißt, still werden und warten, bis der Betende Gott hört. Das wortreiche, das weitläufige Beten
dürfte im übrigen oft einen Unglauben in sich verbergen; so kann denn ein
Mensch aus solchen Fällen lernen, in größter Eile das nachhaltigste
Vertrauen auf Gott zu sammeln. Hier ist keine Zeit, dem Gebet auch nur ein
einziges Wort hinzuzufügen; denn dann werde ich ja an das erinnert, was ich
vergessen soll. Hier ist das Gespräch die schweigende, vertrauensvolle
Übereinkunft mit Gott. Ich glaube, ich hatte unrecht, als ich,
früher dachte, man müsse mit eigenen Worten beten. Das Beten in fremden, in
alten, erprobten Worten ist gut; das Private wird darin eingeschmolzen, das
Persönliche erhält in der geweihten Tradition tiefere und reinere Bedeutung. Worte sind Hilfsmittel für den schwachen
Geist, der ungern an einem Orte und bei demselben Gegenstande verbleibt. "Was du willst, wenn du es willst, wie
du es willst." Ich spreche lieber diese drei Sätze aus meinem Herzen in
meiner Muttersprache, als dass ich Meister aller Sprachen in Europa sein
möchte.
Gott geht dann in das Haus ein, wenn die
Seele nicht nur in seiner Liebe meditiert, sondern Tag und Nacht auch darin
arbeitet. Baue dir eine Zelle in deinem Herzen und
ziehe dich dorthin zum Gebet zurück. Die Betrachtung ist das, was die Seele
für den Leib ist. Die Seele ist das Leben des Leibes und die Betrachtung ist
das Leben der Seele. Wie der Leib ohne Seele ein Leichnam ist, so ist ein
Mensch ohne Betrachtung ohne Kraft. Geh in deinen eigenen Grund! Inwendig im
Innersten der Seele: da ist dein Leben, und da allein lebst du. Das Leben Jesu Christi zu betrachten,
sei unser höchstes Streben. Sucht beim Lesen, und ihr werdet finden
beim Meditieren; klopft an beim Beten, und man wird euch öffnen in der
Kontemplation. Das Zentrum der Seele ist Gott. Wenn sie
ihn liebt mit allen Fasern ihres Seins, mit der ganzen Kraft ihres Tuns und
Wünschens, gelangt sie zu ihrer tiefsten Mitte. Im Innern, im Grund des Menschen, da hat
Gott den Ort seiner Ruhe erwählt; da findet er seine Freude. - Wenn einer
das täte: den Grund wahrnehmen, von innen, und alle Dinge lassen und sich in
den Grund kehren! – Doch das tut niemand. Und dabei geschieht es oft, dass
der Mensch in seiner äußeren Tätigkeit zehnmal gemahnt wird, sich nach innen
zu kehren. – Doch er tut es immer noch nicht. Wer Gott innerlich empfinden, seine
vertrauten Worte hören, seine himmlischen Gedanken wahrnehmen will, muss in
steter Sammlung verharren.
Bete innerlich, selbst wenn du es nicht
magst. Es tut gut, auch wenn du nichts fühlst, auch wenn du denkst, du tust
nichts. Indem man sich Christus unseren Herrn
vorstellt, vor einem und ans Kreuz geheftet, ein Gespräch halten: Wie er als
Schöpfer gekommen ist, Mensch zu werden, und von ewigem Leben zu zeitlichem
Tod, und so für meine Sünden zu sterben. Der erste Weg ist die richtige Absicht
[nach ewigen Dingen]. Der zweite ist das aufmerksame Betrachten ewiger
Dinge. Der dritte ist das klare Schauen ewiger Dinge. Der vierte ist das
liebende Erfasstsein und Empfinden ewiger Dinge. Der fünfte ist die
verborgene Offenbarung ewiger Dinge. Der sechste ist das erfahrungsmäßige
Verkosten Gottes. Der siebte ist das gottähnliche Wirken. Übungen der innehaltenden Läuterung:
Meditation, die der Seele Frieden gibt. Das Gebet, durch das sie erleuchtet
wird und das Licht der Weisheit wahrnehmen kann. Die innere Betrachtung, die
den Zugang zu Gott öffnet. Wer das innerliche Gebet nicht
praktiziert, spürt kaum die Gefahren, die seinem Heil drohen, nimmt kaum die
Hilfen wahr, um Versuchungen zu widerstehen. Ohne innerliches Gebet fehlt das Licht.
Man tappt im Dunkeln. Die Glaubensgeheimnisse nehmen wir nicht mit den Augen
des Leibes, sondern mit den Augen der Seele wahr, wenn diese sie meditiert.
Vielleicht wissen wir nicht, wie man
innerlich (geistig) betet, denn unglücklicherweise ist das
etwas, was in unserer Zeit nur noch wenige wissen. Betrachtend beten - betend betrachten.
Warum gibt es so viele Laue, Haltlose und Gleichgültige? Darum, weil man
sich nicht täglich der Betrachtung widmet. Die Gabe des Gebetes, welche zwei
Talenten gleicht, ist die Meditation…. Die Meditation wird vollzogen mit den
Fähigkeiten der Seele, mit dem Gedächtnis, dem Verstand und dem Willen,
wobei zsammen mit der Vorstellungskraft die leiblichen Sinne sich auf den
Gegenstand der Meditation richten, als ob wir das, was wir betrachten,
sehen, hören, schmecken und tasten könnten. Meiner Ansicht nach ist das innere Gebet
nichts anderes als ein freundschaftlicher Umgang, bei dem wir oftmals ganz
allein mit dem reden, von dem wir wissen, daß er uns liebt. Ist das Innere Leben gleich Null, so
kann man noch so viel Eifer und gute Absichten haben, noch so viel arbeite,
es reifen keine Früchte. Es ist eine Quelle, die anderen Heiligkeit spenden
möchte, aber nicht kann, da sie keine besitzt. Die Vorbereitung auf das Gebet der Ruhe
ist eine Sammlung. Wer gesammelt in der Tiefe lebt, der
sieht auch die kleinen Dinge in großen Zusammenhängen. Das kontemplative Gebet ist mit
besonderer Aufmerksamkeit gegenüber dem Evangelium zu lesen. Es ist oft
hilfreich, einen Satz oder ein Wort, das besonderen Trost bietet, zu nehmen
und es einige Male zu wiederholen, damit der ganze Inhalt vergegenwärtigt
werden kann und langsam vom Verstand ins Herz hinabsteigen kann. Der Weg zu Gott über die Geschöpfe
schmeckt dem Menschen von heute nicht mehr. Sie suchen den Weg zu Gott über
das Ich, über die meditierende Versenkung. In diesem Augenblick lasse ich alle
meine Pläne, Sorgen und Ängste los. Ich lege sie jetzt in Deine Hände, Herr. Ohne Kontemplation geht der Aktion bald
der Atem aus, und ohne Aktion verträumt sich die Kontemplation. Kontemplation gibt einem die Fähigkeit,
Tag für Tag Abstand zu nehmen. Im Bereich des politischen Engagements
macht
sie den Menschen frei von eigennützigen Plänen... Sie macht ihn fähig, dass
er nicht darauf aus ist, seine eigenen Anschauungen durchzusetzen, dass er
nicht unbewusst seinen eigenen Erfolg wünscht, sondern nur einzig einen
Dienst... Wenn das kontemplative Leben nur hinter
Klostermauern oder im Schweigen der Wüste möglich wäre, dann müssten wir, um
gerecht zu sein, jeder Familienmutter ein kleines Kloster geben und den
Luxus einer kleinen Wüste dem Hilfsarbeiter, der im Lärm der Stadt leben
muss, um hart sein Brot zu verdienen. Wenn du nicht in die Wüste gehen
kannst, musst du dennoch in deinem Leben ein Stück Wüste schaffen. Bringe
ein Stück Wüste in den Leben, verlass von Zeit zu Zeit die Menschen, such
die Einsamkeit, um im Schweigen und anhaltenden Gebet deine Seele zu
erneuern! Betrachtung
hat den Sinn, dass die Wahrheit nicht aufhöre, in das tätige Leben zu
wirken. Um die
Meditationserfahrung mit altmodischen Worten auszudrücken: Sie ist in
Wahrheit "ein Geheimnis mit Gott teilen", ohne das Geheimnis "zu verstehen",
und doch sich einer lebendigen Gemeinschaft mit dem größeren Unkennbaren zu
erfreuen. Das kontemplative Gebet ist eine
Möglichkeit, uns von der Sucht nach Worten zu befreien.
Betrachte den
Traum wie das Gebet deiner dir selbst entflohenen Seele. Wenn du kein Gebet findest, dass dir
gefällt, erfinde eines. Jeder Mensch hat ein Gebet, das allein
ihm gehört. So, wie es jedem Menschen schwerfält, seine Seele zu finden, so
fällt es ihm auch schwer, sein Gebet zu finden. Bevor du in den Krieg ziehst, bete
einmal, gehst du zur See, bete zweimal - und dreimal bete, bevor du in den
Ehestand trittst.
Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir:
Herr, höre meine Stimme! Wende dein Ohr mir zu, achte auf mein lautes
Flehen! Jesus sagte: Bleibt ihr in mir und
bleiben meine Worte in euch, dann bittet, um was ihr wollt, und ihr werdet
es erhalten. Und betet allezeit mit Bitten und
Flehen im Geist. Nichts soll euch Sorgen machen. Dankt
Gott und bringt eure Anliegen unter Beten und Flehen vor Gott. Es können im Himmel die Pforten des
Gebets verschlossen sein, aber die Pforten des Weinens sind nie
verschlossen. Sokrates pflegte zu den Göttern nur
schlechthin um das Gute zu beten, als wüssten sie am besten, was gut ist. Ich hege keinen Zweifel, dass nur durch
das flehentliche Gebet der Christen die Welt noch fortbesteht.
Herr, wir bitten dich nicht um Ruhe; wir bitten, dass du uns die Kraft und
die Gnade schenkst, Missgeschicke zu überwinden. Gottes Gabe ist reichlicher, als wir
hoffen. Wir hätten's nicht gewagt, ihn um so viel zu bitten. Bete nicht um leichtere Lasten, sondern
um einen stärkeren Rücken. Indem wir Gott um Hilfe bitten, lernen
wir diese Hilfe finden. Wenn ich mich in einer schwierigen Lage
befinde, bitte ich Gott um Hilfe. Doch meine Pflicht ist, dem Herrn zu
dienen, und nicht die seine, mir zu dienen. Sobald ich mich daran erinnere,
wird meine Last leichter. Lobe Gott für alles, was du hast. Und
vertraue ihm in allem, worum du bittest. Ich habe Gott selten um das gebeten,
was de Menschen "Glück" nennen. Ich bete meist nur um die Kraft und
Freudigkeit, meine Bestimmung zu erfüllen. Ich bitte nicht um Wunder und Visionen,
Herr, sondern um die Kraft für den Alltag.
Lehre mich die Kunst der kleinen
Schritte. Lass mich nicht beten, behütet sein vor
Gefahren, sondern furchtlos sie zu bestehen. Das Gebet, das Bitten geht durch die
ganze Menschheit; die ganze menschliche Gesellschaft ruht schließlich auf
dem Bitten und dem Erhören, und kein Mensch kommt durchs Leben, ohne zu
bitten. Wir müssen beten - ohne Forderung. Als erstes fordere ich zu Bitten und
Gebeten auf, zu Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen: für die
Herrscher und für alle, die Macht haben, damit wir in aller Frömmigkeit und
Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. Seid wach und bittet beharrlich und
ausdauernd für alle, die zur Gemeinde der Christen gehören. Ich bitte euch, meine Brüder, im Namen
Jesu Christi, unseres Herrn, und bei der Liebe des Geistes: Steht mir bei,
und betet für mich zu Gott ...! Wenn einer einen Bruder eine Sünde
begehen sieht, die nicht zum Tode ist, so bete er, und er wird ihm das Leben
geben. Ich aber habe für dich gebetet, dass
dein Glaube nicht erlischt.
Wenn du für einen anderen betest, wird
dir selbst geholfen.
Wer für einen anderen betet, hilft sich
selbst. Ich begehre nichts anderes, als für die
anderen zu beten so, wie ich für mich selbst bete. Für die Menschen zu beten
heißt, sein eigenes Herzblut zu geben. Wenn du bloß für dich betest, so betest
du für dich allein. Wenn du aber für alle betest, so beten alle für dich, da
ja auch du in allen bist. Wenn du Misstrauen hegst über die
Verzeihung deiner schweren Sünden, dann wende dich an
Fürbitter, dann wende
dich an die Kirche, dass sie für dich bete, auf dass der Herr, was er dir
verweigern könnte, im Hinblick auf sie dir verzeihe. Beten wir füreinander! Wenn wir so
gegenseitig Liebe tragen, erfüllen wir das Gesetz Christi! Gott hat die Fürbitte angeordnet, um
seinen Geschöpfen die Würde der Ursächlichkeit zu verleihen.
Eigentlich betest du recht, wenn du um
nichts bittest. Man tut mehr für die Wahrheit, wenn man
erbaut, als wenn man für sie streitet. Für die Menschen, die im Irrtum sind,
beten, ist besser, als sie widerlegen. Es muss wohl Menschen geben, die auch
für solche beten, die niemals beten. Für die anderen zu beten, ist noch
immer die beste Art, um für sich selbst zu beten. Eine christliche Gemeinschaft lebt aus
der Fürbitte der Glieder füreinander, oder sie geht zugrunde. Einen Bruder,
für den ich bete, kann ich bei aller Not, die er mir macht, nicht mehr
verurteilen oder hassen. Sein Angesicht, das mir vielleicht fremd und
unerträglich war, verwandelt sich in der Fürbitte in das Antlitz des
Bruders, um dessentwillen Christus starb, in das Antlitz des begnadigten
Sünders. Ich glaube, dass ich viel Bewahrung in
meinem Leben der Fürbitte Bekannter und Unbekannter zu danken habe. Wir müssen aus unseren Sorgen für den
Anderen Gebete werden lassen. Das Größte, was wir füreinander tun
können, ist, dass wir füreinander beten. Die Fürbitte ist für den Menschen, der
sie richtig übt, ein Merkmal innerlicher Gnade und ein gutes Zeichen vom
Herrn. Du darfst gewiss sein, dass dein König dich liebt, wenn er dir
erlaubt, ein Wort für deinen Freund an ihn zu richten. Sie können nicht lächeln, wenn Sie
nicht beten. Zu Menschen über Gott zu sprechen mag
sehr gut und empfehlenswert sein. Jedoch zu Gott über Menschen zu sprechen,
ist viel wertvoller und empfehlenswerter. Jeden morgen bete ich zwei Stunden zu
Gott, dass er Seelen erretten möge und den Rest des Tages helfe ich Gott
mein Gebet zu erhören. Beten um beten zu können im Namen von
allen um beten zu können im Namen des Herrn, der betet für die, die nicht
beten können. Als meine Seele in mir verzagte,
gedachte ich des Herrn, und mein Gebet drang zu dir. Hat einer von euch Schweres zu ertragen?
