|
Die politisch korrekte Sichtweise
In
politisch korrekter Sichtweise
werden die Kreuzzüge im Westen als
Anlass zur Scham
gesehen.
Ex-US-Präsident Bill Clinton meinte 2001 nach 9/11 an der
Georgetown Universität "Ich kann ihnen versichern, dass die
Geschichten von den Kreuzzügen noch heute im Nahen Osten erzählt
werden und wir immer noch dafür bezahlen." US-Präsident Barack
Obama verglich beim National Prayer Breakfast im Weißen Haus 2015 die Gräueltaten
von Boko Haram und dem Islamischen Staat mit den Kreuzzügen und relativiert
erstere damit.
Sir Ridley Scott schildert die
Kreuzfahrer in seinem Film "Königreich des Himmels" als intrigante,
intolerante Fanatiker, die Araber dagegen als edel und fair. Michael Beignet und Richard Leigh sprechen
in ihrem tendenziös-reißerischen Bestseller "Als die Kirche Gott
verriet" von einem "historischen Präzedenzfall dessen, was
Jahrhunderte später als westlicher Imperialismus und Kolonialismus
bekannt werden sollte." [Von der islamischen Expansion in
den vormals christlichen Ländern in Nordafrika und im Nachen Osten wird nicht gesprochen.]

Der Anlass der Kreuzzüge gerät aus dem
Blickfeld
Wie wir aus dem Neuen Testament wissen,
wurde Palästina zur Zeit Jesu als Provinz des (Ost-)Römischen Reiches
verwaltet. Im Jahr 325 lies Kaiser Konstantin über dem Grab Jesu die
Grabeskirche erbauen. Unter Kaiser Theodosius (+395), der das Christentum
zur Staatsreligion des Römischen Reiches erhob, wurde Jerusalem zum
wichtigsten Wallfahrtsziel der gesamten Christenheit.
Dies blieb so bis zur großen Expansion des Islams
im 7. Jahrhundert. Im Jahr 638, nur sechs Jahre nach dem Tod Mohammeds,
wurde Jerusalem von Kalif Umar erobert. Die
christlichen Bewohner leisteten keine Gegenwehr,
denn der Kalif garantierte ihnen schriftlich "absolute Sicherheit für Euer
Leben, Euren Besitz und Eure Kirchen".
Sie wurden lediglich - wie alle
"Ungläubigen" -zu einer Religionssteuer verpflichtet.
Doch im Laufe der Zeit änderte sich die Stimmung: Als 966 ein Heer des
oströmischen Reiches von Byzanz aus Teile des von den Muslimen besetzten
Syriens zurückeroberte, rächten sich diese an den Christen in Jerusalem.
Unter anderem wurde das Dach der
Grabeskirche in Brand gesetzt.
Der Augenzeuge Ademar von Jerusalem berichtet: "Da sie nicht imstande waren,
ihn zu zerschlagen, setzten sie den Felsen einem mächtigen Feuer aus." Das
Feuer wurde mit kaltem Wasser gelöscht, der brüchig gewordene Stein
abgebrochen. Nur die Steinbank, auf der einst der Leichnam Jesu lag, trotzte
der gewaltsamen Verwüstung. Die westliche Christenheit war über
diese Vorgänge entsetzt. Trotzdem verschärfte sich die
Unterdrückung der Christen noch weiter: 1056 wurden
zahlreiche Christen aus Jerusalem ausgewiesen und
europäische Pilger durften die Örtlichkeiten der Grabeskirche nicht mehr
betreten. Nach einem Bericht von
Berthold von Reichenau waren
Pilgerfahrten nur noch unter militärischer Begleitung
möglich. Im Jahr 1077 wurde das
von den Fatimiden beherrschte Jerusalem von den Seldschuken, einem ebenfalls
muslimischen Steppenvolk aus dem heutigen Turkmenistan, unter der Führung
von Emir Atsiz bin Uwaq erobert. Damit wurde die Situation der wenigen
Christen vor Ort nochmals schwieriger. In der Folgezeit
überrannten die Seldschucken ganz Anatolien und
errichteten ihre Hauptstadt in Nizäa, weniger als 100 km vor Konstantinopel.
