Zitate über Krankheit und Behinderung | |||||
Krankheit ist für die Trägen ein Fest, denn sie
enthebt sie der Arbeit. Hippokrates, um 460-um 370 v.Chr., griechischer Arzt Krankenbetten machen Anbeter
Gottes. Aurelius Augustinus, 354-430, Kirchenvater Eine wirklich ausgemerzte
Krankheit ist etwas anderes als eine bloß beruhigte Gott wohnt nicht in einem
gesunden Leibe. Erasmus von Rotterdam, 1469-1536, niederländischer Humanist und Theologe Wenn wir uns nicht entschließen,
Krankheit und Tod hinzunehmen, so werden wir nie etwas erreichen. Kamillus von Lellis, 1550-1614, Mönch Die meisten Menschen sterben an ihren Medikamenten und nicht an ihren
Krankheiten. Der Zustand des größten
Seelenschmerzes ist zugleich der Zustand der größten körperlichen Krankheit. Wenn die Menschen nur halb soviel
Sorge darauf verwenden würden, gesund zu bleiben und verständig zu leben, wie
sie heute darauf verwenden, um krank zu werden, die Hälfte der Krankheiten
blieb ihnen erspart. Krankheiten, besonders
langwierige, sind Lehrjahre der Lebenskunst und der Gemütsbildung. Leo Tolstoi, 1828-1910, russischer Dichter Man muss eine schwere Krankheit
durchmachen, um zu erkennen, worin das Leben besteht: Je schwächer der Lein,
umso stärker die geistige Aktivität. Sogar eingebildete Krankheiten können wirkliche
werden. Wie Krankheit die Dimension des Ichs
vergrößert. In dem Augenblick, in dem ein
Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank. Jede Krankheit hat ihren
besonderen Sinn, denn jede Krankheit ist eine Reinigung: man muss nur
herausbekommen, wovon. Krankheiten sind Anfragen. Sie
sind auch Aufgaben, Auszeichnungen sogar. Krank sein - das heißt im Advent
leben. Lernen wir die Krankheit verstehen, so können wir ihr nicht mehr
vorwerfen, dass sie unsere Zeit und unsere Kraft zerstört. Reinhold Schneider, 1903-1958, deutscher Schriftsteller Der Kranke vermag mehr zu ahnen,
zu spüren als andere Menschen. Eine Gesellschaft, in der das
Geschäft mit der Krankheit zu einem der volkswirtschaftlich aufwändigsten und
individuell einträglichsten hat werden können, ist selber krank. Friedrich Rittelmeyer, 20. Jh., deutscher evangelischer Theologe
Wer den Krüppel verhöhnt, der
verspottet Gott. Ich, die ich blind bin, kann den
Sehenden nur dies eine ans Herz legen: Gebraucht eure Augen so, als ob ihr
morgen erblinden müsstet. Nutzt alle eure Sinne aus, soviel ihr könnt; freut
euch der tausendfältigen Schönheit der Welt, die sich eich durch eure Sinne
offenbart. Von allen Sinnen aber, das glaube ich bestimmt, muss das Augenlicht
der köstlichste sein. Helen Adams Keller, 1880-1968, US-amerikanische Sozialreformerin und Schriftstellerin, blind und taub Die besten und schönsten Dinge
in der Welt können weder gesehen noch berührt werden … aber man spürt sie
im Herzen. Es gibt gewisse Tore, die nur die Krankheit
öffnen kann. Nicht behindert zu sein ist
wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit
genommen werden kann. Lassen Sie uns die Behinderten und ihre Angehörigen auf
ganz natürliche Weise in unser Leben einbeziehen. Wir wollen ihnen die
Gewissheit geben, dass wir zusammengehören. Der Mensch mit Behinderung ist personales Subjekt
mit allen Rechten einer Person. Darum muss ihm die Teilnahme am Leben der
Gesellschaft in allen Bereichen und auf allen mit seinen Fähigkeiten
erreichbaren Stufen ermöglicht werden. Der behinderte Mensch ist einer von uns
und teilt voll und ganz unsere Menschennatur. Es wäre eines Menschen von Grund
auf unwürdig und eine Verleugnung der gemeinsamen Menschennatur, wenn man zum
Leben der Gesellschaft und so auch zur Arbeit nur voll Leistungsfähige zuließe,
weil man damit in eine schwere Form von Diskriminierung verfiele. Menschen mit Behinderung sind unentbehrlich, weil
sie mit letzter Deutlichkeit zur Besinnung auf letzte Grundwerte des Geschöpfseins
rufen. Sie sind Zeichen der Zeit und die leicht überhörbare Stimme Gottes in
lebendiger Menschengestalt. Sie bringen ein Korrektiv, das die gängige
Leistungsmentalität herausfordert: Nachdenken über das, was als 'normal‘
gelten kann, und nachdenken über das, was den Menschen glücklich macht.
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