Dann soll er beten. Ist jemand glücklich? Dann soll er Loblieder singen. Achte auf mein Schreien und höre mein
Gebet, ich will dir nichts vormachen. Man soll nicht beten, die Leiden mögen
ausbleiben; wenn die Leiden ausbleiben, bleibt das Leben aus.
Bete, dass du nicht alles erleiden
musst, was du ertragen kannst. Not lehrt beten.
Im Unglück hat der Mensch das Bedürfnis
empfunden, zu Gott zu beten, im Glück jedoch nie die Notwendigkeit zu
danken. Wenn ihr die Ehe geschlossen habt, dann
dürft ihr nicht zurück, wenn es auch schlimm ausgeht. Betet nur, es ist sehr
vonnöten. Not, sagt man, lehrt beten. Das echte,
rechte Glück lehrt's noch besser. Es kommt über einen wie der liebe Gott
selbst. Not lehrt beten - und seinen Verstand
gebrauchen. Erst in Not zu beten ist nicht recht. Im
Glück betet! Beten soll Danken sein und Gelübde. Alles, was wir entbehren, dient uns zum
Gebet. In den Kellern [im Zweiten Weltkrieg] haben wir miteinander
gebetet. Nun gehen wir auf den überbeleuchtetetn Straßen aneinander vorbei
und grüßen uns nicht mehr. Not lehrt beten; aber das echte Gebet
ist das nicht. Den Ansatz zum Beten trägt jeder Mensch
in sich: In Situationen der Not oder auch einer großen Freude, gibt es einen
Drang, zu rufen, um Hilfe zu schreien oder zu danken, gerade da, wo kein
Mensch hören oder antworten kann. Das Gebet der Todesangst
hat die Welt
gerettet. Unsere Gebete, selbst die aus großer Not heraus, lassen uns
niemals ohne eine göttliche Kraft. Niemals nahen wir uns Gott, ohne dass Er
uns beschenkt, so trocken und so schmerzvoll das Gebet auch sein mag. Lasst
uns zu Ihm hineilen wie Verdurstete und Erschöpfte, als ganz Arme. Wenn es
uns auch scheint, dass wir nichts gegeben haben, so haben wir doch ganz
gewiss empfangen, denn man kann sich dem Feuer nicht nähern, ohne von ihm
erwärmt zu werden.
Ein Beter zu sein heißt, sich in einer
Lichtkur befinden und Jesu wundertätige Kraft Tag und Nacht
auf alle Not
einwirken lassen. Ein inbrünstiges Gebet ist
wirkungsvoller als die menschliche Anmaßung. Ein Stoßgebetlein, das man hundertmal
mit Inbrunst wiederholt, hat oft mehr Wert als hundert verschiedene Gebete,
die man nur einmal hersagt. Manche haben eine Anzahl von
Stoßgebeten gesammelt, die sehr nützlich sind. Wenn ich dir aber einen Rat
geben darf, so lege dich nicht auf bestimmte Worte fest, sondern sprich im
Herzen oder mit dem Mund diejenigen aus, die dir im Augenblick die Liebe
eingibt. Ein Wunsch, der still für uns und andre
fleht, ein Seufzer, der dem Herzen leis entweht, den keine Lippe spricht,
ist ein Gebet. Ein Stoßgebet in Not erhöht des Mannes
Mut und stillt das Blut. Vergessen Sie nie, Ihre Anbetung am
Morgen und Abend durch eine endlose Kette von kurzen Stoßgebeten währen des
Tages miteinander zu verbinden. Am frühen Morgen, vor Tag, stand Jesus
auf, ging ein Stück weit in die Wüste hinaus und betete dort. Wenn du am Morgen aufstehst, dann sage
Dank für das Morgenlicht, für dein Leben und die Kraft, die du besitzt. Sage
Dank für deine Nahrung und die Freude, am Leben zu sein. Wenn du keinen
Grund siehst, Dank zu sagen, liegt der Fehler bei dir. In der Frühe muss man beten, um die
Auferstehung des Herrn durch das morgendliche Gebet zu feiern! Mit einem Wort, ich werde Gott am
Morgen bitten, dass er mich würdig mache, den Tag zu verbringen, ohne ihn zu
beleidigen. Ich beantrage, dass das jeden Morgen
ein Gebet um die Unterstützung des Himmels abgehalten werden soll, bevor wir
mit dem Geschäftlichen anfangen. Jeden Morgen soll ich beten: Mein Gott,
sende mir deinen Geist, damit er mich erkennen lasse, wer ich bin und wer du
bist. Das beste Gebet am Anfang des Tages
ist, dass wir seine Augenblicke nicht verlieren möchten. Musiker stimmen ihre Instrumente nicht
erst nach dem Konzert. Beginnen Sie Ihren Tag mit Gott. Jeden Morgen mein Gebet verrichten, zu
Gott, dem Urquell aller Kraft und aller Gerechtigkeit; Gott das Gelingen
meiner Pläne anvertrauen … und die Grundsätze der strengeten Mäßiggeit
beobachten, deren erster die Vermeindung aller Reizmittel, gleichviel
welchert Art ist. Sollte es wirklich nicht möglich sein,
eine Morgenstunde herauszusparen, in der man sich nicht zerstreut, sondern
sammelt, in der man sich nicht verbraucht, sondern Kraft gewinnt, um den Tag
damit zu bestreiten. Darum ist's gut, dass man am frühen
Morgen das Gebet das erste und am Abend das letzte Werk sein lässt. Mach es dir zur Gewohnheit, alles mit
Gott zu besprechen. Wenn sie nicht lernen, im ersten wachen Moment des Tages
die Tür weit aufzureißen und Gott hereinzulassen, wird die Basis für den
ganzen Tag falsch sein. Aber stoßen sie die Tür weit auf und beten sie zu
ihrem Vater, und der ganze Alltag wird von Gottes Gegenwart geprägt sein. Es ist sinnlos, am Morgen zu beten und
den ganzen Tag über herzlos zu sein. Das Gebet in der Frühe entscheidet über
den Tag. Das Gebet ist der Schlüssel für den
Morgen und der Türriegel für den Abend. Am Morgen einen Schale Blumen
aufzustellen kann uns an einem überfüllten Tag ein Gefühl der Stille geben -
wie ein Gedicht zu schreiben oder ein Gebet zu sprechen. In die ersten Augenblicke des neuen
Tages gehören nicht eigene Pläne und Sorgen, auch nicht der Übereifer der
Arbeit, sondern Gottes befreiende Gnade, Gottes segnende Nähe. Wir schweigen am frühen Morgen des
Tages, weil Gott das erste Wort haben soll. Und wir schweigen vor dem
Schlafengehen, weil Gott das letzte Wort gehört. Meine erste Morgenstunde gehört dem
Herrn. Das Tagwerk, das er mir aufträgt, das will ich in Angriff nehmen, und
Er wird mir die Kraft geben, es zu vollbringen. Ich nehme, was kommt, und
bitte nur, dass mir die nötigen Fähigkeiten dazu gegeben werden. Mit Klarsicht wird man sich überlegen
müssen, ob fünf Minuten früher aufstehen, um den Tag mit Gott zu beginnen -
wie verblödet, schlaftrunken, denkunfähig wir dann auch sein mögen -,
unserer Gesundheit schadet. Beginne jeden Tag mit einem guten
Gedanken. Das Morgengebet ist eine
Erneuerung aus Gott. Wenn der Mensch aus dem dunklen Schlaf zum hellen Dasein erwacht, so
ist das ein Geschehnis gleich dem, da der Herr ihn schuf. Der Schlaf hat ihn
erquickt; mit klaren Augen schaut er auf Gott und fühlt, wie groß der ist.
Er erneuert sich in seiner Treue gegen den Herrn und wendet sich mit
frischem Herzen zu seinem Werk in den kommenden Tag: "Herr, ich stehe vor
Dir. Von Dir komme ich; Du hast mich geschaffen; schaffe mich neu. Rufe
meine Kräfte zu Deinem Dienst. Was ich heute tue, lass gut werden. Gib, das
dieser Tag Dir wohlgefalle, auf das Du heute Abend sprechen kannst, wie am
Abend Deiner Schöpfung: "Es ist gut." Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet
vor dir auf; als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe. Beim Schlafengehen sollten wir uns
sagen: Ich habe gelebt und den mir vom Schicksal bestimmten Weg
zurückgelegt. Wenn Gott uns noch einen Morgen schenkt, werden wir ihn mit
dem Gefühl, dass uns unerwarteter Gewinn zufällt, freudig entgegennehmen. Welch ein gutes Gefühl ist es für den
Menschen, wenn er, völlig erschöpft von seinem Streben nach dem Guten im
Alltag, seine Hände zu Gott erhebt.
Der Mensch, der des Abends sein Gebet
verrichtet ist ein Feldhauptmann, der Wachposten aufstellt. Er kann
schlafen. Beschließe den Tag mit einem Gebet, so
wirst du eine friedliche Nacht verbringen, frei von Träumen und Alpdrücken. Wer nicht nehr traut auf Gottes Willen,
ersetzt sein Nachtgebet durch Pillen. Wie ein Kamel vor seinem Herrn kniet,
damit er ihm am Ende des Tages die Last abnimmt, so knie du jeden Abend
nieder und lass den Meister dir deine Last abnehmen. Wenn du gegessen hast und satt bist,
sollst du den Herrn, deinen Gott, loben. Alle Augen warten auf dich, Herr, und
du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit, du tust deine Hand auf und sättigst
alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen. Wer sich ohne Gebet zu Tisch setzt, mit
dem isst und trinkt der Teufel.
Es ist eine dumme Gottlosigkeit, wenn
sich ein Mensch an den Tisch setzt, so wie ein Pferd an die Krippe kommt,
ohne zuvor Gott um seinen Segen für das Essen zu bitten. Danach geht er vom
Tisch weg wie der Fuchs von seiner Beute. Vor jeder Mahlzeit bete ich.
Vater unser im Himmel, geheiligt
werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so
auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in
Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen. Wenn wir Gott unseren Vater
nennen, müssen wir uns auch als Söhne Gottes verhalten. Der Herr ließ uns nicht um
Reichtum bitten, nicht um üppiges Leben, nicht um kostbare Kleider, um
nichts dergleiche; nur Brot, und zwar so viel Brot, als für einen Tag
genügt, so dass wir uns nicht um den nächsten Tag kümmern sollen. Das Vaterunser ist ein Abriss des
ganzen Evangeliums. Der Herr lehrt uns, gemeinsam für
unsere Brüder zu beten. Denn er sagt nicht: "Mein Vater" im Himmel sondern:
"Vater unser", damit unser Gebet wie aus einer Seele für den ganzen Leib der
Kirche eintrete. Wir rufen alle Tage und beten im
"Vaterunser: Herrr, Dein Wille geschehe. Und wenn dann sein Wille geschieht,
so wollen wir zürnen, uns sein Wille befriedigt uns nicht. Indessen, was
immer er täte, das sollte uns am allerbesten gefallen. Die es so als Bestes
hinnehmen, die bleiben bei allen Dingen in vollkommenem Frieden. Die Worte Jesu Christi, unseres
Erlösers, sind eben nicht die Fabel eines Dichters oder der Sang eines
Harfners, sondern die heiligste Verheißung des allmächtigen Gottes selbst. Darum ist auf Erden kein edler
Gebet zu finden (als das tägliche Vaterunser), weil es solch trefflich
Zeugnis hat, dass Gott es herzlich gerne hört, dafür wir nicht der Welt Gut
nehmen sollten. Ich sauge noch heute am
Vaterunser wie ein Kind, trinke und esse davon wie ein alter Mensch und kann
seiner nicht satt werden. Ich fragte mich: wie kann ein
Soldat in diesen Gottesdiensten das Vaterunser beten? Du gefühlloser Mund
wagst es, ihn Vater zu nenenn, da du deinem Bruder an die Kehle willst?
Geheilgt werde dein Name: Wie konnte der Name Gottes mehr entheiligt werden
als durch derartige Tumulte unter euch? Dein Reich komme: So betest du, der
du durch soviel Blut deine Gewaltherrschaft aufrichtest? Dein Wille
geschehe, wie im Himmel so auf Erden: Gott will den Frieden, dur aber
bereitest den Krieg vor? Du erbittest das tägliche Brot vom gemeinsamen
Vater, der du die Saaten deiner Brüder verbrennst und sogar lieber umkommen
willst, als dass jene Nutzen davon haben? Mit welchem Munde nun sollst du
jene Worte sagen: Und vergibt uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren
Schuldigern, der du zum Brudermord eilst? Du bittest um Schonung vor der
Gefahr der Versuchung, während du durch dein gefährliches Spiel den Bruder
in diese Gefahr hineinziehst? Du forderst vom Übel befreit zu werden, der du
auf das höchste Unheil bedacht bist? Vater unser sagt er [Jesus]: Es
gibt nur ein Verlangen, das allen gemeinsam ist, ein einziges Haus, alle
sind eine Familie, von einem Vater sind wir alle anhängig. Als er den Seinen die Urfomel des
Betens vorschreibt, fordert er da nicht sofort gleich zu Beginn in
wunderbarer Weise zur christlichen Eintracht auf? "Vater unser", sagt er. Bezüglich der heraussragenden
Bedeutung hat das Vaterunser durch seine Autorität, Kürze, Vollkommenheit,
Anordnung, Wirksamkeit und Notwendigkeit den Vorrang vor anderen Formen des
Gebets. Das Gebet, so Christus uns gelehrt hat,
ist eine Unterweisung und Lehre alles dessen, was wir tun und lassen... Ein einziges mit Innigkeit
gebetetes Vaterunser hat größeren Wert als viele Vaterunser, die rasch und
flüchtig gesprochen werden.