Damit war Kaiser Alexios l. Komnenus, der in Konstantinopel residierte, und
das ganze Oströmische Reich
ernsthaft bedroht. Die Lage war
so brisant, dass sich der Kaiser, der sich zusammen mit seinem Reich einige
Jahre zuvor (1054) von der katholischen Kirche getrennt hatte,
gezwungen sah, den Papst um Hilfe
anzurufen.
Das Recht auf Notwehr und
Selbstverteidigung ist in der christlichen Glaubenslehre begründet
(z.B. bei dem Kirchenvater Augustinus aus Hippo in Nordafrika)
Von den Grenzen Jerusalems und aus der Stadt Konstantinopel wurde eine
schreckliche Geschichte erzählt und uns zu Ohren gebracht: eine Masse von
Soldaten aus dem Reich der Perser, türkische Moslems, sind in die
Länder dieser Christen eingedrungen und haben sie mit den Waffen,
Plünderungen und Feuer entvölkert; sie haben einen Teil der gefangenen
Bevölkerung als Sklaven fortgeführt und einen Teil haben sie durch grausame
Folter vernichtet; sie haben die Kirchen Gottes völlig zerstört oder sich
ihrer für die Riten ihrer Religion bemächtigt. Und was sollte ich
erst zu den abscheulichen Vergewaltigungen der Frauen sagen? Darüber zu
sprechen ist schmerzlicher als darüber zu schweigen. Wem kommt die Aufgabe
zu, diese falschen Dinge wieder in Ordnung zu bringen und diese Gebiete für
jene, denen sie gehören zurückzugewinnen, wenn nicht uns? Urban II.
(Odo de Chatilon) (um 1035-1099), Papst
Urban II. sah richtig.
Wäre Konstantinopel
schon 1100 gefallen, dann hätte die enorme militärische Kraft der türkischen
Heere Mitteleuropa vierhundert Jahre früher heimgesucht. Dann wäre die
vielfältige europäische Kultur wahrscheinlich nicht entstanden: keine freien
städtischen Verfassungen, keine Verfassungsdebatten, keine Kathedralen,
keine Renaissance, kein Aufschwung der Wissenschaften:
denn im islamischen Raum entschwand das freie - griechische! - Denken eben
in jener Epoche.
Jakob Burckhards Urteil
"Ein
Glück, dass Europa sich im ganzen des Islam erwehrte"
- heißt eben auch, dass wir den Kreuzzügen ähnlich viel verdanken wie den
griechischen Abwehrsiegen gegen die Perser.
Egon Flaig (1949- ), deutscher Althistoriker
Ihr verwandelt die Worte des Evangeliums,
"Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde
hingibt" (Joh 15,13) in Taten.
Innozenz II. (Gregorio Papareschi di Guidoni)
(voe 1088-1143), Papst
Indessen bleiben wir allen aufgeregten Wall- und
Kreuzfahrern zu Dank verpflichtet, da wir ihrem religiosem Enthusiasmus,
ihrem kräftigen, unermüdlichen Widerstreit gegen östliches Zudringen doch
eigentlich Beschützung und Erhaltung der gebildeten europäischen
Zustände schuldig geworden. Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832), deutscher Dichter
Eine differenzierte Betrachtung ist von
Nöten
Nur, wer aus Frömmigkeit und nicht zur Erlangung
von Ehre und Geld zur Befreiung der Kirche Gottes nach Jerusalem
aufgebrochen ist, dem soll die Reise auf die Buße angerechnet werden.
Konzil von Clermont
(1130)
Es wurden aber in der Stadt
[Jerusalem] so viele Feinde
erschlagen und so viel Blut vergossen, dass die Sieger selber mit
Ekel und Schrecken erfüllt werden mussten.
Wenn Menschen
nichts vom Christentum erfuhren, ist das Sünde? Dass man sie erschlug wie
Vieh, das nenn ich eine große Sünde: Alle sind von Gottes Hand gemacht.
Wilhelm von Tyrus (1130-1186), Erzbischof von Tyrus, Kanzler des Königreichs
Jerusalem, Reiseschriftsteller
Gewiss. Kreuzzüge
entgleisten und wurden zweckentfremdet, wie etwa jener, der 1204 zur
Eroberung des christlichen Konstantinopel führte [Das Diebesgut von damals
findet sich auch in deutschen Domschätzen]. Doch das passierte mit Dschihads
weitaus häufiger.