Das Vaterunser ist ein reißender Strudel von Ideen, den in jeder Idee
schlummert eine Vielheit neuer Ideen. Das "Unser Vater", ist ein
schönes Gebet, es dient und hilft in allen Nöten; wenn einer auch "Vater
Unser" fleht, in Gottes Namen, lasst ihn beten!
Wollt ihr beten, so betet, wie
Jesus die Jünger es lehrte! Manches Gebet zwar gibt's, welches zur Läuterung
führt: Dieses setzt sie voraus; will's einer, ohne zu heucheln, Beten, so
muss er sich erst völlig vollenden als Mensch. Wie hoch, wie göttlich hoch steht
der Mensch, wenn er betet: "Vergib uns, wie auch wir vergeben unseren
Schuldigern!" Ich halte es für schwerer, das
Vaterunser zu beten, als alle Schlachten Napoleons zu gewinnen. Das sehe ich gleichsam als die
innere Aufgabe meines Lebens an: das Vaterunser im rechten Sinne beten zu
lernen, die Unendlichkeit des göttlichen Wortes in die Endlichkeit meiner
Vernunft aufzunehmen. Kinder, ihr wisst nicht, was im
Vaterunser steckt; ich hoffe aber, es euch noch auf meine Weise sagen zu
können. Mit himmlischer Herrlichkeit
fängt das Vaterunser an, um sich von Bitte zu Bitte immer mehr dem
menschlichen Elend zu nähern. Es hat die Form einer nach innen strebenden
Spirale und - umgekehrt gesehen - die einer Himmelsleiter. Auf verschiedene Arten und in
verschiedenen Sprachen spricht die ganze Menschheit das Vaterunser: "Dein
Reich komme, wie im Himmel also auch auf Erden." Schließlich haben wir durch Jesus
Christus beten gelernt, und wenn unser schlaffes Herz nachlässt, wenn unsere
machtlose Stimme stammelt, dann ist es immer möglich und immer gut, zu Gott
zu sagen: Vater unser… Ist dir nie aufgefallen, wenn du
das Vaterunser sprichst, wie nüchtern in die Bitten um geistige Güter die
Bitte um das tägliche Brot, um die tägliche Notdurft tritt? Er stellt sie
nicht an das Ende, wie etwas Angehäuftes, sondern er fühlt mit uns als
Mensch und nimmt sich auch irdischer Dinge an. Gibt es ein höheres Bekenntnis
als das Unservater, in dessen Mittelpunkt das tiefste Geheimnis ist, das es
gibt, das Reich Gottes? Das Vaterunser besagt nicht bloß,
dass ich den Willen Gottes geduldig ertragen, sondern auch, dass ich ihn
kräftig tun möge. Du hast es nicht nur mit einem
„Göttlichen“ zu tun, nicht nur mit einem Geheimnisvoll-Webenden,
sondern mit einem Wesen. Nicht nur ein Etwas ist da, das du fühlen,
sondern ein Jemand, den du anreden kannst. Nicht nur ein Walten, das dich
anrührt, sondern ein Angesicht, in das zu schauen du gerufen bist. Nicht nur
ein Sinn, den du fühlst, sondern ein Herz, an das du dich wenden magst ...
Dieses „Göttliche“ ist Gott der Herr; und er ist so, daß du zu ihm sagen
kannst: „Du“... So könnten wir versucht sein zu denken,
er sei ,das Sittengesetz‘ oder ,die Pflicht‘. Wir brauchen aber diese Worte
nur in ein Gebet einzusetzen, um zu sehen, dass es so nicht geht.
Wer wird beten: ,Das Sittengesetz werde erfüllt‘? ,Die Pflicht werde getan‘?
,Wille Gottes‘ enthält auch das Sittengesetz, denn er bindet die
Menschenfreiheit in die höchste, jedes Gewissen verpflichtende Ordnung.
Allein er ist mehr als das…. Er ist das Wesen, das die Gaskammern
erfunden hat, aber zugleich ist er auch das Wesen, das in die
Gaskammern gegangen ist mit stolz erhobenem Haupt und mit dem Vaterunser auf
den Lippen oder dem Sch’ma Israel. Wer "Vater unser im Himmel" sagt
und als Kind der Erde lebt, ist ein Lügner. Dieses Gebet enthält alle je
möglichen Bitten; man kann kein Gebet ersinnen, das nicht schon darin
beschlossen wäre. Ich wünsche Dir von Herzen, dass
Du immer auf der Höhe des Vaterunsers bleibst. Weißt Du, was das bedeutet?
Immer in dieser ruhigen und milden Atmosphäre der Schau Gottes bleiben,
unseres gütigen und barmherzigen Vaters, auf der Suche nach der Herrlichkeit
seines Reiches und vor allem seines heiligen Willens, worin unsere
Vollkommenheit besteht. Dann die Erwartung seines Brotes, des geistigen und
des leiblichen, das uns als Lohn für unsere Arbeit zusteht. Dann seine
Verzeihung für unsere Fehler und Sünden sowie die Gnade, den anderen in
allem und immer verzeihen zu können. Schließlich das Bewahrtwerden vor allem
Übel. Was willst du noch mehr? Im Vaterunser ist die erste Bitte
für das tägliche Brot; keiner kann Gott verehren, oder seinen Nächsten
lieben, auf einen leeren Magen. Worum es geht, ist vielmehr, aus
der Wirklichkeit zu leben, dass wir alle denselben Vater haben. Neben meinem
Vater gibt es auch unseren Vater. diese Erkenntnis bringt viele Konsequenzen
mit sich. Das Vaterunser ist das einzige
Gebet, dass Jesus seine Schüler lehrte; es ist außergewöhnlich auffallend,
was für eine geringe Rolle das "Beten" andere kultische Äußerungen und
überhaupt das Nachdenken "über göttliche Dinge" bei Jesus spielt.
Insbesondere muss man darauf hinweisen, wie dieses "Leben aus der Zukunft"
bei ihm zu keiner Form des meditativen, abgewandelten Lebens führt. Das Gebet des Herrn, das vollkommen
selbstlos ist, ist zugleich auch vollkommen wirksam. Jede seiner Bitten,
wenn sie im Glauben ausgesprochen wird, enthält in sich auch schon den
Anfang der Erfüllung. Das Vater unser richtet mich aus und
auf. Um uns zum Gebete zu locken und in
demselben festzuhalten, hat uns unserer für uns sorgende Mutter Kirche
verordnet, verschiedene Gebete mit Aufmerksamkeit und Zerknirschung zu
sprechen. Aber für die im geistlichen Leben Fortschreitenden gab sie die
Regel, sobal das Herz im Beten warm wird und der Worte nicht mehr bedarf,
das Sprechen einzustellen und mit dem Herzen zu beten. Eben das ist der
Anfang des Gebetes. Der Name JESUS ist im Jesusgebet mehr
als nur ein äußeres Zeichen. Er offenbart den Herrn und macht ihn
gegenwärtig, so wie er in einer geweihten Ikone oder in anderen
Sakramentalien gegenwärtig ist. Solange das Jesus-Gebet nur eine
mechanische, kontrollierte Übung bleibt, verfehlt es seinen Zweck.
Der Geist muss gleichsam darin untertauchen; das Gebet muss vom Geist Besitz
ergreifen, damit der göttliche Strahl den tiefsten Grund des Seins
durchdringt und erleuchtet.
Ich meditiere jeden Morgen Jesus Christus: "Jesus" beim Einatmen, "Christus"
beim Ausatmen.
Und der Engel kam zu ihr hinein und
sprach: "Gegrüßet seist du, Hochbegnadete! Der Herr ist mit dir!" Elisabeth war des heiligen Geistes voll
und rief laut und sprach: Gebenedeit bist du unter den Weibern, und
gebenedeit ist die Frucht deines Leibes. Es ist der Wille Gottes, dass wir alles
durch Maria erlangen.
Bete nur mit Andacht zu Maria, sie wird deine Not nicht unbeachtet lassen,
da sie barmherzig, ja die Mutter der Barmherzigkeit ist.
Man könnte nicht sprechen "Gebenedeit
bist du", wenn sie (Maria) je unter der Vermaledeiung gewesen wäre. Es war
auch recht und billig, dass diese Person ohne Sünde erhalten wurde, von
welcher Christus nehmen sollte das Fleisch, das da überwindet alle Sünde.
Denn das heißt eigentlich "gebenedeit", was ohne Sünde ist. Wenn sich vielleicht jemand unter euch
befindet, der im Glauben schwach ist, für den weiß ich kein kräftigeres
Mittel, im Glauben zu erstarken, als täglich auf den Knien mit Andacht ein
Ave Maria zu beten. Die bedrängte Seele wird Ruhe finden! Und durch das
Rosenkranzgebet habe ich alles erlangt, was ich gewünscht habe! Ein Ave Maria ist mehr wert als die
ganze Welt. Groß ist die Macht eines Heeres, das
nicht das Schwert, sondern den Rosenkranz in den Händen hält. Das „Plappern der Heiden“,
von welchem Jesus spricht, liegt nicht in der Zahl der Wiederholungen,
sondern in der Art, wie man sie spricht, und dass man meint, man könne
mit der Menge oder Großartigkeit der Worte eine Wirkung auf Gott
ausüben. Das Wesen des Rosenkranzes besteht
darin, dass Gestalt und Schicksal des Herrn im Lebensbereich seiner Mutter
erscheinen. Der Betende betrachtet fünfzehn Ereignisse des
Herrenlebens; (Anm. seit 2003 zwanzig „Rosarium Virginis Mariae“)
aber nicht in ihnen selbst, sondern aus dem Herzen derer heraus, die
ihm von allen Menschen am nächsten stand. Und nicht bloß einfach
nachdenkend, sondern eingebettet in die immer wiederkehrenden Worte des „Ave
Maria“. Dieses Ineinander zu vollziehen ist die eigentliche Form des
Rosenkranzes, und man muss es lernen. Ich betete, wie ich immer gebetet
hatte, ohne viel andere Worte als das "Gegrüßet seist du Maria", aber immer
härter bedrängte mich der Widerstreit zwischen dem, was ich von Gott wusste,
an dem nichts imstande war, mich zweifeln zu machen, und dem, was ich von
diesem teuflichen Jahrhundert sag, das die Schwäche demütigte, die Milde
verachtete, der Lüge zu Willen war und ohne Stolz vor der Stärke, dem
blutigsten Jahrhundert der Geschichte, das, weil es viel tötete, glaubt
keine Zeugen zu haben. Es gibt kein Problem, das man mit dem
Rosekranz nicht lösen könnte.
Auf den täglichen Rosenkranz ist mein
Werk gegründet. Ich bin entschlossen, viele andere Übungen zu unterlassen,
aber nicht diese. Ich sehe im Rosenkranz den Bankrott des Teufels. Jener Rosenkranz von Ampère (Ozanam sah
Ampère [französischer Physiker] in St. Stephan den Rosenkranz beten) hat mich mehr gerührt als
tausend Predigten. Steh auf, wir wollen nach Kevlaar, nimm
Buch und Rosenkranz; die Muttergottes heilt dir dein krankes Herze ganz. Missbrauch spricht nicht gegen guten
Gebrauch - des Rosenkranzes. Eine bezeichnende Eigenart des
Rosenkranzes wie der Litaneien ist das unablässig Perlende. Der Rosenkranz ist das Brevier des
Musikers. Wenn es mit dem Komponieren nicht so
recht fort will, so gehe ich im Zimmer auf und ab, den Rosenkranz in der
Hand, bete einige Ave, und dann kommen mir die Ideen wieder. Der Rosenkranz ist ein Mittel, ein
Vehikel; die allen mögliche und zugängliche Form des Gebetes Man muss seinen Rosenkranz beten,
wenn
man nicht schläft, und nicht die Nacht dem Tag hinzufügen, dem seine eigene
Bosheit genügt. Ich glaube, dass ich aus diesem Gebet
reichen Nutzen und viel Kraft geschöpft habe, besonders deshalb, weil ja das
mündliche Gebet mit dem betrachtenden in einer einzigartigen Weise verbunden
ist. Das Rosenkranzgebet bedeutet das
Verweilen in der Lebenssphäre Mariens, deren Inhalt Christus ist. Der Rosenkranz ist kein Weg, sondern
ein Raum, und er hat kein Ziel, sondern eine Tiefe. In ihm zu weilen ist
gut. Für mich sind die fünfzehn Geheimnisse
des Rosenkranzes fünfzehn Fenster, durch die ich im Licht des Herrn die Welt
betrachte. Wenn das Rosenkranzgebet in
angebrachter Weise neu entdeckt wird, ist es eine Hilfe und sicher kein
Hindernis für die Ökumene. Der Rosenkranz hat mich in Momenten der
Freude und der Schwierigkeit begleitet. Ihm habe ich jede Zahl von Anliegen
anvertraut; in ihm habe ich Trost gefunden. Der Rosenkranz ist mein
Lieblingsgebet. Wenn wir den Rosenkranz beten, leiht
uns Maria ihr Herz und ihre Augen, um das Leben ihres Sohnes, Christus
Jesus, zu betrachten. Wieviel mehr wird der Vater im Himmel
den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Nun bitten wir den heiligen Geist um
den rechten Glauben allermeist.
Der heilige Geist wird nicht faulen und nicht unachtsamen, sondern betenden
Herzen gegeben.
Wer alles beim Alten lassen will,
sollte nicht um den heiligen Geist beten. Jedes echte Gebet stammt vom Heiligen
Geist.
Fürbitten heißt: jemanden einen Engel
senden. Das tägliche Gebet ist ein täglicher
Schutz vor vielem sichtbaren und unsichtbaren Unglück.
Zur heilgsten Dreifaltigkeit beten wir, dass sie sich unser erbarme, zu den
Heiligen aber stets nur, dass sie für uns bitten. Als hätte ich fast den ganzen Christus
verloren, wurde ich von Sturm und Wellen der Verzweiflung und der Lästerung
gegen Gott hin und her geworfen. Aber durch die Bitten der Heiligen
bewegt,
hat Gott begonnen, sich meiner zu erbarmen.
Die gemeinen Leute unter den Katholiken
beten lieber einen Heiligen an oder richten ihr Gebet an ihn als an den
lieben Gott, so wie sich die Bauern immer lieber an die Bedienten halten.
Gleich und gleich gesellt sich gern. So ist es auch mit der Gemeinschaft der
Heiligen. Oft verdanken wir, ohne es zu wissen, empfangene Gnaden und
Erleuchtungen einer uns verborgenen Seele. Der liebe Gott will ja, dass die
Heiligen einander durch Gebet die Gnade mitteilen, damit sie im Himmel tiefe
Liebe füreinander empfinden können, eine noch viel tiefere Liebe als in der
Familie, selbst wenn diese die vollkommenste auf Erden wäre. Wie oft habe
ich daran gedacht, dass ich alle empfangenen Gnaden den Gebeten einer Seele
verdanken könnte, die sich beim lieben Gott für mich verwendet hat und die
ich erst im Himmel kennenlernen würde. Siebenmal am Tage singe ich dein Lob. Dazu bin ich auch der Meinung, dass
Verschiedenheit und Abwechslung in den Gebeten und Psalmen zu diesen
festgesetzten Stunden von Vorteil sind, einfach deshalb, weil die Seele
durch die Eintönigkeit of gleichgültig und zerstreut wird. Es gelte, was der Prophet sagt:
"Siebenmal am Tag singe ich dein Lob." Diese geheiligte Siebenzahl wird von
uns dann erfüllt, wenn wir unseren schuldigen Dienst leisten zur Zeit von
Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet; denn von diesen
Gebetsstunden am Tag sagt der Prophet: "Siebenmal am Tag singe ich dein
Lob." Außer der festen Ordnung, nach der du
zur dritten, sechsten und neunten Stunde, zur Vesper, zur Mitternacht und am
frühen Morgen regelmäßig dem Palmengesang und dem Gebet widmen sollst, setze
eine bestimmte Zahl von Stunden fest für das Auswendiglernen der Hl. Schrift
und eine bestimmte Zeit der Lesung, die für dich keine Anstrengung bedeuten,
sondern dir zu inneren Erholung und Belehrung dienen soll. Es ist noch etwas über die Absicht zu
sagen, mit der ein Mensch betet. Man sollte nicht die eigene Beglückung und
Erbauung darin suchen, die nur der Selbstliebe dienen. Zu suchen sind die
immer bessere Bereitschaft und Fähigkeit, den Willen Gottes zu tun. Dafür
muss man sich so ganz in Gottes Hände geben, dass man gleichermaßen bereit
ist, aus dem Gebet beschenkt oder leer hervorzugehen. Ich wundere mich, wie es kommt, dass sie
die hohe Berufung des Mönchs nicht verstehen können! Der Mönch zieht sich
zurück aus der Welt, nicht weil er die Welt hasst, sondern weil er die Welt
liebt, und auf diese Weise hilft er ihr mehr durch sein Gebet, in
Angelegenheiten, die mit menschlichen Mitteln nicht zu lösen sind, sondern
allein durch göttliche Intervention. So rettet Gott die Welt. Der Mönch sagt
niemals: "Ich will die Welt retten", sondern er betet für die Rettung der
Welt und damit auch für die seinige. Das Gebet ist die Seele des
Ordensmannes. Du sollst den Herrn, deinen Gott,
anbeten und fröhlich sein ob all dem Guten, das er dir gegeben hat.
Dir gleicht keiner unter den Göttern, o Herr, und nichts gleicht deinen
Werken. Alle Völker, die du geschaffen, werden kommen und vor dir anbeten,
werden deinen Namen ehren, o Herr. Denn groß bist du und tust Wunder: du
allein bist Gott.
Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit
anbeten.
Wer die Kirche nicht kennt, betet den Ofen an.
Wer Gott nicht anbetet, betet sich selbst an. Man muss unterscheiden zwischen einer
Anbetung der Bilder und der Belehrung, die wir durch die Bilder über den
Gegenstand der Anbetung erfahren. Bete an, was du verbrannt hast;
verbrenne, was du angebetet hast. Ihr betet an, was ihr nicht kennt. Niemand betet Gott recht an, als der
Mensch, der Gott anbetet um Gottes willen und darin nichts anderes meint als
Gott. Ich bete dich an, Gottvater, der mich
erschaffen hat. Ich bete dich an, Gottsohn, der mich erlöst hat. Ich bete
dich an, Heiliger Geist, der mich so oft geheiligt hat und mich noch
heiligt. Ich sehe dich mit Freuden an und kann
mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich
anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites
Meer, dass ich dich möchte fassen. Betet Gott an, seid gerecht und
wohltätig; das heißt Mensch sein. Die beste Anbetung ist dankende Freude. Gott nimmt unsere Anbetung, unsere
Bitten, unsere Zeremonien an, weil sie für uns, nicht weil sie für ihn
notwendig sind. Die Liebe führt in einem Land voller
Atheisten zur Anbetung Gottes. Man teilt die Anbetungsstunde in vier
Teile ein. Während jeder Viertelstunde ehrt man Unseren Herrn durch einen
der vier Opferzwecke, nämlich: die Anbetung, die Danksagung, die Sühne und
die Bitte. So warf sich der Blindgeborene, als er
Jesus Christus erkannte, ihm zu Füßen und betete ihn an; es wird nicht
erwähnt, dass er dabei etwas gesprochen oder etwas anderes getan hätte. Der Herr will Anbetung und Verehrung,
aber nicht um seiner selbst, sondern um des Menschen willen, weil dadurch
der Mensch das Eigene entfernt, die Selbstsucht und Weltliebe, die das Herz
verschließen. Ich bete an den Willen Gottes, an was
er auch über mich verhängen mag. Der Mensch ist ein anbetendes Tier. Gottes Geheimnisse begreift man nicht,
man betet sie an. Beten, darunter verstehe ich nicht das
Aufsagen von auswendig gelernten Gebeten, sondern die einfache Anbetung mit
oder ohne Worte; zu Füßen Gottes verharren im Willen, in der Absicht, ihn
anzubeten. Die einzige Art, das Leben erträglich
zu machen ist zu lieben und anzubeten, was es zuinnerst beseelt und lenkt.
Es macht den Wert und das Glück des Lebens aus, in etwas Größerem aufzugehen
als man selbst ist. Brot ist wichtig, Freiheit ist
wichtiger, am wichtigsten aber die ungebrochene Treue und die unverratene
Anbetung. Nur der Anbetende, der Liebende, der
nach Gottes Ordnung Lebende, ist Mensch und ist frei und lebensfähig. Je größer die Liebe ist, desto stärker
wird auch die Anbetung. Der Mensch kann nicht bestehen, ohne
etwas anzubeten. Die unwandelbare Botschaft der
religiösen Anbetung lautet: "Die Distanz vom Endlichen zum Unendlichen ist
immer unendlich; was wir auch schaffen, es ist früher oder später zum
Untergang verurteilt, das Leben ist zum Scheitern verurteilt und der Tod ist
unüberwindlich, es sei denn wir hätten teil an der ewigen Realität, die
nicht unser Werk ist, sondern von der wir abhängen, wir können sie - wie
auch immer undeutlich und unzureichend - erkennen, und sie ist die Quelle
all unseres Wissens von Gut und Böse; andernfalls sind wir, was den Erwerb
der Regeln von Gut und Böse betrifft, allein unseren Leidenschaften
ausgeliefert, und sie sind in der Regel böse und machen uns untereinander zu
Feinden; nichts kann diese Leidenschaft bändigen - nur das Vertrauen, Gott
habe sich wahrhaftig offenbart." Darum sollen wir Gott anbeten, welcher
nur im Geiste, das ist in dem innersten Grunde des Menschen,
verehrt werden
kann. Nur Staunende können anbeten und nur
Anbeter lernen es, mehr und mehr zu staunen. Manchmal zünde ich eine Kerze an, bevor
ich ein Gotteshaus verlasse. Es ist ein stilles Licht der Anbetung, das
meinen Wunsch ausdrückt: Ich möchte noch länger hier verweilen im Gebet. Wir wissen ja nicht, worum wir in
rechter Weise beten sollen. Wenn wir nach der heiligen Kommunion
etwas vom lieben Gott erlangen wollen, bringen wir ihm seinen vielgeliebten
Sohn dar mit allen Verdiensten seines Todes und seines Leidens; er wird uns
nichts versagen können. Ich habe es nicht gern, wenn man gleich
(Gebete) zu lesen beginnt, wenn man vom Tisch des Herrn kommt: o nein, wozu
Menschenworte, wenn Gott spricht? Man muss es machen wie einer, der recht
neugierig ist und an den Türen horcht. Ich spreche mit Gott und Er spricht mit
mir. Es ist meine Lieblingsbeschäftigung, den Herrn kniend im
Allerheiligsten Sakrament anzubeten und mit kindlichem Vertrauen alles von
Ihm erbitten zu können.
Unsere Anbetungsstunden sind besondere
Stunden der Sühne für die Sünden und Fürbitte für die Nöte der ganzen Welt.
Wir setzen die kranke und leidende Menschheit den heilenden, tröstenden und
verwandelnden Strahlen Jesu aus, die aus der Eucharistie hervorgehen. Wenn sich das Christentum in unserer
Zeit vor allem durch die 'Kunst des Gebetes' auszeichnen soll, wie könnte
man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen
Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus
zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben
Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft,
Trost und Stärkung geschöpft! Die deutschen Bischöfe habe ich daran
erinnert, dass die Anbetung kein Luxus sondern eine Priorität
ist. Die Suche
nach Christus muss gestärkt, unterstützt und geführt werden. Seid immer fröhlich. Lasst im Beten
nicht nach. Dankt Gott in jeder Lebenslage. Das will Gott von denen, die mit
Jesus Christus verbunden sind.
Seid ausdauernd im Gebet und wacht
darin mit Danksagung. Wenn das einzige Gebet, das du in
deinem Leben sprichst, "Danke" wäre, es würde ausreichen.
Ein einziger dankbarer Gedanke
gen Himmel ist das vollkommenste Gebet! Es ist ein natürliches Ding, dass der
Mensch, der einfach und mäßig lebt, der nicht immer auf Erheiterung seines
Körpers denkt, Zeit und Muße hat, seine Seele auf das Höhere zu richten. Es
kommt die Ahnung von Gott in sein Herz, er betrachtet die göttlichen Werke,
bewundert ihre unermessliche Schönheit, und es kommen Gefühle der Anbetung
in seine Seele. Wie viel könnte aber auch ein jeder von
uns berichten, wenn er dankbar sich an die empfangenen Wohltaten erinnert
und Gott dafür Dankgebete darbringen will. Denn Menschenseelen, die lange
Zeit unfruchtbar geblieben waren und die Dürre der eigenen Vernunft und die
Unfruchtbarkeit ihres Denkens wahrgenommen hatten, sind infolge anhaltenden
Gebets vom Heiligen Geist befruchtet worden und haben heilsame Worte,
erfüllt von Lehren der Wahrheit, hervorgebracht. Dank muss in unseren Gebeten sehr
wichtig sein, denn die Güte Gottes geht allen unseren Handlungen voraus. Beten können heißt, zuerst danken
können. Wenn du das Bedürfnis hast zu danken,
dann danke Gott. Wenn du aber anklagen willst, dann klage dich selbst an. Fröhlich sein ist das beste Dankgebet. Es gibt im Grunde nur ein Gebet: das
Danken. Ich bete viel. Ich möchte Gott dadurch
meine Dankbarkeit zeigen. Ich will nicht nur beten, wenn ich in
Schwierigkeiten bin, sondern auch, wenn ich einen tollen Tag hatte, dann
möchte ich Gott danken. Lobpreis ist das Gebet, das alles verändert. Von einem bewegten Himmel, dessen
wunderbare und unaufhörlich sich wandelnde Schönheit ich stundenlang
betrachte, erfasst mich eine unbeschreibliche Gefühlsbewegung. Die
unermessliche Natur strahlt zurück in meine wahrheitshungrige, arme Seele.
Hier sind die Bäume, die ihre Arme hoch in den Himmel recken, hier die
duftenden Blumen, die in der Wiese lächeln, hier die Erde, gar lieblich
geschmückt mit üppigen Kräutern. Und unmerklich falten sich die Hände zur
Andacht. Fühlen, zu welch aufwühlenden und gewaltigen Schauspielen die Natur
ihre vergänglichen und erschauernden Geschöpfe einlädt, das nenne ich beten. Das Reden mit Gott ist unvergleichlich
wichtiger als das Reden über Gott. Vielleicht beten wir am meisten, wenn
wir am wenigsten sagen, und am wenigsten, wenn wir am meisten sagen. Jeden Tag sollte man mit Bibellese und
Gebet anfangen, denn: Entweder wird die Sünde dich von der Bibel abhalten,
oder die Bibel wird dich von der Sünde abhalten. Kein Tag vergehe, ohne dass du in der
Heiligen Schrift betrachtest, denke daran: die Bibel wird das Buch des
Priesters genannt. Mir scheint, für den Christen gibt es
keine bessere Gebetsweise als die meditierende Lesung der Heiligen Schrift. Die Bibel gibt mir ein tiefes Fundament
im Glauben und fürs Leben. Je mehr ich die Zusammenhänge verstehe, desto
logischer wird die Bibel. Ich möchte jeden Tag mehr wissen und erfahren. Das
Leben mit Gott ist das spannendste und schönste, was es gibt. Ich erkenne,
welche Autorität wir im Namen Jesus haben. Vor allem liebe ich das Gebet,
das die stärkste Kraft der Welt ist und Berge versetzen kann! Jesus hat aber nicht nur an dem vom
Gesetz vorgeschriebenen öffentlichen Gottesdienst teilgenommen. Noch
häufigere Hinweise geben die Evangelien darauf, dass er allein gebetet hat,
in der Stille der Nacht, in der Wildnis der Berggipfel, an einsamen Orten. In Gethsemane betete der heiligste
aller Bittsteller dreimal, dass ein bestimmter Kelch an ihm vorebeigehen
möge. Es ist es nicht.