Wenn
die Sklaven knapp wurden, führten Emire nicht nur Dschihads gegen
nichtmuslimische Völker, welche zu versklaven geboten war, sondern immer
häufiger auch gegen islamisierte Völker, unter dem Vorwand, es seien keine
wahren Muslime. Das geschah vorwiegend in Afrika und gegen Schwarzafrikaner,
so, als zuerst Songhay 1468, dann die Marokkaner 1552 Mali überfielen, so
auch, als seit dem achtzehnten Jahrhundert religiöse Reformer im Sahel ihre
Dschihads gegen die muslimisierten Haussa-Städte führten, woraus das Kalifat
Sokoto entstand - mit der drittgrößten Sklavenmenge nach Brasilien und den
amerikanischen Südstaaten. An den Folgen dieser immer weiter gehenden
Dschihads mit ihren Genoziden und
Massenversklavungen
leidet Afrika bis heute.
Egon Flaig (1949- ), deutscher Althistoriker
Die Ländereien, Dörfer und
Höfe blieben in der Hand der Muslime.
Bei vielen von diesen Männern kamen Zweifel auf, als sie ihr Los mit denen
ihrer Brüder in den muslimischen Gebieten verglichen. Denn
diese leiden unter der Ungerechtigkeit ihrer
Glaubensbrüder, während die Franken sie als Gleiche behandeln.
Ibn Dschubair (1145-1217), arabischer
Geograph und Reiseschriftsteller
Hier gibt es einen merkwürdigen und nur als pathologisch zu bezeichnenden
Selbsthass des Abendlandes, das sich zwar lobenswerterweise fremden Werten
verstehend zu öffnen versucht, aber sich selbst nicht mehr mag, von seiner
eigenen Geschichte nur noch das Grausame und Zerstörerische sieht, das Große
und Reine aber nicht mehr wahrzunehmen vermag. Europa braucht, um zu
überleben, eine neue – gewiss kritische und demütige – Annahme seiner
selbst, wenn es überleben will.
Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) (1927- ), deutscher katholischer
Theologe, emeritierter Papst
Angriff auf die Heiligen Stätten - ein
hypothetischer Vergleich
Christen bedürfen eigentlich keiner
"heiligen Orte", aber diese perfide Tat wurde als Menetekel
für die anderen Stätten des Heiligen Landes gesehen, zu denen seit vielen
Jahrhunderten gepilgert wurde. Ihnen allen drohte die Vernichtung.
Ein
hypothetischer Vergleich:
Saudi-Arabien gerät allmählich unter die
Herrschaft einer nicht näher bezeichneten ausländischen Macht. Anfänglich
erhalten die Pilgergruppen nach Mekka noch freies Geleit. Dann werden Sie
immer öfter kurzerhand auf dem Weg abgeschlachtet. Ein neuer "Präsident",
religiöser Fanatiker, kommt an die Macht. Er lässt den heiligsten Ort der
Moslems vernichten, die Kaaba schleifen, den Schwarzen Stein zermahlen und
in alle Winde zerstreuen.
Würde sich die Moslems
der Welt dies gefallen lassen? Oder würden sie militärische Maßnahmen
erwägen? Wenn man im Zusammenhang mit Gefahr für das Leben von "Notwehr"
spricht, scheint das Wort auch passend, wenn jemand etwas bedroht sieht, das
ihm sogar wichtiger ist als das eigene Leben.
http://diepresse.com/home/kultur/literatur/1422395/USAutor_Die-Kreuzzuege-waren-Notwehr?direct=1422717&_vl_backlink=/home/kultur/literatur/1422717/index.do&selChannel=
Kreuzüge vs. Dschihad
Al-Quaida
heißt offiziell "Welt-Islam-Front für den Dschihad gegen Juden und
Kreuzzügler" - während das Wort „Kreuzzüge“
hierzulande fast ausschließlich negativ belegt
ist (dass ein Auslöser für die Kreuzzüge die Zerstörung der Grabeskirche in
Jerusalem war, wird oft nicht einmal erwähnt, vor allem aber wird der
jahrhundertelange Dschihad gegen die orientalischen Christen und deren
Minderstellung als „Schutzbefohlene“ (Dhimmis) verschwiegen > Dhimmitude und
islamischer Weltherrschaftsanspruch > Bat Ye‘or), wird es
von islami(sti)scher Seite als
Kampfbegriff verwendet.