Jesus betete einmal, und als er das
Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger: "Herr, lehre uns das Beten!" Die Diskussion über das Gebet ist so
groß, dass es den Vater braucht, es zu offenbaren, den Sohn, es zu lehren,
und den Geist uns fähig zu machen, recht von einer so großen Sache zu denken
und zu sprechen. Christen wissen, dass recht beten das
höchste, schwerste Werk auf Erden, höchster Gottesdienst und höchste Übung
des Glaubens ist. Darum soll man fürs rechte Gebet keine Zeit, Ort, Regel
oder Maß festsetzen. Wie ich es selber mit dem Beten halte,
das gebe ich euch weiter, so gut wie ich es kann. Unser Herr gebe euch und
jedermann, es besser zu machen. Das Gebet, so Christus uns gelehrt hat,
ist eine Unterweisung und Lehre alles dessen, was wir tun und lassen und was
wir von Gott bitten und warten sollen; je mehr man das betrachtet, je mehr
wird darinnen befunden. Vater im Himmel! Lehr Du uns recht
beten, dass unser Herz sich vor Dir öffne in Gebet und Flehen und keinen
geheimen Wunsch in sich hege, von dem wir wissen, dass er Dir nicht
wohlgefällig ist, aber auch keine heimliche Furch, dass Du uns etwas
versagest, was in Wahrheit zu unserem Besten dient; auf dass die arbeitenden
Gedanken, das unruhige Gemüt, das bange Herz Ruhe finden möge darin und
dadurch, worin und wodurch sie allein zu finden ist, dasdurch, dass wir
allezeit fröhlich Dir danken, indem wir fröhlich bekennen, dass wir ggen
Dich immer unrecht haben. Ihr solltet lernen, wie man betet,
nicht, wie man Gebete herunterleiert. Wir geben unser ganzes Leben daran, das
Beten zu lernen oder es wieder zu finden, wenn wir es jemals vermocht. Denn
es ist eine Gabe der Kindheit, welche meistens die Kindheit nicht überlebt.
Wenn man einmal die Kindheit verlassen hat, muss man lange leiden, um wieder
dorthin zurückzukehren, so wie man ganz am Ende der Nacht ein neues
Morgenrot wiederfindet. Am Gebet müssen wir das Beten lernen,
sowie einer am ABC das Lesen. Wir zwingen uns zum Gebet, damit es uns
zwinge, und lassen nicht von ihm, bis es uns segnet und der Erhörung gewiss
macht. Man bringt anderen nur das Beten bei,
wenn das Beten die Seele unseres eigenen Lebens ist. Nicht nur das Schreiben, das Dichten,
das Tanzen und Singen, sondern auch das Beten will gelernt sein. Wir wollen keine Anfänger sein
[beim Beten]. aber lassen Sie uns davon überzeugt sein, dass wir
unser ganzes Leben lang nichts anderes als Anfänger sein werden! Unsere Religionsbegriffe lernen wir bei
den Männern, beten aber lernen wir bei der Mutter.
Das Gebet ist eine lebenswichtige
Notwendigkeit. Und wie wir gesehen haben, können diejenigen, die es erlebt
haben, nicht mehr darauf verzichten. Tatsächlich ahnen es die
meisten Christen nicht. Niemand hat es ihnen gesagt. Wir haben das Träumen, das Dichten, das
Beten und auch die Ekstase verlernt. Es ist ein Unterschied, ob man von
Kindheit an lernt, die Hände zu falten oder sie zur Faust zu ballen. Jeder soll lernen zu beten; aber wie er
betet, bleibt ihm überlassen. Die Jünger Jesu haben ihn niemals
gefragt, wie man predigt oder prophezeiht oder heilt. Die Jünger haben Jesu
gefragt, wie man betet. Wenn du etwas Gutes beginnst, bestürme
Gott beharrlich im Gebet, er möge es vollenden. In allen Nöten gibt es kein besseres und
und sicheres Mittel als das Gebet. Die große Hilfe ist uns das Gebet.
Beten
wir, so gitb Gott uns jene Kraft, die wir aus uns selbst nicht haben. Wir sollten niemals sagen, Gott sei auf
unserer Seite. Lieber sollten wir darum beten, dass wir auf Gottes Seite
stehen. Wer könnte dich verurteilen, wenn
Jesus
für dich betet? Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht
plappern wie die Heiden; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens
willen erhört werden. Seid ihnen nun nicht gleich! Denn Euer Vater weiß, was
ihr benötigt, ehe ihr ihn bittet. Wenn das Innere nicht hell ist, hat es
keinen Zweck, um Äußeres zu beten.
Manche haben bei ihren Gebetsübungen und ihrer Gottesdienstlichkeit nicht so
sehr das Wohlgefallen Gottes als ihr eigenes Behagen und eine gewisse
Ergötzlichkeit im Auge. Ein solches Verhalten daf man aber eher einen
Zeitvertreib, als ein Gebet nennen; denn sie verlangen mehr sich selbst, als
Gott eine Freude zu machen. Daher schöpfen sie auch mehr eine Bestärkung der
Unvollkommenheit aus ihren Übungen als einer Ermutigung des gottgefälligen
Willens. Das Vaterunser ist der grösste Märtyrer
auf Erden. Denn jedermann plagt's und missbraucht's. Es gibt nur wenige Menschen, die es
wagen dürften, ihre geheimen Bitten und Gebete zu Gott öffentlich hören zu
lassen. Es gibt bei einer bestimmten Art der
Anbetung Gottes einen ichsüchtigen Zug, der sie dem Götzendienst ähnlich
werden lässt. Denn was für einen Unterschied macht es, ob ein Mensch sich
vor einer Statue niederwirft oder sich zum Götzen seiner selbst macht.
Jedes Gebet, das eine besondere
Vergünstigung erfleht - anstatt das Gute ganz - ist lasterhaft.
Es gibt sicherlich viele
Absurditäten in diesen unzähligen Gebeten, die jeden Morgen und
jeden Abend in den Briefkasten des Unendlichen geworfen werden. Wenn ein Christ Gott mit einem Herzen
anbetet, das wie ein heidnisches Herz bei der Verehrung des Kaisers gesinnt
ist, dann ist dieser Christ gleichfalls ein Götzendiener.
Ich bete jeden Tag! Aber ich habe Gott
nie um einen Sieg gebeten. Ich dachte mir, das machen alle und ich würde
Gott nur langweilen. Hüte dich vor allem in deinen Gebeten,
Gott Grenzen zu setzen, nicht nur durch Unglauben, sondern auch dadurch,
dass du dir einbildest, du wüsstest, was er tun kann. Wer das Gebet flieht, der flieht das
Gute überhaupt. Ein Mensch ohne Gebet gleicht einem
Tier
ohne Vernunft. Alle Verdammten in der Hölle sind
verdammt worden, weil sie nicht mehr gebetet haben. Wirst du deswegen zu beten unterlassen,
weil du nicht ganz gewiß weißt, ob dir das Gebet helfen wird?
Wenn wir nicht beten oder nicht recht
beten, bauen wir vor der Güte Gottes, die uns überfluten will, einen
Staudamm auf. Gott hat Geduld mit dem irdischen
Erdenpilger! Wenn er auch zuweilen abirrt, Gott führt ihn doch endlich
wieder auf die rechte Straße seiner Wallfahrt, damit er am Gnadenort
ankomme. Wenn nur der Mensch auch irrend das Beten nicht vergisst. Wer nicht betet, wendet sich ganz der
Erde zu und ist wie ein Maulwurf, der bemüht ist, ein Loch zu graben, um
sich zu verstecken. Er liebt nur Irdisches und Materielles. Stumpfsinnig,
ohne Gefühl für das Göttliche, denkt er nur an zeitliche Güter. Wenn wir nicht zu Gott oder für Gott
sprechen, ist es der Teufel, zu dem wir sprechen, und er hört uns in
fürchterlichem Schweigen zu. Wer nicht zum Herrn betet, betet zum
Teufel. Wer nicht betet, das heißt, wer nicht
seinen Willen mit dem höheren Willen vereinigt, der glaubt entweder nicht an
diesen höheren Willen und an das Gute oder hält sich selbst für den Besitzer
des Guten in unumschränkter Machvollkommenheit und hält seinen Willen für
vollkommen und allmächtig. An das Gute nicht zu glauben, ist der moralische
Tod, an sich selbst zu glauben als an eine Quelle des Guten - ist Wahnwitz.
An den göttlichen Quell des Guten zu glauben und zu ihm zu beten und den
eigenen Willen in allen Dingen ihm anheimzugeben, das ist wahre Weisheit und
der Anfang sittlicher Vollkommenheit. Wenn Menschen gottlos werden, dann sind
Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen
ergebnislos, dann ist Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos,
Christen gebetslos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode
schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos. Wenn wir aufhören zu beten, verzichten
wir auf die Tröstungen, die wir brauchen. Ein Tag ohne Gebet ist wie ein Himmel
ohne Sonne, wie ein Garten ohne Blumen. Wass ich nicht begreifen kann, ist ein
Leben ohne Gebet, ein Aufwachen am Morgen, ohne ein Lächeln Gottes zu
erspähen,ein Zuruhegehen am Abend ohne zu ruhen an Jesu Brust. In Wirklichkeit ist eine Absage an das
Gebet auch eine Absage an Gott.
Die meisten Deutschen haben sich in einer privaten Glaubenswelt
eingerichtet. Der Urknall taugt ihnen als Gründungsmythos, die
Klimakatastrophe als Ersatz für die Apokalypse. Für das eigene Leben und das
nötige Quäntchen Ekstase gibt es, je nach Lebensphase Sex & Drugs & Rock
n'Roll oder ein Konzertabonnement für zwei. Gebetet wird höchstens Mitwochs
und Samstags, wenn die Lottokugeln rollen, und gebeichtet wird im Chat-Room.
Betet füreinander, dass ihr gesund
werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Du solltest beten, damit du einen
gesunden Geist in einem gesunden Körper hast. Vater im Himmel, ich bitte weder um
Gesundheit noch um Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum,
dass du über meine Gesundheit und meine Krankheit, über mein Leben und
meinen Tod verfügst zu deiner Ehre und meinem Heil. Du allein weißt, was mir
dienlich ist. Du allein bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm
mir, aber mache einen Willen dem deinen gleich. So gib denn, Herr, dass ich,
wie ich auch sei, mich in deinen Willen einordne; und dass ich als Kranker
dich verherrliche in meinen Leiden. Vereinige mich mit dir; erfülle mich mit
dir und deinem heiligen Geiste. Gehe ein in mein Herz und in meine Seele, um
meine Leiden darin zu tragen, damit ich, ganz erfüllt von dir, nicht mehr
selbst es in, der lebt und leidet, sondern damit du es bist, der lebt und
leidet in mir, o mein Heiland! Aus des Armen Munde gelangt das Gebet
zum Ohre Gottes, und vor den Richter der Welt steigt es auf.
Strebt nach Frieden für die Stadt, in
der ihr im Exil lebt, und betet für sie zu Gott. Denn durch ihren Frieden
habt auch ihr Frieden. Sei ein Mensch des Gebets, und du wirst
ein Mensch des Friedens sein. Ich habe Menschen getroffen, die mich
um meinen Frieden beneiden. Nun, dieser Friede, kann ich Ihnen sagen, kommt
mir vom Beten. Über den Frieden wird geredet, um den
Frieden wird gebetet, wegen Frieden wird nachgedacht, doch am wenigsten wird
er gemacht. Gebet wird an seiner Tiefe gemessen,
nicht an seiner Länge. Wenn wir die Menschen, die uns verletzt
haben, Gott anvertrauen, verändert sich möglicherweise etwas in ihnen; unser
Herz ist jedenfalls schon auf dem Weg zum Frieden. Die höchste Liebe ist,
wer immer wieder, obwohl gedemütigt und verwundet, verzeihen und sich
versöhnen kann.
Wir beten in unterschiedlichen Formen
und respektieren die verschiedenen religiösen Traditionen. Auch darin liegt
eine Botschaft: Wir wollen der Welt zeigen, dass aufrichtiges gemeinsames
Gebet nicht zur Verachtung des anderen führt, sondern zu konstruktivem
Dialog. Das Gebet verbraucht keine
künstliche Energie, verbrennt keine fossilen Brennstoffe und verschmutzt
nicht. Auch die Liebe nicht und der Gesang nicht. Allmächtiger Gott, der du in der
Weite des Alls gegenwärtig bist und im kleinsten deiner Geschöpfe, der du
alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,gieße uns die Kraft
deiner Liebe ein, damit wir das Leben und die Schönheit hüten. Darum bekennt einander die Sünden, und
betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Es ist das größte christliche
Liebeswerk, inständig für die Todsünder zu beten. Erhebe zu ihm die Hände für deiner
Kinder Leben, die vor Hunger verschmachten an den Ecken aller Straßen. Es sende ein Gebet ein jeder seinem
Nachbarn.
Bittet für die, die euch beleidigen. Betet auch für die Könige und die
Machthaber und Fürsten und für die, die euch verfolgen und hassen und für
die Feinde des Kreuzes, damit eure Frucht offenbar sei bei allen, damit ihr
vollkommen seid bei ihm [dem Herrn]. Man kann erst dann sagen, dass man einem
Feinde vergeben habe, wenn man für ihn gebetet hat. Der Christ muss für seine Feinde beten
und nicht gegen sie. Wenn sie falsch liegen, brauchen sie
deine Gebete umso mehr, und wenn sie deine Feinde sind, dann hast du den
Auftrag, für sie zu beten. Würden wir nicht auch für unsere Feinde
beten, überließen wir einen Teil von uns selbst der Finsternis. Statt die Verolger der Kirche zu
hassen, sollten wir Mitleid mit ihnen haben und für ihre Bekehrung beten. Wenn die Gnade des Heiligen Geistes im
Herzen eines Menschen wohnt, und sei es nur im kleinsten Ausmaß, weint
dieser Mensch für alle Menschen. Mehr noch, er hat Mitleid mit denen, die
Gott nicht kennen oder ihm widerstehen. Er betet für sie Tag und Nacht,
damit sie sich bekehren und Gott erkennen. Jedes Beten für einen Menschen, das von
dem, für den du eintrittst, nicht angenommen wird, kommt mit Segnungen auf
dich zurück, wird aber für den, der die Ursache deines Gebetes war, zum
Gericht. Durch Fürbitte für noch von Gott
distanziert lebende Menschen wird der Fürbitter mit hineingenommen in das
Rettungshandeln Gottes. Es ist nötig für die, die glauben nicht
zu glauben zu beten, weil blinde und taube Herzen nur durch die Gnade sehend
und hörend werden. Brüder, die auf Reisen geschickt
werden, sollen sich dem Gebet aller Mitbrüder und des Abtes empfehlen. Stets
gedenke man beim letzten Gebet im Abendgottesdienst aller Abwesenden. Ich liebe es immer eine Reise am
Sonntag zu beginnen, weil ich die Gebete der Kirche haben werde, die ganze
Reise zu Land oder Wasser zu bewahren. Werde nicht gleichgültig in der
Krankheit, bete zu Gott, denn er kann dich heilen. Das gläubige Gebet wird den Kranken
retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden
sie ihm vergeben. Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander,
damit ihr geheilgt werdet. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten. Verfluche nie eine Krankheit, sondern
bete um Gesundheit. Brich auf, christliche Seele, von
dieser Welt, im Namen Gottes, des allmächtigen Vaters, der dich erschaffen
hat, im Namen Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes, der für dich
gelitten hat, im Namen des Heiligen Geistes, der über dich ausgegossen
worden ist. Den Tod kannst du weder fortsegnen noch
fortbeten. Gott kann an zehn Fingern gehalten
werden . . . beim Beten. Wenn
Sie bei einem Sterbenden sind, beten Sie laut; er hört Sie, auch wenn er
bewusstlos zu sein scheint.
Die Fürbitte (das Memento für die
Verstorbenen) ist von den Apolsteln selbst eingeführt worden. Sie war nicht besorgt um kostspielige
Kleidung und Einbalsamierung ihres Leichnams, nicht um ein Denkmal oder eine
Gruft, nein, nur um die Fürbitte am Altare. Was wir zum Nutzen der Verstorbenen
tun, wird uns nach dem Ableben hundertfältig vergolten werden. Die fürbittende Macht der Armen Seelen
bei Gott ist so groß, dass man es kaum für möglich halten könnte, wäre nicht
die tägliche Erfahrung da, um sie immer wieder zu bezeugen. Auch für die Verstorbenen sollen sie
beten, am Abend sieben Vaterunser, am Morgen zwölf. Was kümmert es mich, bis zum Ende der
Welt im Fegefeuer zu bleiben, wenn ich durch mein Gebet eine einzige Seele
rette. Wenn ich eine Gnade von unserem
himmlischen Vater erhalten will, nehme ich meine Zuflucht zu den Armen
Seelen. Ich bitte sie, Gott mein Anliegen vorzutragen und meine Bitte zu
unterstützen. Und dann erfahre ich, wie ich durch ihre Fürsprache erhört
wurde.
Ich halte es für gewiss, dass eine
Arme
Seele, die durch die Fürbitte eines noch auf der Erde lebenden Christen
befreit wurde, im Himmel nicht aufhören wird, zu Gott zu sagen: "Herr, schau
auf diesen mildherzigen und hilfsbereiten Menschen. Er hat mich aus dem
Fegfeuer herausgezogen und half, dass ich so schnell mich Deiner Gegenwart
erfreuen kann. Lass nicht zu, dass er verlorengeht. Oh! Wenn man wüsste, wie groß die Macht
der guten Armen Seelen über das Herz Gottes ist, und wenn man alle Gnaden
wüsste, die wir durch ihre Fürsprache erhalten können, dann wären sie nicht
so sehr vergessen. Man muss gut für sie beten, damit auch sie gut für uns
bitten. Die Armen Seelen im Fegfeuer können nichts für sich selbst tun, aber
sie können sehr viel für ihre Wohltäter erreichen. Wie viele Seelen können wir durch unser
Beten bekehren. Wer eine Seele vor der Hölle rettet, der rettet nicht nur
diese, sondern auch seine eigene. Man macht sich der größten
Unterlassungssünde schuldig, wenn man für die Toten nicht betet. Weiß irgendeines dieser sentimentalen
Schweine, die sich Christen nennen, dass Tränen ohne Gebete die Toten töten? Sollte es nicht lächerlich sein,
am
Grabe für eine Seele zu beten, die nichts von mir gewinnen kann?... Lache
darüber, wer da will, mir ist diese Äußerung der Liebe bei einer ernstvollen
Sache trostvoll. Glaubt ihr nicht, dass ich nach dem
Tode noch mehr für euch tun könnte? Ich werde nach meinem Tode mehr Lärm
machen, als während meines Lebens! Wenn ihr auch noch so viel betet, ich
höre es nicht. Eure Hände sind voller Blut. Wascht euch, reinigt euch! Lasst
ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt,
Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den
Waisen Recht, tretet ein für die Witwen. Herr, erhöre mein Gebet - und lass mein
Rufen zu dir kommen. Der Herr wendet sich zum Gebet der
Verlassenen und verschäht ihr Gebet nicht. Der Herr ist ferne von den Gottlosen;
aber der Gerechten Gebet erhört er. Bittet, dann wird euch gegeben; sucht,
dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet,
der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot
bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon
ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird
euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.
Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater um etwas bitten wollen und
darin übereinstimmen, dann wird er es ihnen geben. Alles, was ihr im Gebet gläubig
erbittet, werdet ihr empfangen. Wer Gott fürchtet und seinen Willen
tut, den erhört er. Gott aber kann viel mehr tun, als wir
von ihm erbitten oder uns auch nur vorstellen können. So groß ist seine
Kraft, die in uns wirkt. Wir vertrauen ganz fest darauf, dass
Gott uns hört, wenn wir um etwas bitten, das seinem Willen entspricht. Darum
wissen wir auch, daß er uns gibt, worum wir ihn bitten. Wenn ein Mensch möchte, dass Gott seine
Gebete schnell erhört, muss er, bevor er für irgend etwas anderes betet,
sogar seine eigene Seele, wenn er aufsteht und seine Hände zu Gott empor
streckt, mit seinem ganzen Herzen für die Feinde beten. Wir empfangen, während wir noch beten. Schnell steigen die Gebete zu Gott
empor, wenn sie durch das Verdienst unserer guten Werke vor Gott gebracht
werden.
Tu, was du kannst, und bete um das, was
du nicht kannst, so wird Gott dir geben, dass du es kannst. Wer von Gott erhört werden will, der
muss zuerst auf Gott hören. Du sollst nicht zu sehr das Ziel
verfolgen, sofort Erhörung für deine Bitten zu finden, und dich auch nicht
so hartnäckig verhalten. Der Herr möchte dir vielleicht ein noch größeres
Geschenk machen als das, worum du gebeten hast und möchte damit deine
Ausdauer belohnen. Ob unser Gebet erhört wird, hängt nicht
von der Zahl der Worte ab, sondern von der Inbrunst der Seele. Wo viele um dasselbe beten, werden sie
bestimmt erhört. Wir dürfen felsenfest auf eine der
beiden Möglichkeiten hoffen: entweder, dass er uns gibt, worum wir bitten,
oder, dass er uns gibt, was er noch brauchbarer für uns hält. Der Mensch erhält so viel, als er
erhofft. Dass wir Gott nicht zwingen, wozu wir
wollen, daran ist das schuld, dass wir zweier Dinge gebrechen: Demütigkeit
vom Grunde des Herzens und kräftiger Begehrung. Es werden mehr Tränen über erhörte
Gebete vergossen als über nicht erhörte. Wenn Gott dich nicht erhören wollte,
würde er dich nicht beten heißen. Das weiß ich, sooft ich mit Ernst
gebetet habe, so dass mir es rechter Ernst gewesen ist, so bin ich ja
reichlich erhört worden. Wohl hat Gott bisweilen verzogen, aber er ist immer
gekommen. Ach, dass wir glauben und beten können, so wollten wir
alles erlangen, oder, wenn Gott uns etwas versagen würde, so würde Er uns
doch ein anderes, das viel besser und größer wäre, geben. Es gibt einige Gefallen, die der
Allmächtige dir nicht beim ersten mal, oder zweiten mal, oder dritten mal
erweist, wenn du ihn darum bittest, weil er möchte, dass du lange und oft
betest. Er möchte diese Verzögerung, um dich in einem Zustand der Demut und
Selbstverachtung zu halten und den Wert der Gnade Gottes erkennen zu lassen. Noch können wir erwarten, dass Gott
unsere Gebete hört, wenn wir selber taub sind für die Bitten der Leidenden
unter unseren Mitgeschöpfen. Es ist unmöglich, dass einer, der
sich
ganz Gott überlässt nicht erhört wird. Wenn dur wirklich um Erhörung beten
würdest, sie würde dir geschenkt werden. Wer sich als besserer Mensch vom Gebet
erhebt, dessen Gebet ist erhört. Wer aus ganzer Seele fleht, des Gebet
wird Gott erhören. Wir bitten Gott um das, was uns gefällt
und er gibt uns das, was wir brauchen. Gott beantwortet das Gebet auf seine
Weise, nicht auf die unsrige. Je öfter für jemand gebetet wird, desto
mehr Segen liegt auf ihm, denn kein gläubiges Gebet wird unerhört bleiben,
wenn den Menschen auch die Art der Erhörung verborgen ist. Nur das ehrliche, aufrichtige Gebet
findet Erhörung; das heuchlerische Lippengebet wendet sich wie ein Fluch
gegen den Urheber selber. Weil Gott der lebendige Gott ist, kann
er erhören; weil er der liebende Gott ist, will er erhören. Wie barmherzig ist der Herr, dass er
treu bleibt, auch wenn wir nicht glauben! Er erhört unser Gebet selbst dann,
wenn wir uns mit Zweifeln quälen und seinem Namen Unehre machen. Jeden Morgen bete ich zwei Stunden zu
Gott, dass er Seelen erretten möge und den Rest des Tages helfe ich Gott
mein Gebet zu erhören. Oft bekommt ein Mensch, dessen Gebet
nicht erhört wurde, etwas anderes, eine unerklärliche zusätzliche Hilfe,
einen inneren Frieden. Ich glaube an die Kraft des Gebetes.
Wenn Gott nicht direkt das gibt, um was wir Ihn bitten, dann gibt Er mehr
und Besseres. Im Moment begreift man Ihn nicht, hadert mit Ihm. Hätte Gott all die dummen Gebete
erhört, die ich in meinem Leben an ihn gerichtet habe, wo wäre ich jetzt? Nicht alle Gebete werden erhört.
Gott
kann auch nein sagen. Gewiss wird es nicht unnötig sein zu
präzisieren, dass das Gebet im Namen Jesu nichts Automatisches oder
Magisches an sich hat. Wenn wir keine Anstrengungen machen, seine Gebote zu
halten, rufen wir seinen Namen vergebens an. Menschen fragen: „Wo ist denn ein Gott,
der mich hört?“ Und Gott fragt: „Wo ist denn ein Mensch, der mich bittet?“ Das ist das Problem: nicht ob unsere
Gebete Erhörung finden, sondern ob sich Beter finden. Wenn wir neben unserem Gebet für den
Frieden nicht auch das Vertrauen aufbringen, dass Gott uns erhört, wird
unser Gebet kaum bei Gott ankommen.
Zum Bittgebet gehört beides: Die Gewissheit der Erhörung und der restlose
Verzicht, nach eigenem Plan erhört zu werden. Glaube ist, daran festzuhalten, dass
das scheinbar unbeantwortete Gebet vieler Jahre keine sinnlose Übung ist,
sondern ein Mittel, durch das Gott seine Großen, ewigen Ziele erreicht – zu
seiner Zeit. Gebete, welche die Heiligen in die
Rolle von Erfüllungsgehilfen und Gott in die eines Vollzugsbeamten unserer
Wünsche zwingen möchten, werden zu Recht nicht erhört. Gebete "erhören" heißt nicht, dass der
Herr genau das tun muss, worum wir bitten, sondern lediglich, dass die
Probleme gelöst werden, mit denen wir zu ihm kommen. Ich bete so lange, bis ich erhört
werde.
Wenn ich auch nur einen einzigen Tag das
Gebet vernachlässige, verliere ich viel vom Feuer des Glaubens.
Gott nicht anzurufen und zu ihm zu beten, wenn wir wissen, dass er der Herr
ist, dass alle unsere Güter von ihm kommen und dass er uns einlädt, ihn zu
fragen, was wir brauchen. Es ist, als ob jemand der wusste, dass ein Schatz
in einem Boden vergraben ist, ihn gleichgültig dort ließe, ohne sich die
Mühe zu machen, ihn auszugraben.
Die Not lehrt beten, sagt das
Sprichwort, aber sie lehrt auch denken, und wer immer satt ist, der
betet nicht viel und denkt nicht viel.
Keiner hat Zeit zu lesen, zu denken, zu
beten.
Ein Konzertpianist sagte: Wenn ich
einen Tag nicht übe, merke ich es. Wenn ich zwei Tage nicht übe, merken es
meine Freunde. Wenn ich drei Tage nicht übe, merkt es das Publikum. Mir geht
es ähnlich mit dem Beten. Wenn ich einen Tag nicht bete, merkt es Gott. Wenn
ich zwei Tage nicht bete, merke ich es selber. Wenn ich drei Tage nicht
bete, merkt es meine Umgebung. Vernachlässigung des Gebetes ist auch
immer der erste Schritt zum Unglauben. Gott schenkt uns jederzeit unsere
Möglichkeit zu beten, aber diese entspricht nicht immer unseren
Vorstellungen vom Gebet. Unter den allgemeinen Bedingungen, die
die heutige Zeit dem Gebet auferlegt, ist dies die fühlbarste, die
auffälligste: dass Raum und Zeit knapp werden. Ist
das Gebet dein Lenkrad oder dein Reserverad?
Wir Christen beten ja kaum noch… wir
haben das Gebet als eine Quelle der täglichen Erneuerung verlernt, wir
Christen.
Was nützt es, unsere Gebete regelmäßig
zu sprechen, zur Kirche zu gehen, die Sakramente zu empfangen und vielleicht
auch zu beichten, ja, den Priester üppig zu bewirten und den Armen Almosen
zu geben, und gleichzeitig zu lügen, zu fluchen, trunken zu sein,
begehrlich, unrein, stolz, rachsüchtig, eitel und faul?
Er geht nicht in die Kirche, auch nicht
zum Abendmahl, betet auch selten. Denn, sagt er, ich bin dazu nicht genug
Lügner.
Heute mal wird nur gebetet, morgen wird
das Fleisch getötet, übermorgen beichtet man, und dann geht das Pilgern an.
Wer morgens betet, hat den ganzen
Rest
des Tages Zeit für Spaß und Sauereien.
Die dritte Bitte des Vater Unsers
wird täglich von Millionen wiederholt, die nicht die geringste Absicht
haben, irgend jemandes Willen geschehen zu lassen, als ihren eigenen.
Gebet ohne eigenes Handeln kann
Unaufrichtigkeit sein. Eigenes Handeln ohne Gebet kann Vermessenheit sein.
Verliere keine Zeit
durch Beten! Mönche beten mehr für volle Kehlen als
für arme Seelen.
Nicht das Gebet am Morgen, zu Mittag und zur Nacht ist Dienst an Gott,
sondern das Rechte zu tun.