Wann immer man mit einem Apologeten des Islam oder einem gläubigen Muslim
über Dschihad spricht wird man hastig mit dem Totschlag-Argument:
„Ja was ist denn mit den grauenhaften Kreuzzügen?“ konfrontiert. Das
setzt einer weiteren Untersuchung zum Thema „Islamische Feldzüge“ im
Allgemeinen ein Ende.
Bill Warner
vom CSPI (Center for the Study of Political Islam) hat die
Dschihad-Eroberungsfeldzüge ab 640 n.Chr. sorgfältig gesichtet,
zusammengezählt und statistisch ausgewertet. Es ergibt sich die erstaunliche
Zahl von 548 muslimischen Operationen gegen europäische und persische
Gebiete. Städte wurden zuerst geplündert und dann dem Erdboden
gleichgemacht; die Bevölkerung abgeschlachtet, vergewaltigt und/oder in die
Sklaverei abgeschleppt. Dabei hat Bill Warner nur diejenigen kriegerischen
Expansionszüge berücksichtigt, welche sich gegen Europa, Persien, den
Kaukasus und Kleinasien richteten.
Den Dschiad gegen den Osten, der den
Buddhismus entlang der Seidenstrasse vernichtet und weite Teile der
Hindu-Zivilisation Indiens dem Erdboden gleich gemacht hat sind hier nicht
berücksichtigt. Ebenso wenig der Dschihad in Afrika.
Er hat mit diesen Daten eine
dynamische Graphik des Mittelmeerraumes erstellt und in einem Intervall von
jeweils 20 Jahren die Orte der Schlachten markiert. Neue Ereignisse sind
weiss, sie bleiben beim Eintritt ins neue Zeitfenster als Markierung
bestehen – ihre Farbe ändert sich aber von weiss auf braun. Die Graphik
beginnt im Jahre 640 n.Chr. und endet im Jahre 1920.
Unter Verwendung des gleichen Systems hat er im zweiten Teil
des Videos die Schlachten der Kreuzzüge festgehalten. Sie beginnen im Jahre
1090 und enden 1260.
Velleicht hätte man besser von Eroberungskriegen/-schlachten des
Mittelalters und der Neuzeit schreiben sollen; allerdings fehlen aktuelle
Schlachten; nur Napoleons Ägypten-Feldzug, einige Jahrzehnte später durch
die Engländer quasi weitergeführt, sind vermerkt.
http://derprophet.info/inhalt/jihad-und-kreuzzuge/
Quellen
Arnold Angenendt: Toleranz
und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Münster: Aschendorff
5. akt. Auflage 2009
Lutz E. von Padberg. Im Namen Gottes? Von
Kreuzzügen, Inquisition und gerechten Kriegen. Die 10 häufigsten Vorwürfe
gegen das Christentum. Gießen: Brunnen 2010
MMichael Heesemann. Die Dunkelmänner. Mythen, Lügen
und Legenden um die Kirchengeschichte. Augsburg: Sankt Ulrich 2007
Die Gründe für die christlichen Kreuzzüge
(u.a. Chronologie des islamischen Dschihad)
https://koptisch.wordpress.com/2010/09/17/die-grunde-fur-die-christlichen-kreuzzuge/
Kreuzzüge: Die Mär von friedlichen Moslems und barbarischen Kreuzrittern
http://www.katholisches.info/2011/11/16/die-schwarzen-legenden-rund-um-die-kreuzzuge-oder-die-mar-von-friedlichen-moslems-und-barbarischen-kreuzrittern/
The Truth about Islamic Crusades and
Imperialism
http://www.americanthinker.com/articles/2005/11/the_truth_about_islamic_crusad.html
Gängige Vorurteile über die Kreuzzüge und ihre
Korrektur
http://www.deusvult.info/Kreuzzuege.htm
Chronologie des Islam. Aufzählung islamischer
Kriegszüge 624 n.Chr. bis 2001
http://de.europenews.dk/Chronologie-des-Islams-Aufzaehlung-islamischer-Kriegszuege-624-nChr-bis-2001-Islamische-Expansion-durch-das-Schwert-79177.html
|
|