Gefaltete Hände verdienen kein Brot. Bleib auf deinen Füßen stehen, knie
dich nicht, du bist winzig genug; statt zu beten, arbeite! Betteln ist immer
hässlich, sei es Gott oder den Menschen gegenüber. Der Mensch, der sich vielen Glückes und
seiner Schwächen bewusst ist, wird abergläubig, flüchtet zum Gebet. Es war ein vortrefflicher Junge, als er
kaum sechs Jahr alt war, konnte er schon das Vater Unser rückwärts herbeten. Das Gebet ist für solche Menschen
erfunden, welche eigentlich nie von sich aus Gedanken haben und denen eine
Erhebung der Seele unbekannt ist oder unbemerkt verläuft. "Vergib uns unsere Tugenden" – so soll
man zu Menschen beten. Ich bete nicht, denn ich will Gott
nicht langweilen. Die Versicherung hilft, wenn das Beten
nicht geholfen hat. Zweierlei kann die Welt retten: Das
Denken und das Beten; nur leider verhält es sich so, dass die Denker nicht
beten und die Beter nicht denken.
Die Menschen haben aus ihm (Gott) eine
verhasste Figur gemacht. Wie kann man zu so einem unsympathischen Wesen
beten? Auf Knien und im Wohlgeruch des
Weihrauchs gibt sich das Kind dem Blick Gottes und der Engel hin: einem
Männerblick. Ich war überzeugt, dass das Laster die
für Gott vorgesehene Stelle im Menschen sei, und schwang mich mit dem
gleichen Eifer auf den Barhocker, mit dem ich als Kind vor dem
Allerheiligsten in die Knie gesunken war. Bet und arbeit! ruft die Welt, Bete
kurz! denn Zeit ist Geld. An die Türe pocht die Not - Bete kurz! denn Zeit
ist Brot. Das Gebet ist die Selbstteilung des
Menschen in zwei Wesen - ein Gespräch des Menschen mit sich selbst, mit
seinem Herzen. Die Erde und die Menschen
brauchen Arbeit und keine Gebete, Gott versteht das. In der Liebe zu Gott und im
Bewusstsein, von ihm geliebt zu werden, ist die Sicherheit begründet, mit
der man sich gegen die Gefahren der Außenwelt wie der menschlichen Mitwelt
wappnet. Endlich hat man sich im Gebet einen direkten Einfluss auf den
göttlichen Willen und damit Anteil an der göttlichen Allmacht gesichert. Eine Frau darf beten. Ein Mann, der
betet, muss sehr dumm oder sehr weise sein. Für uns betet eigentlich niemand beim
lieben Gott. Und ich kann mir nicht helfen: ich habe das leise Gefühl, als
ob's uns gerade deshalb so gut ginge. Wenn die Götter uns bestrafen wollen,
erhören sie unsere Gebete. Die meisten beten nur, wenn sie
Angst haben. Bei denen, die lange beten, ist keine
Gnade. Gebet ist nicht die unütze
Vergnügung einer alten Frau. Richtig verstanden und angewandt, ist
es das stärkste Instrument des Handelns. Heilige Messe: Triumph des Knies über
den Kopf. Anbetung an sich ist wichtig und nicht
das, was man verehrt. Ein Heide, der einen Berg oder einen Baum anbetet,
findet präzise heraus, welche Stellung er selbst gegenüber dem Universum
einnimmt, und er erkennt eine über sich stehende Instanz an, eine
unabdingbare Voraussetzung des Menschseins. Es ist einfacher, jene, die beten,
zu belächeln und zu verspotten, als die schwere Arbeit des
Betens auf sich zu nehmen, für welche es weder Diplome noch Preise gibt.
Ist
einer von euch bedrückt? - Dann soll er beten. Ist einer
fröhlich? - Dann soll er ein Loblied singen. Ist einer von euch krank? -
Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn
sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Beten stärkt den Mut, und Arbeit mehrt
das Gut. Das Gebet vertreibt die Traurigkeit und
die Mutlosigkeit. Einen unruhigen und ausschweifenden
Geist bestärkt das Lesen, Wachen und Beten. Die Glut der Begierde aber
löscht der Hunger, die Arbeit und der Fleiß. Und den erregten Zorn
unterdrückt der Psalmengesang, die Geduld und die Barmherzigkeit, jedoch
allse zur rechten Zeit und im rechten Maß. Denn unzeitig oder maßlos getan,
hilft es nur wenig und bringt fast mehr Schaden als Nutzen.
Das Gebet ist der Zufluchtsort für jeden Kummer, eine Grundlage der
Fröhlichkeit, eine Quelle beständigen Glücks, ein Schutzmittel gegen
Traurigkeit und Kleinmut der Seele. Das Gebet hat große Kraft, das der
Mensch verrichtet mit seiner ganzen Kraft. Es macht
ein bitteres Herz süß,
ein trauriges Herz froh, ein armes Herz reich, ein törichtes Herz weise, ein
zaghaftes Herz kühn, ein schwaches Herz stark, ein blindes Herz sehend, eine
kalte Seele brennend. Es zieht den großen Gott in ein kleines Herz, es
treibt die hungrige Seele hinauf zu dem Gott der Fülle. Sorge und Niedergeschlagenheit treiben
mich ins Gebet, und das Gebet vertreibt Sorge und Niedergeschlagenheit. Wenn ihr nach dem Gebet ein
verdrießliches und ärgerliches Gesicht macht, sieht man zur Genüge, dass ihr
nicht so gebetet habt, wie ihr sollt. Das Gebet kann keinen objektiven
Erfolg, sondern nur eine subjektive Rückwirkung haben, nämlich Beruhigung
und Aufrichtung des Gemüts. Das Gebet macht das Leid weniger
schmerzhaft und die Freude reiner. Beten ist gut, es macht das Herz froh. Das Gebet verändert nicht Gott, sondern
verändert den, der betet. Die Macht des Gebetes liegt in der
Ruhe,
die nach ihm auf unser Innerstes sich breitet. Gebete bewegen mich und helfen mir. Es
tut mir gut, bewegt zu sein. Ohne das Gebet wird die Seele schwach. Wenn Schwermut mir die Stunde schlägt,
ein Weh die Brust beengt, hab ich die Trauer unentwegt in ein Gebet
versenkt. Die Erfahrung hat uns später gezeigt,
dass Menschen, die mit dem Geist es Gebets ins Gefängnis wanderten, als
Sieger herauskamen, wohingegen solche, die im Vertrauen auf ihre eigene
Kraft hineingingen, versagt haben.
Das Gebet ist die Rettung meines Lebens gewesen. Ohne
zu beten, wäre ich längst wahnsinnig geworden. Ich spürte, dass das Gebet so
unentbehrlich für die Seele war wie Nahrung für den Körper. Ja, für ihn ist
die Nahrung nicht einmal so notwendig, wie das Gebet notwendig ist für die
Seele. Denn der Körper braucht oft das Fasten, um sich gesund zu erhalten,
doch ein Gebetsfasten gibt es nicht. Sie können sich keinesfalls am Beten
überessen. Wenn wir beten, bleiben die Umstände
oft die gleichen, aber wir werden anders. Jedes Mal, wenn wir beten, verändert
sich unser Horizont, verändert sich unsere Haltung gegenüber Veränderungen. Das Gebet kann die Lage verändern oder
- bei bleibender Lage - meine Schultern stärken zum Durchtragen. Von der Übernahme und Erfüllung der
Verantwortung hängt es ab, ob es sich wirklich um ein Gebet oder um ein
frommes Gerede handelt. Wenn ich einen Menschen treffe, bete
ich bereits für ihn, und das erleichtert den Kontakt immer. Es gibt der Tröstung keine als Gebet.
Ein rein Gebet steigt auf zum Himmel, und es dringt hinein, kommt's nur aus
reiner Brust. Das Gebet tröstet. Für den glücklichen Menschen ist das
Gebet nur ein Durcheinander von Worten, bis zu dem Tag, an dem
Trauer kommt, um ihm die erhabene Sprache zu erklären, mit der er
zu Gott spricht.
Millionen von Hindus, Moslems und Christen finden den einzigen Trost ihres
Lebens im Gebet. Siechbett lehrt beten. Gebet und Barmherzigkeit, Sanftmut und
Fasten heilen viele Krankheiten. Ich glaube mehr an Gebete als an
Arzneien.
Ich weiß mir kein schöneres Gebet als das, womit die alt-indischen
Schauspiele schließen. Es lautet: "Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen
frei bleiben." Gebet ist so heilig, so heilend wie
Gesang. Gebet ist Vertrauen, ist Bestätigung. Wer wahrhaft betet, der bittet
nicht, er erzählt nur seine Zustände und Nöte, er singt sein Lied und seinen
Dank vor sich hin, wie die kleinen Kinder singen. Aus einem Buche wirst du nimmer nichts
Gutes beten: du magst wohl daraus lesen und dich unterweisen, wie und was du
bitten sollst und dich anzünden; aber das Gebet muss frei aus dem Herzen
gehen, ohne alle gemachten und vorgeschriebenen Worte und muss selbst Worte
machen, darnach das Herz brennt. Es ist durchaus nicht nötig, ein
schönes, für den entsprechenden Fall formuliertes Gebet aus einem Buch zu
lesen, um Erhörung zu finden.
Ich bete also zu dem, der dein Haupt
auf den kaiserlichen Thron erhoben hat, er möge deine Seele lenken, das, was
zu tun ist, zu finden, deinem Körper aber auch die Spannkraft verleihen, das
so Gefundene auszuführen … Bete um das Wohl der Regierung, denn
ohne sie würden die Menschen einander lebendig verschlingen.
Damit der Apostel seinem Amt vorstehen
könne, hat er mehr Liebe zum Gebete notwendig als Befähigung zum Redner.
Indem er für jene betet, zu denen er reden will, muss er
früher ein Beter
als ein Lehrer sein.
Kein Pfarrer, der das nicht wissen
darf, kann sein Amt recht führen, und es ist so mancher Pfarrer hieran
gescheitert, dass er seine Gemeinde tragen wollte, aber seine Gemeinde ihn
nicht getragen hat. Eine Gemeinde, die nicht für das Amt des Pfarrers betet,
ist keine Gemeinde mehr. Ein Pfarrer, der nicht täglich für seine Gemeinde
betet, ist kein Pfarrer mehr. Vielleicht ist es
manchmal wichtiger,
für die Bischöfe zu beten, als ihnen zuzuhören.
Es gab eine Zeit, da habe ich von einer
Kirche der Armut und der Demut geträumt, die unabhängig ist von den
Mächtigen dieser Welt. Einer Kirche, die Mut macht, vor allem denjenigen,
die sich klein oder als Sünder fühlen. Eine junge Kirche. Heute habe ich
solche Träume nicht mehr. Seit ich 75 bin, habe ich beschlossen, für die
Kirche zu beten.
Bittet den Herrn der Ernte, Arbeiter in
seine Ernte auszusenden. Berufungen entstehen im Gebet und aus
dem Gebet; und allein im Gebet können sie Bestand haben und Frucht tragen. Die auf Gott gesetzten Hoffnungen und
Gebete sind nicht vergeblich; wenn sie richtig sind, können sie nicht ohne
Wirkung bleiben. Wenn du wirklich betest, entsteht in
dir ein tiefes Gefühl des Vertrauens. Engel werden dich begleiten und dir
den Sinn der ganzen Schöpfung erklären. Das Gebet ist der größte Schutz der
Seele. Das Gebet ist der Himmelsschlüssel, mit
dem wir die Schatzkammer Gottes für uns aufschließen können. Wie reich sind die Früchte des Gebetes!
Im Gebet werden heilige Gedanken hervorgebracht, geistliche Antriebe
gehen
in Fleisch und Blut über, großherzige Sehnsüchte erwachen und man kommt zum
festen Entschluss, sich ganz Gott hinzugeben. Das Werk gibt dem Wort innere Stärke,
doch das Gebet erwirbt für Taten und Worte innere Kraft. Wie wir an das Gebet herangehen, so
gehen wir wieder weg, wie uns scheint; niemand erwidert uns ein Wort,
niemand schenkt uns etwas, sondern wir scheinen uns vergeblich bemüht zu
haben. Bete und lass sich Gott Sorgen machen. Geh und bete, und Gott wird vorsorgen. Jedes Mal, wenn man ein eifriges Gebet
an den Herrn richtet, gewinnt man Güter, die kostbarer sind als die ganze
Welt. Wenn ihr bei der Beendigung des Gebetes
eine traurige Miene macht, so sieht man deutlich, dass ihr
nicht so gebetet
habt, wie es sein soll. Hat Gebet nicht die zwiefache Kraft,
dem Falle vorzubeugen und Verzeihung Gefallnen auszuwirken? Es gibt nichts Gutes, nichts Großes,
was das Gebet nicht fertigbrächte.
Ich kennen nur ein Mittel, meine Seele
gegen düstere Einflüsse der Phantasie (Angst vor Missgeschick, Todesfurcht
und dergleichen) zu wappnen, und dies Mittel besteht darin, dass ich mich
dem Schutze und Beistand jenes Wesen empfehle, welches die Geschicke lenkt
und in dessen Händen die Zukunft ruht. Beten heiligt die Arbeit. Glaube betet Sorgenberge ins Meer. Durch Beten wird alles erreicht, was
natürlicherweise unmöglich ist. So hat die Gewohnheit des Betens, die
Übung, sich Gott und der unsichtbaren Welt zu jeder Zeit, an jedem Ort und
bei jedem Anlass zuzuwenden, … sozusagen eine natürliche Wirkung, indem es
die Seele vergeistigt und emporhebt. Der Mensch ist dann nicht mehr, was er
zuvor war; allmählich … hat er eine neue Ideenwelt eingesogen und ist von
neuen Grundsätzen durchdrungen. Wir müssen beten. Alles andere ist
eitel und töricht: Wir müssen beten, um das Grauen dieser Welt zu ertragen.
Wir müssen beten, um die Kraft zu bekommen, warten zu können. Für den
Menschen, der betet, gibt es weder Verzweiflung noch bitter Traurigkeit. Im Gebet vollzieht sich eine magische
Verrichtung. Das Gebet ist eine der großen Kräfte der geistigen Dynamik. Es
löst so etwas wie einen elektrischen Rückschlag aus. Gebet ist das einzige Mittel, um
Ordnung, Frieden und Ruhe in unser tägliches Handeln zu bringen. Heute ist Beten die größte Wohltat, die
man der Welt erweisen kann. Wenn wir beten, werden wir glauben.
Wenn wir glauben, werden wir lieben. Wenn wir lieben, werden wir
dienen. Wenn wir füreinander beten würden
anstatt übereinander zu klagen, dann könnten manche Gegensätzlichkeiten
unter Geschwistern überwunden werden. Beten ist für mich ein Stück
Lebenshilfe. Wenn man wie ich extreme Situationen erlebt und so unglaublich
viel entscheiden muss, dann ist dieses Bitten um Hilfe, das Bitten um Gnade,
eine sehr wichtige Quelle der Kraft. Der Glaube an Gott ist für mich eine
entscheidende Grundlage meines Lebens. Bete, und Du wirst entdecken, dass
Beten Sinn hat und anders als durch Beten wirst Du es nie entdecken. Das Gebet ist die Tür aus dem Gefängnis
unserer Sorge. Durch Gebete weicht der Staub von der
Seele und die Last vom Gewissen und die Angst aus dem Herzen. Das Gebet ist die wirksamste Form der
Energie, die wir erzeugen. Der Einfluss des Gebets auf die Seele und den
Körper des Menschen lässt sich genau so nachweisen wie die der Drüsen und
zeigt sich erhöhter körperlicher Elastizität, größerer geistiger Spannkraft,
moralischer Stärke und einem tiefen Verständnis für menschliche Beziehungen. Große Werke sind immer vom Gebet
getragen! Fürbitte verändert meine Einstellung zu
Menschen. Vorurteile, Antipathien und Gleichgültigkeit werden abgebaut. Ich
finde Zugang zu den Herzen derer, für die ich bete. Für Wunder muss man beten, für
Veränderungen aber arbeiten. Wofür ein Mensch auch beten mag - er
betet um Wunder. Als Arzt habe ich Menschen gesehen, die
nachdem alle Therapien versagt hatten durch die heitere Anstrengung des
Gebetes aus Krankheit und Melancholie erhoben wurden.
Es ist die einzige
Macht in der Welt, die die sogenannten "Naturgesetz" zu überwinden scheint.
Die Fälle, bei denen das Gebet dies dramatisch bewirkt hat weden "Wunder"
genannt. Ein Tag ohne Gebet ist ein Tag
ohne Segen. Fleißig gebetet und Gottes Segen
gesucht, ist halb geschafft. Aus Betenden müssen wir Segnende werden.
Ich bin ein armer Sünder, der aus Gnaden selig werden will. Meine
Heiligung ist das tägliche Gebet um Vergebung der Sünden. Wer sein Ohr abwendet vom Hören des
Gesetzes, dessen Gebet sogar ist ein Gräuel. Zum Himmel zu beten hilft keinem
Menschen, der den Himmel durch seine Taten gelästert hat. Ich glaube, es gibt keine härtere
Arbeit als das Beten. Denn immer wenn wir beten wollen, kommen die
geistlichen Feinde und wollen dies verhindern. Sie wissen wie sie unser
Leben erschweren können und wollen uns schaden. Andere Dinge können wir
durch unser Durchhaltevermögen ereichen, aber das Gebet ist ein stetiger
Krieg, den wir unser Leben lang bestreiten müssen.
Wenn du betest, dann tue es
nicht, um nur der Tradition zu genügen, sondern es sei ein
inbrünstiges Flehen vor Gott... und zweifle niemals an seiner Gnade. Das satte Fleisch betet nicht
gern und schickt sich nicht zum entsagungsvollen Dienst.
Der Mückenschwarm von belangloser Sorge
und Entscheidungen um den Verlauf der nächsten Stunde hat mein Gebet
häufiger gestört als irgendeine Leidenschaft oder Lust.
Aber manches in uns widerstrebt dem
Gebet, und es ist gut, wenn wir uns das einmal recht klar machen. Beim Beten
sollen wir ruhig werden und uns sammeln. Wir stecken aber tief in der
Unrast, immer von einem zum andern.
Wir leben im lauten Getriebe der Stadt,
des Berufes. Da kann es sein, dass wir uns in der Stille des Gebetes nicht
wohlfühlen. Uns ist dann, als verlören wir unsere Zeit. Wir merken nicht,
wieviel in Wahrheit geschieht, wie Gottes Kraft in unsere Seele einströmt.
Kaum haben wir angefangen, so treibt es wieder fort; dies und jenes fällt
uns ein und alles erscheint besonders dringlich.
Beten kann man nur, wenn man zu sich
selber kommt.
Ein schuldiges Gewissen scheut sich vor
dem Gebet, ein reines Gewissen lässt die Gebete nur so fließen.
Wenn ihr steht und betet, so vergebt,
wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit euch euer Vater im Himmel vergebe
eure Übertretungen. Ein ärgerlicher Mensch ist nicht
geeignet zum Beten. Wer sich gegen die himmlischen Gesetze
vergeht, an wen soll der seine Gebete richten? Der betet unnütz, der selbst nicht
verzeihen kann.
Denkst du schlecht, so lass das Beten. Solltest du dich auf irgendeine Weise
an einem Menschen, der dir Unrecht getan hat, rächen wollen, so wisse, dass
dir das bei deinem Gebet zum Hindernis werden wird. Die Traurigkeit dieser Welt aber, der
Trübsinn, macht den Menschen ganz ungefällig, ungeduldig, hartherzig, voll
von Groll und unfruchtbarem Kummer, sträflich verzweifelt. Wer in solche
Traurigkeit verstrickt ist, schwingt sich zu nichts mehr auf; sein Schmerz
hat nichts Heilsames. Denn diese Art von Traurigkeit ist ohne alle Vernunft;
sie untergräbt das Gebet und vereitelt die Früchte des Heiligen Geistes. Alles, was du aus Rache gegen einen
Bruder tust, der dich beleidigt, wird in der Stunde des Gebets in deinem
Herzen auftauchen. Der Mensch, der Kränkungen und
Verstimmungen nicht vergessen kann und trotzdem zu beten versucht,
gleicht einem Menschen, der aus der Quelle Wasser schöpft und es in ein Fass
voller Löcher gießt. Es wird euch also als Formel der von
euch gesuchten Gebetskunde die vorgelegt, welche ein jeder nach dem
beständigen Andenken an Gott strebende Mönch nach Austreibung all der
verschiedenen Gedanken mit unaufhörlicher Erwägung des Herzens betrachten
muss […]: ‚O Gott komm mir zu Hilfe! Herr, eile mir zu helfen!
Wenn ein Mensch unlauteren Sinnes zu
dem wahren Gott betet und ein anderer mit der vollen Inbrunst des
Unendlichen zu einem Bild, so betet der Erste eigentlich einen Götzen an und
der Zweite in seinem Herzen Gott. Hilf mir beten. Ich bin einsam.
Ich bin unruhig. In mir ist Bitterkeit. Ich verstehe deine Wege
nicht, aber du weißt den Weg für mich. Latein ist die Sprache Gottes, die
Sprache des Gebots und des Gebets. Mein Leben ist in der Gebetssprache
nicht mehr unterzubringen. Ich kann mich nicht verrenken. Ich habe Gott mit
diesen Formeln geerbt, aber jetzt verliere ich ihn durch die Formel. Meister der Welt, du hast das Alphabet
geschaffen, mit dem sich die Wörter formen lassen, die Gebete, der Lobpreis
und die Bitten. Ich weiß ganz und gar nicht, wie ich zu dir beten soll.
Darum will ich vor dir einfach immer wieder alle Buchstaben des Alphabets
ausagen. Daraus kannst du ja dann selbst die richtigen Gebete machen! Urspünglich hatten wir von Dichtern
verfasste Gedichte. Diese Gedichte wurden in der Folge derart von den Tränen
des Volkes Israel benetzt und aufgeweicht, dass daraus Gebete wurden. Ich glaubte, nur ein schönes Gedicht zu
sprechen, aber dieses Sprechen hatte, ohne dass ich es wusste, die
Kraft
eines Gebetes. Beiden, Gedicht und Gebet, ist ferner
eigentümlich, dass "Sich-vergessen" (Zeit, Tun, Zwecke vergessen) zu
"Sich-finden" führt, Selbstaufgabe der Selbsterlangung: eine Hauptsache. Gedichte können die eigentlichen
Gebete
des 21. Jahrhunderts werden, weil sie einerseits Sprache neu ordnen, auf den
Punkt bringen und verdichten, andererseits präzise Diagnosen über die
Wirklichkeit liefern, die als "ungeheure Verwirrung" wahrgenommen wird. Jedes Kunstwerk ist ein Gebet, es
preist Gott ebenso wie die Sterne, die jede Nacht einen Lobgesang seiner
Herrlichkeit anstimmen. Alle Kunst ist eine Lobpreisung Gottes. Ikonenmaler beten, bevor sie zu malen
beginnen. Wogegen andere zu malen anfangen, weil sie nicht anders beten
können als malend. Und nochmals andere malen, ohne an Beten zu denken.
Bilder, die nachher sind wie Gebete. Ich vergleiche den Genuss der edleren
Kunstwerke einem Gebet. [und so wird der Museumsbesuch zum
Ersatzgottesdienst] Das Gebet fängt man mit dem Halleluja
an, die Rede mit dem Sprichwort. Wer gut singt, betet doppelt. Musik ist Gebet. All unser Singen ist Mitsingen und
Mitbeten mit der großen Liturgie, die die ganzes Schöpfung umspannt. Es ist eine wunderbare Sache, einen
erstklassigen Philosophen beim Gebet zu sehen. Kompromissloses
Denken und mitfühlende Verehrung sind Freunde, nicht Feinde. Zu diesem Gott [dem Gott der
Philosophen] kann der Mensch weder beten, noch kann er ihm opfern. Vor der
causa sui kann der Mensch weder aus Scheu aufs Knie fallen, noch kann er vor
diesem Gott musizieren und tanzen. Deine Gebete sind kühner als alle
Gebirge deiner Denker! Du baust sie wie Brücken ins Uferlose…
Bevor ich den Tisch verlasse, an welchem ich meine Forschungen angestellt
habe, bleibt mir nichts übrig, als Hand und Auge zum Himmel zu erheben und
ein andächtiges, demutsvolles Gebet zum Schöpfer alles Lichtes zu senden.
Ich erkläre mit Stolz, dass ich gläubig bin. Ich glaube an die Macht des
Gebetes. Ich glaube nicht nur als gläubiger Katholik, sondern
auch als
Wissenschaftler.
Solange an den Forschungsstätten nicht
gebetet wird, solange herrschen an diesen entscheidenden Stellen unserer
Welt Hochmut und Eitelkeit, deren Frucht der Tod ist.
Gnade ist mit Wissenschaft nicht zu erlangen, dazu bedarf es des
Gebetes.
Maschinen können weder dichten noch beten, noch weniger können sie lieben.
Ich habe nie verstanden, wie man Arzt sein kann, ohne zu beten… Ein Eingriff
in das Ebenbild Gottes….
Mein jahrelanger Umgang mit Patienten
hat mir gezeigt, dass eines der besten Schlafmittel das Gebet ist. Ich
stelle dies nur in meiner Eigenschaft als Mediziner fest. Für die Menschen,
die regelmäßig ein Gebet sprechen, ist es das beste und einfachste aller
Beruhigungsmittel. Es besänftigt Geist und Nerven. Überlass alles Gott -
lass los!
Immun-, Hormon- und Kreislaufsystem werden durch das im Gebet gezeigte
positive Denken und Vertrauen aktiviert und fördern eine der Gesundheit
zuträgliche, entspannte Haltung. Eines Christen Handwerk ist das Beten. Von allen Pflichten ist das Gebet
sicherlich die süßeste und einfachste. Unser Christsein wird heute nur in
zweierlei bestehen: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen.
Wo das Beten aufhört, hört das
Christsein auf, und da ist auch das Priestersein am Ende.
Ohne Gebet wird unser Leben kein
christliches sein. Unmöglich, sich im christlichen Dienst
zu verzehren, ohne ein Mensch des Gebets zu sein. Das schwerste im Leben eines Christen
ist ein geregeltes Gebetsleben. Wer das schafft, schafft alles! Wenn sich das Christentum in unserer
Zeit vor allem durch die 'Kunst des Gebetes' auszeichnen soll, wie könnte
man dann nicht ein erneuertes Verlangen spüren, lange im geistlichen
Zwiegespräch, in stiller Anbetung, in einer Haltung der Liebe bei Christus
zu verweilen, der im Allerheiligsten gegenwärtig ist? Wie oft, meine lieben
Brüder und Schwestern, habe ich diese Erfahrung gemacht, und daraus Kraft,
Trost und Stärkung geschöpft!
Das Schauspiel einer betenden Nation ist
ehrfurchtseinflößender als die Explosion einer Atombombe. Die Kraft des
Gebetes ist größer als jede mögliche Kombination von Menschen gemachten oder
von Menschen kontrollierten Kräften, denn das Gebet ist das großartige
Mittel des Menschen, die unbegrenzten Quellen Gottes anzuzapfen. Nach dem Versagen der Politiker kann
ich nur auf die Kirche hoffen. Die erschütternden Tatsachen -
Rinderwahnsinn, Schweinepest, verseuchtes Grundwasser und die Vernichtung
der Regenwälder - zeigen uns, dass wir am Rande des Untergangs stehen. Es
wird höchste Zeit, und darauf zu besinnen, in die Kirche zu gehen und um die
Erleuchtung Gottes zu bitten. [Hinzu kämen Klimawandel und
Coronaepidemie...] Nicht nur Taten, auch Gebete bewegen
die Geschichte. Das Gebet ist besonders in unserer
kalten Zeit notwendig. Das Gefühl von 1300 Jahren Gebet
war
überwältigend. Als ich das Gebäude betrat, wusste ich, wir waren zuhause
angekommen. Kaum jemand weiß, dass Konrad Adenauer
vor seiner Reise nach Moskau im September 1955 [es ging um Verhandlungen zur
Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion ] eine Nacht am Grab des
heiligen Nkolaus von der Flüe in der Schweiz verbracht und dort gebetet hat. Loyola hat den alten Menschentraum von
einem würdigen und gerechten Leben, der sich zwischen Platon und Marx kaum
verändert hat, aus einem Inhalt des Gebets zu einem Kampfziel gemacht. Wir hatten alles geplant, wir waren auf
alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.
Literatur:
|
.........font> |
Homeb> | Suche | Übersicht |